„Die Woche tut schon weh“

2018/2019 - Spielbericht - SV Wehen Wiesbaden - SC Preußen Münster - 2:0
Foto: SCP Twitter
Spielbericht – SV Wehen Wiesbaden – SC Preußen Münster 2:0 (1:0)

Zum Abschluss der Woche ging es für den SC Preußen Münster nach Wiesbaden. Die Vorzeichen standen schlecht, da das zentrale Mittelfeld durch die Ausfälle von René Klingenburg und Kevin Rodrigues Pires halb weggebrochen war. Zudem stellte Wiesbaden vor Beginn der Partie mit 51 Treffern die beste Offensive der Liga. Dennoch stemmten sich die Preußen gegen einen Gegner, der vor allem im Etat und in der Qualität der Mannschaft viel mehr Möglichkeiten bietet. Gereicht hat es am Ende nicht. Wiesbaden erzielte ein frühes Tor und machte zum richtigen Zeitpunkt den Deckel drauf, nahm den Adlerträgern den Wind aus den Segeln und schaukelte die Partie am Ende munter nach Hause.

Scherder rückt auf die Sechs

Durch die beiden Ausfälle, musste Trainer Marco Antwerpen im Mittelfeld umbauen. Für Klingenburg und den gelbgesperrten Rodrigues Pires rutschte Sandrino Braun in die Zentrale und Simon Scherder auf die Sechserposition. In der Offensive fand sich Philipp Hoffmann ein, der zusammen mit Lucas Cueto und Rufat Dadashov auf Torejagd gehen sollte.

Bei Wiesbaden veränderte Rehm seine Aufstellung nach dem 3:2 Sieg über Großaspach auf zwei Positionen. Maximilian Dittgen ersetzte den gesperrten Alf Mintzel und Marcel Titsch Rivero erhielt in der Zentrale den Vorzug gegenüber von Gökhan Gül.

Die erste Halbzeit

Die Frage im Vorfeld war, wie würden die Adlerträger auf fremden Platz auftreten. Das letzte Auswärtsspiel in Cottbus war nach 26 Minuten bereits gelaufen. Am heutigen Spieltag dauerte es immerhin bis zur fünften Minute, als der Kobylanski aus Wiesbaden, Moritz Kuhn einen Freistoß aus 25 Metern im linken Giebel unterbrachte. Ein Standard war es somit, die erneut für den frühen Rückstand sorgte. Kurz zuvor hatte Wiesbaden aber schon eine dicke Möglichkeit zur Führung, als Scherder einen Ball fahrlässig klärte und vor die Füße von Kuhn spielte. Dieser Heidemann umspielte und abschloss. Schulze Niehues kam gerade noch mit der Fußspitze an den Ball, sodass Scheffler am langen Pfosten den Ball knapp verpasste.

Direkt im Gegenzug versuchte es Lion Schweers nach einer Ecke mit einem Rückzieher, brachte diesen ab nur über das Tor. Dann kam wieder das alte Leid. Die Fehlentscheidungen gegen den SC Preußen Münster wollen nicht aufhören. Lucas Cueto wird an der Strafraumgrenze eingesetzt und zieht ins Zentrum. Auf der Linie vom Strafraum tritt Maximilian Dittgen auf den Fuß von Cueto und bringt ihn zu Fall. Ein klarer Elfmeter, wie es die TV Bilder und ein Bild von Preußen bei Twitter bewiesen. Doch anstatt auf den Punkt zu zeigen, zog Schiedsrichter Patrick Alt die gelbe Karte für eine Schwalbe. Es ist die 15. Fehlentscheidung in dieser Saison gegen den SC Preußen. Allein nach der Tabelle bei Liga 3 Online hätten die Preußen bis heute 11 Elfmeter erhalten können. Wir bleiben bescheiden und nehmen für die Zukunft einfach mal einen Elfer.

Die Wiesbadener pressten zu Beginn der Partie früh, sodass die Preußen im Verlauf der ersten Halbzeit immer mehr lange Bälle spielte. Gefährlich wurden die Adlerträger aber mit direkten flachen Pässen in die Tiefe und konnte so immer mal wieder das Mittelfeld der hochstehenden Wiesbadener schnell überbrücken. Wiesbaden zog sich im Verlauf der Halbzeit immer weiter zurück und überließ den Preußen den Ball. In der 14. und 17. Minute hatte Preußen durch Dadashov zwei kleiner Chancen zu verzeichnen. Die erste landete bei Kolke ungefährlich in den Armen, der zweite Schuss über dem Tor.

Wiesbaden lauerte auf die Fehler, da die Preußen momentan Schwierigkeiten haben, aus eigenem Ballbesitz geordnet und strukturiert nach vorne zu spielen. Immer wieder waren es kleinere Konzentrationsfehler, die der SVW ausnutzen wollte, dies aber nicht in Tore ummünzte. In der 34. Minute war es Scheffler, der nach einer Ecke den Ball mit dem Kopf nur an die Querlatte brachte. Glück für den SCP, nicht schon mit einem zweiten Gegentor in die Halbzeit zu kommen.

Nach munterem Beginn beider Mannschaften verflachte die Partie zunehmend, sodass es in den ersten 45 Minuten zu keinen wirklichen Torchancen mehr kam.

Die zweite Halbzeit

Marco Antwerpen brachte mit Beginn der zweiten Hälfte Tobias Rühle für Simon Scherder ins Spiel. Man wollte nach dem Rückstand munter und offensiver agieren. Und das kann man den Preußen an dem heutigen Spieltag wohl nicht absprechen. Die Körpersprache war mit dem Start der zweiten Hälfte wesentlich besser. Deutlich aggressiver ging es in die Zweikämpfe, früheres Pressing war angesagt. So kam die erste kleine Strafraumszene kurz nach der Pause, als Rühle sich durchtankte und Dadashov den Ball mitnahm, sein Schuss aber zur Ecke geklärt wurde, welche nichts einbrachte.

Die Preußen waren am Drücker, verloren den Ball aber oft zu leicht in der Angriffsbewegung. In der 54. Minute hätte sich dies rächen können, als Wiesbaden, bekannt für sein schnelles Umschaltspiel, sehr direkt nach vorne spielte und ein Schuss von Schipnowski von SCP-Keeper Schulze Niehues noch an den Pfosten gelenkt wurde. Der Wille war wohl vorhanden, aber Preußen kreierte kaum Chancen. Cueto mit gutem Einsatz in der 55. wurde letztendlich abgelaufen, eine Flanke in der 57. flog zu weit. Der entscheidend Passe, der entscheidende Mann fehlte an dem Tag erneut in der Offensive des SCP.

Nachdem Kuhn in der 64. Max Schulze Niehues per Freistoß prüfte und Kyereh eine Minute später am Tor vorbeizielte hatten die Preußen in der 66. Minute durch Hoffmann erneut eine kleine Chance. Aber auch hier kam der Ball zu lasch aufs Tor, sodass Kolke sicher halten konnte. Im Gegenzug kam dann der Deckel drauf, als Wiesbaden erneut zügig nach vorne spielte und Schwadorf über unseren Schnapper lufte und in in der Mitte Hansch das Ding nur noch einnetzen musste. Kittner kam nicht mehr an den Ball und konnte das Tor leider nicht verhindern.

Danach war die Luft raus. Dem SCP hätte nur noch in der 89. Minute der Anschlusstreffer gelingen können, als ein ball von der Wehen-Defensive unterschätzt und unterlaufen wurde. Dadashov brauchte aber eine Sekunde zu lang für die Verarbeitung und konnte den Ball nicht aufs Tor bringen. Im Gestocher vor dem Kasten von Kolke wurde diese Chance letztendlich auch geklärt.

3 Spiele – 0 Punkte – 0:6 Tore

Nach dieser Woche darf man sich nun dem Abstiegskampf widmen. Zwar sind es noch 8 Punkte zu einem Abstiegsplatz, dennoch kann Cottbus in den beiden offenen Spielen noch mögliche 6 Punkte holen. Dadurch würde der Abstand durch deren Spiele auf sieben Punkte reduziert. Zudem punkten die Mannschaften unter uns immer wieder und verkürzen von Spieltag zu Spieltag den Abstand. Aber auch nach oben kann es schnell gehen. Zu Platz 5 sind es aktuell nur drei Punkte.

Wohin soll die Reise gehen? Das hat nicht der Fan in der Hand. Wir müssen anfangen wieder als richtiges Team auf dem Platz zu agieren und dann 105 % zu geben. „Hart arbeiten“ ist von vielen Beteiligten an diesem Spieltag zu hören gewesen. Das wollen wir nun auch wieder sehen. Sandrino Braun hat es gesagt: „Dagegen halten…. Punkte sammeln, sonst wird es bitter!!!“

ALLE ZUSAMMEN FÜR PREUSSEN MÜNSTER!

Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Menig, Schweers, Kittner, Heidemann – Kobylanski, Scherder (Rühle, 46.), Braun – Hoffmann (Müller, 68.), Dadashov (Heinrich, 89.), Cueto
Wiesbaden: Kolke – Kuhn, Mockenhaupt, Dams, Dittgen – Shipnovski, Titsch Rivero, Mrowca, Schwadorf (Diawusie, 76.) – Schäffler (Hansch, 65.), Kyereh

Tore: 0:1 Kuhn (5.), 0:2 Hansch (67.)

Gelbe Karten: Schwadorf / Schweers, Dadashov

Zuschauer: 2024

Schiedsrichter: Patrick Alt


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