Wie im Hinspiel – nur umgekehrt!

2018/2019 - Spielbericht - Hallescher FC - SC Preußen Münster - 1:2
Foto: Preußen Münster
Spielbericht – Hallescher FC – SC Preußen Münster 1:2 (0:2)

Für den SC Preußen Münster ging es am heutigen Samstag zum vorletzten Auswärtsspiel der Saison zum Halleschen FC in den Erdgas-Sportpark. Im Vorfeld stellte Marco Antwerpen klar, dass man dorthin fahren würde, um zu gewinnen und so dem HFC im Aufstiegsrennen ein Beinchen zu stellen. Die Zuschauer sahen nach einer starken ersten Halbzeit der Preußen, eine enge und vor allem kampfbetonte zweite Hälfte, in der sich der SCP am Ende durchsetzen konnte.

Aufstellungen

Nach dem guten Auswärtsspiel in Braunschweig und durch den erneuten Wegfall von Cyrill Akono, hatte Marco Antwerpen keinen Grund zu rotieren und vertraute seiner Elf vom letzten Sonntag. Anders sah es da beim Gegenüber Torsten Ziegner aus. Durch die 10. gelbe Karte von Moritz Heyer, war der HFC-Coach gezwungen in der Defensive umzustellen. Stürmer Sebastian Mai fand sich allerdings, entgegen aller Spekulationen, nicht in der Innenverteidigung als Heyer-Ersatz wieder und blieb vorne. Für Heyer kam dagegen der eher unerfahrene Niklas Kastenhofer in der Abwehr zum Einsatz.

SCP startet gut

In der ersten Halbzeit hatten die Preußen einen richtig guten Start. Der HFC hatte Probleme überhaupt Ballbesitzzeiten zu erzielen und wirkte vom Druck eines möglichen Aufstieges ein wenig beeindruckt. In der 4. Minute wurde es allerdings etwas brenzlig, als ein langer Ball bei Max Schulze Niehues landete, dieser sich zu viel Zeit ließ und im letzten Moment den Ball noch an seinen Mitspieler weiterleiten konnte. Die Adlerträger versuchten zu Beginn über die Außen Akzente zu setzen, wobei alle Bälle von der HFC-Defensive wegverteidigt wurden. Die Preußen blieben gefährlich, fanden immer wieder Anspielstationen in den Halbräumen und gewannen fast alle Zweikämpfe. Zu Torschüssen reichte es bislang allerdings nicht.

Kobylanski zum 1:0

Die erste nennenswerte Szene für den SCP blieb Martin Kobylanski in der 10. Minute überlassen, als er einen Freistoß doch deutlich über das Tor setzte. Drei Zeigerumdrehungen später machte er es besser. Nach Ballgewinn im Zentrum schalteten die Adlerträger blitzschnell um. Moritz Heinrich trieb den Ball Richtung HFC-Tor und spielte einen klasse Pass in den Lauf von Kobylanski, welcher eiskalt vor Eisele blieb und den Ball im langen Eck versenkte. Halle fand bis dahin offensiv absolut nicht statt. Die Preußen waren es, die den Ton auf dem Platz angaben.

Halle war früh gezwungen zu wechseln. Für den verletzten Kapitän Jan Washausen kam Toni Lindenhahn ins Spiel. Verändert hatte dieser Wechsel auf dem Platz allerdings nichts, denn die Preußen blieben bestimmend. Martin Kobylanski testete Eisele mit dem Außenriss in der 21. Minute aus 16 Metern, welcher den Schuss aber stark parierte. Auch bis dahin war vom HFC nichts zu sehen. Schulze Niehues hatte noch nichts zu tun bekommen.

Kurze Zeit später war es erneut eine schnelle und schnörkellose Kombination zwischen Fabian Menig und Martin Kobylanski, die Koby mit einem Schuss auf Eisele abschloss. Allerdings konnte der HFC-Schnapper den Ball im Nachfassen noch entschärfen. Insgesamt war die Partie bis dahin immer wieder von härteren Aktionen gezeichnet. Es hätte hier durchaus schon früh einige gelbe Karten geben können. Schiedsrichter Harm Osmers entschied sich aber eher zur Nachsicht und zeigte keine Verwarnungen. Ole Kittner musste in der 26. Minute mit einem Cut an der Augenbraue am Spielfeldrand behandelt werden, spielte aber wenig später mit Turban weiter. Diese Zeit nutze der HFC zum ersten Abschluss. Schulze Niehues war allerdings rechtzeitig unten und entschärfte das Leder ohne Probleme.

Klingenburg mit dem 2:0

Die Preußen untermalten den bislang starken Auftritt mit dem nächsten Tor. Rene Klingenburg bindete zwei Spieler auf der linken Seite, nachdem er einem fast verloren gedachten Ball nachsprintete und auf Niklas Heidemann ablegte. Dessen Flanke fand anschließend Kobylanski der einen maßgeschneiderten Ball auf Klingenburg spielte und dieser mittel Kopf das 2:0 markierte. Von Halle war noch immer nicht viel zu sehen, allerdings zu hören. Doch außer „Preußen Schweine“ kam nicht viel von der Fanszene und der Mannschaft. Kurz vor dem Pausentee fand Halle ein wenig besser ins Spiel, konnte aber keine gefährlichen Situationen kreieren. Somit ging es für die Adlerträger verdient mit einer 2:0-Führung in die Halbzeit.

Halle dreht auf

Mit Beginn der zweiten 45 Minuten waren die Preußen weiter gut im Spiel, blieben aggressiv und hielten gut dagegen. Doch im zunehmenden Spielverlauf merkte man, dass Halle sich dann doch nicht kampflos geschlagen geben möchte. Die erste Szene blieb aber den Preußen, als Klingenburg aus der Distanz abzog und nur noch ein Hallenser Fuß den nächsten Treffer verhinderte.

Doch Torszenen blieben in der ersten Minuten der zweiten Hälfte, wie in der ersten Halbzeit, Mangelware. So hatte die erste recht gefährliche Aktion auf Seiten des HFC Bentley Baxter Bahn, der aus 35 Metern, ob direkt oder nicht, einen Freistoß gefährlich aufs Tor der Preußen brachte, sein Ziel aber knapp verfehlte. Halle kam danach besser ins Spiel, da der SCP seine Bälle nicht mehr über länger Phasen festmachen konnte und so dem HFC weiter Möglichkeiten bot, nach vorne zu spielen.

In der Druckphase von Halle, klingelte es dann auch, als Ex-Preuße Sebastian Mai in der 64. Minute eine Ecke mit dem Kopf im Tor unterbrachte. Doch hier hätte Schiedsrichter Osmers abpfeiffen müssen, da Ole Kittner zuvor von Mai geschubst worden war. Ein irregulärer Treffer und damit die 17. Fehlentscheidung der Saison gegen den SC Preußen.

Parallelen zum Hinspiel

Nach dem Anschlusstreffer war Halle nun voll da. Wechselte mit Fetsch und Manu noch weitere Offensivkräfte ein. Bei den Preußen kam Lion Schweers für den angeschlagenen Ole Kittner. Eventuell auch nur eine Vorsichtmaßnahme aufgrund der Verletzung aus Halbzeit eins.

Die Preußen waren in Folge vermehrt über Standards gefährlich und bekamen wenig aus dem Spiel vor das Tor von Halle. Freistoß-Spezialist Kobylanski teste Eisele in der 68. Minute mit einem guten Freistoß, den der HFC-Keeper wiederum gut parierte. Doch Entwarnung gab dies für den SCP nicht, denn Halle setzte nun die Brechstange ein. Viele Aktionen des HFC versandeten allerdings im Abseits, wobei man in der heutigen Partie nicht genau weiß, ob am Ende auch vom Schiedsrichter gepfiffen worden wäre. Definitiv hatte der HFC zahlreiche Möglichkeiten, spielte den Ball aber im letzten Moment zu spät ab.

In der 76. Spielminute war es erneut ein Kobylanski-Freistoß, der durch die Defensive von Halle auf Klingenburg durchrutschte. Doch die HFC-Defensive war hier zur Stelle und klärte im letzten Augenblick. Die Preußen gerieten in der Schlussphase zunehmend unter Druck. Schulze Niehues musste in der 82. Minute all sein Können zeigen, um den Kopfball von Fetsch aus kurzer Distanz zu parieren. Fetsch stand im Abseits, das Spiel lief aber weiter. Es wäre bitter gewesen, wenn die Preußen hier zu Unrecht ein Gegentor aus Abseitsstellung kassiert hätten.

Am Ende reichte es und die Preußen sicherten Sieg Nummer 15 in dieser Saison. Dieses Rückspiel erinnerte ein wenig an das Spiel der Preußen gegen Halle im Preußenstadion. Die Preußen hatten nach einer schlechten ersten Halbzeit gute zweite 45 Minuten im Angebot. Doch am Ende setzte es eine Niederlage. Am heutigen Spieltag wissen die Hallenser sehr wohl, wie es sich damals nach dem Hinspiel angefühlt hatte.

Nur noch zwei

Zwei Spiele stehen uns noch bevor, ehe es in die Sommerpause geht. Mit Karlsruhe kommt zum letzten Heimspiel ein dickes Brett nach Münster. Der KSC kann den Aufstieg in Münster endgültig sicher machen. Die Preußen werden aber in dieser Form schwer zu schlagen sein, sodass man sich auf das kommende Duell freuen darf. Mit einem Sieg im nächsten Spiel würde der SC Preußen jedenfalls seinen zweitbesten Saisonabschluss in der 3. Liga sicher haben. Wir bleiben gespannt!

ALLE ZUSAMMEN FÜR PREUSSEN MÜNSTER!

Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Menig, Kittner (Schweers, 67.), Scherder, Heidemann – Braun – Klingenburg, Rodrigues Pires (Borgmann, 75.) – Kobylanski – Heinrich (Hoffmann, 70.), Dadashov
Halle: K. Eisele – Lindenhahn, Mai, Landgraf – Ajani (Fetsch, 69.), Jopek (Manu, 69.), Washausen (Lindenhahn, 19.), Sohm – Bahn – Fetsch, Pagliuca

Tore: Kobylanski (13.), Klingenburg (32.), Mai (64.)

Gelbe Karten: Mai, Bahn / Menig, Schulze Niehues

Zuschauer: 7.469

Schiedsrichter: Harm Osmers


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