Vorschau KSC: Zu Gast im Preußenstadion

2017/2018 - Spielbericht - SC Preußen Münster - Karlsruher SC - 1:1
SC Preußen Münster – Karlsruher SC – 37. Spieltag

Vorletzter Spieltag in der 3. Liga! Am Samstag ist der SC Preußen zu Gast, ähm pardon, tritt der SC Preußen an der Hammer Straße zum letzten offiziellen Heimspiel dieser Saison an. Im Vorfeld dieser Partie gab es jedoch schon genug Nebenschauplätze, die für einigen Wirbel sorgten.

Block K(arlsruhe) geht an den KSC

Die Gegengerade ist normalerweise fest in Preußen-Hand. Block K grenzt jedoch an den Auswärtsblock in der Westkurve, weshalb sich viele KSC-Fans im Vorfeld der Partie auch mit Tickets für den Heimbereich eindeckten. Warum – das liegt auf der Hand. Vier Zähler Vorsprung trennen die Badener vom SV Wehen Wiesbaden, seines Zeichens ärgster Verfolger. Mit einem Sieg in Münster könnte der KSC den Aufstieg perfekt machen und nach zwei Jahren in der 3. Liga wieder ins Unterhaus der Bundesliga aufsteigen.

Schon im Spiel gegen den SV Meppen mischten sich einige Emsländer in Block K unters Preußen-Volk. Damals war es eine nervige Begleiterscheinung, aus der man hätte seine Lehren ziehen können. Scheinbar taten die Vereinsverantwortlichen dies auch – allerdings auf eine komplett falsche Art und Weise. Wie der Verein am Dienstag bekannt gab, geht der komplette Block K an die Gästefans. Preußen-Anhänger, die eine Dauerkarte oder eine Vorverkaufskarte für Block K erworben haben, dürfen an diesem Tag umsiedeln. Eine absolute Unart in jeglicher Hinsicht.

Da erscheint die Aufgabe des Fanmaterialverbots für Block O am Montag direkt in einem anderen Licht. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Insgesamt lässt sich konstatieren, dass es die Preußen-Verantwortlichen immer wieder schaffen, die Fans gegen sich aufzubringen und keinen wirklichen Anreiz sehen, Leute, die den Verein durch dick und dünn begleiten, zu stärken. Stattdessen wird immer wieder dem sogenannten „Sicherheitskonzept“ der Polizei Folge geleistet. In puncto Außendarstellung eine absolute Katastrophe.

Zum Sport: Gekickt wird ja auch noch
2018/2019 - 37. Spieltag - Heimspielplakat SC Preußen Münster - Karlsruher SC

2018/2019 – 37. Spieltag – Heimspielplakat SC Preußen Münster – Karlsruher SC

Im Hinspiel am 09. Dezember erhielt der SC Preußen die höchste Niederlage seiner Drittligageschichte. Mit 5:0 nahmen die Karlsruher die Adlerträger wie ein paar Legomännchen auseinander. Auch damals, wie heute befand sich der SCP im Übrigen auf dem sechsten Tabellenplatz. Selbstredend gehört die Mannschaft von Trainer Alois Schwartz zum Stärksten, was in Liga 3 rumläuft.

Uphoff, Stiefler, Pisot, Wanitzek und Fink gehören zu den absoluten Spitzenspielern dieser Klasse. Dazu könnte man auch Marvin Pourié zählen, seines Zeichens mit 21 Toren in dieser Spielzeit der unangefochtene Toptorjäger. Doch Pourié fällt neben seinen unbestritten Abschlussqualitäten ebenso mit starken Gleichgewichtsproblemen innerhalb des Strafraums, als auch dem Hang jede strittige Situation diskutieren zu müssen, auf.

Und dann wäre da noch Daniel Gordon, oft für seine resolute Art hinten abzuräumen geschätzt. In gleichem Maße aber auch ein unsportlicher Zeitgenosse. Bereits bei seinem ersten Engagement in Karlsruhe, als der SCP im Aufstiegsrennen 2013 auf die Badener traf, hätte Gordon aufgrund einer Tätlichkeit gegen Amaury Bischoff beim 2:1 Heimsieg vom Platz gestellt werden müssen.

Im Hinspiel ließ er Kevin Rodrigues Pires vor dem Elfmeter zum 3:0 seinen Ellbogen beschnuppern. Beide Male kam er ungeschoren davon. Im Übrigen stieg er schon beim 2:2 von Borussia Dortmund II 2009 im Preußenstadion einmal auf. Wir hoffen inständig, dass es bis zum Karriereende die einzige Aufstiegsfeier bleibt, die er im Preußenstadion erleben durfte.

Beim 5:0 im Hinspiel hatte, auch durch die nicht geahndete Tätigkeit seitens Gordons und den Elfmeterpfiff nach Pouriés Fallsucht, Schiedsrichter Sven Jablonski ordentlich die Finger im Spiel. Es war der bisherige Höhepunkt einer Saison, in der die Preußen mit den Schiedsrichter Entscheidungen alles andere als Glück hatten. Die Phrase „Sowas gleicht sich in einer Saison immer aus“, wird wohl kaum mehr möglich sein, vielleicht könnte man sich auf „Sowas gleicht sich in der darauffolgenden Saison immer aus.“ einigen.

Blumensträuße beim Großhändler im Dutzend holen

Aufgrund des Sparkurses macht es an diesem Samstag mit Sicherheit Sinn, die Blumensträuße direkt beim Großhändler des Vertrauens zu erwerben. Mit Kobylanski, Klingenburg, Schweers, Menig, Lanius, Müller, Heinrich, Schwarz, Knüver, Conze, Braun, Rühle verlässt gleich ein ganzes Dutzend den SC Preußen mit Sicherheit. Lediglich die Personalien Danilo Wiebe und Lucas Cueto sind derzeit noch offen. Um 13:10 Uhr werden die scheidenden Adlerträger verabschiedet. Bei vielen, der oben genannten, tut der Abschied aus sportlicher und menschlicher Hinsicht weh, zumal unsicher ist, wie der Kader in der kommenden Saison verstärkt werden soll. Eine Mammutaufgabe für Malte Metzelder, der sich bei den bisherigen Vertragsverlängerungen nicht vollends mit Ruhm bekleckert hat und lediglich Ole Kittner und Maximilian Schulze Niehues weiterhin an den Verein binden konnte.

Antwerpen mit dem üblichen Kader – Lorenz fehlt dem KSC

Dominik Lanius und Tobias Warschewski fehlen dem SC Preußen am Samstag weiterhin. Ob Cyrill Akono nach seiner Galavorstellung bei der U19 und der dazugehörigen Sicherung des Klassenerhalts, wieder in den Profi-Kader aufrückt, ist nach aktuellem Stand noch nicht bekannt. Moritz Heinrich machte seine Sache beim Sieg in Halle mehr als ordentlich, insofern besteht für den ebenfalls scheidenden Coach Marco Antwerpen kaum ein Grund, seine Startaufstellung zu ändern.

Auf Seiten des KSC fehlt aufgrund einer Gelb-Rot-Sperre der ehemalige Preuße Marc Lorenz. Außerdem nicht mit nach Münster reisen werden Ersatzkeeper Sven Müller und Christoph Kobald. Auf der Kippe standen bis zuletzt Röser und Stiefler, beide sind jedoch einsatzfähig.

Preußen das Zünglein an der Waage

Letzte Woche vermieste der SC Preußen dem Halleschen FC einen Großteil seiner Aufstiegsambitionen. Es bleibt abzuwarten, wie Karlsruhe am Samstag mit dem Druck umgehen wird. Gleichzeitig spielt der Verfolger SV Wehen Wiesbaden beim VfL Osnabrück. Für Spannung ist im Aufstiegsrennen also gesorgt, auch wenn die Preußen nicht mehr als aktiver Part eingreifen können. Nach der 5:0-Schlappe im Hinspiel, könnten sich die Adlerträger mit der Rolle des ‚Aufstiegsvermiesers‘ mit Sicherheit anfreunden.

Auch wenn einige Fans von ihrem Stammplatz vertrieben wurden: einmal noch sollte es am Samstag heißen, denn die Spieler auf dem Platz können für die Entscheidungen der Vereinsoberen am wenigsten:

ALLE ZUSAMMEN FÜR PREUSSEN MÜNSTER!

Der Spieltag
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