Leidenschaftliches Spiel endet mit Punkteteilung gegen Uerdingen

2019/2020 - Spielbericht - SC Preußen Münster - KFC Uerdingen - 1:1
Seref Özcan

Es war alles angerichtet. 29 Grad bei wolkenlosen Himmel. Perfekte Voraussetzungen also für eine spannende Partie am 6. Spieltag zwischen dem SC Preußen Münster und den KFC Uerdingen. Nach zwei Heimsiegen gegen den Carl-Zeiss Jena und Kaiserslautern sollte auch gegen die Mannschaft aus Krefeld nachgelegt werden.

Drei Änderungen in der Startelf

Im Vergleich zur über weiten Strecken enttäuschenden Auswärtsniederlage in Würzburg stellte Preußen Trainer Sven Hübscher seine Mannschaft auf drei Positionen um. Für den mit einem Bänderriss verletzten Ole Kittner spielte Okan Erdogan in der Innenverteidigung neben Simon Scherder. Für Erdogan war es sein Startelfdebüt in der 3. Liga. Hinten Links bekam Niklas Heidemann den Vorzug vor Ugur Tezel, der auf der Bank Platz nehmen musste. Außerdem durfte der Ex-Uerdinger Maurice Litka anstelle von Heinz Mörschel von Beginn an auf der zentralen Position der Offensivreihe ran.

Beim enttäuschend in die Saison gestarteten KFC Uerdingen wechselte Cheftrainer Heiko Vogel drei Mal nach der 0:3-Heimniederlage gegen den FC Ingolstadt. Unter anderem stand Ex-Preuße Adriano Grimaldi nach viermonatiger Verletzungspause erstmals in dieser Saison in der Startelf. Der zweite Ex-Preuße, Tobias Rühle saß im mit früheren Bundesligaspielern besetzten Kader, erstmal auf der Bank. Weltmeister Kevin Großkreutz verpasste die Partie nach einer Tätigkeit im Spiel gegen Großaspach gesperrt. Seit vier Spielen wartet man beim KFC auf einen Sieg.

In der letzten Saison verloren die Preußen das Heimspiel mit 0:1 durch einen Treffer von Tanju Öztürk. Beim eher chancenarmen Rückspiel trennte man sich torlos 0:0.

Zweimal Alu in der ersten Hälfte

Nach dem Spielbeginn dauerte es nicht lange, bis jeder im Stadion die große Stärke des KFC Uerdingen sehen konnte – die Standards. In den ersten Minuten der Partie gab es einige gefährliche Situationen im Preußen Strafraum durch die hochgewachsenen Adriano Grimaldi und Assani Lukimya. So war es auch nicht weiter verwunderlich, dass die gefährlichste Szene der Krefelder aus einem Eckstoß von Roberto Rodriguez resultierte. in der 9. Minute stieg der 1,95 Meter große KFC-Kapitän Jan Kirchhoff zum Kopfball hoch und traf – zum Glück aus Preußen Sicht – nur den Innenpfosten.

Bis die Preußen zur ersten gefährlichen Möglichkeit kamen, dauerte es bis zur 22. Minute. Seref Özcan trieb den Ball über die linke Seite und spielt den Ball in den Strafraum auf Maurice Litka, der auf dem im Rückraum freistehenden Luca Schnellbacher zurücklegte. Sein Schuss aus zehn Metern traf aber nur die Querlatte. Damit stand es 1:1 nach Aluminium-Treffern. Nur drei Minuten später wurde es wieder auf der anderen Seite gefährlich. Christian Dorda prüfte mit einem Schuss Max Schulze Niehues. Dieser war jedoch zur Stelle. In der 35. Minute probierte es Maurice Litka, der ein starkes Spiel machte, nochmal aus der Distanz. KFC-Keeper Lukas Königshofer zeigte aber eine gute Parade. Damit ging es mit einem 0:0 in die Kabinen.

Emotionales Spiel mit späten Ausgleichstreffer

Wie bereits in der ersten Halbzeit hatte der KFC auch die erste Chance in der zweiten Hälfte. Boubacar Barry zog nach 50 Minuten ab. Max Schulze Niehues konnte den Ball zur Ecke klären. Wenig später leitete Niklas Heidemann einen Angriff über links selber ein, ehe er nach einer schönen Kombination mit Luca Schnellbacher und Rufat Dadashov selber abschloss. Königshofer konnte die Möglichkeit entschärfen.

Daraufhin wurde die Partie härter und ruppiger mit vielen Unterbrechungen. Bundesliga Schiedsrichter Dr. Robert Kampka hatte große Mühe, beim hektisch werdenden Spiel den Überblick zu behalten. Im Laufe der Partie verwarnte Kampka sieben Akteure auf den Platz. Nachdem ein paar Situationen etwas „seltsam“ bewertet wurden, machte sich im weiten Rund Unmut gegen den Unparteiischen breit. Dieser gipfelte nach einer Situation in der 66. Minute. Maurice Litka setzte zum Konter an und wurde von Jean Manuel Mbom unsanft von den Beinen geholt. Es folgte eine Rudelbildung und Schubsereien. Am Ende sahen Mbom und Grimaldi die gelbe Karte. Für viele Anhänger hätte die Karte für Mbom eine andere Farbe haben müssen. Litka hätte freie Bahn auf das Tor von Königshofer gehabt. Adriano Grimaldi wurde später bei seiner Auswechslung vom Großteil des Stadions ausgepfiffen.

Wenig später brach aber dennoch großer Jubel aus. In der 72. Spielminute spielte Fridolin Wagner den Ball auf die rechte Seite auf den eingewechselten Philipp Hoffmann. Dieser zog in den Strafraum und spielte einen Querpass in die Mitte. Sowohl Seref Özcan, als auch die beiden KFC-Verteidiger Assani Lukimya  und Alexander Bittrof rutschten ins leere, ehe der freistehende Kevin Rodrigues Pires den Ball am Torwart vorbei in die lange Ecke unterbringen konnte. Für Rodrigues Pires, der vor kurzem erst seine Harre im aufälligem platin-blond gefärbt hatte, war es der erste Ligatreffer für die Preußen im 41. Spiel.

In der 78. Minte brachte Uerdings Trainer Heiko Vogel Patrick Pflücke und Tobias Rühle, der immer noch in Münster wohnt, ins Spiel. Sie sollten nur sechs Minuten später im Fokus stehen. Langer Ball auf Tobi Rühle, der den Ball mit dem Kopf annahm und auf Pflücke weiterleitete. Dieser zog aus gut 18 Metern unbedrängt aus der Distanz ab und traf ins rechte untere Eck. Die Preußen Verteidigung ließ den Uerdingern dabei zu viele Freiräume und waren nicht eng genug am Mann. Vor dem Ausgleich zeichnete sich der Gegentreffer nicht ab. Am Ende sollte es eine der einzigen Möglichkeiten gewesen sein, die die Preußen aus dem Spiel heraus zugelassen haben.

In der Schlussphase hatten Rufat Dadashov und die eingewechselten Heinz Mörschel und Lucas Cueto noch ein paar Möglichkeiten auf den Siegtreffer, jedoch ohne den letzten zwingenden Torabschluss. In der Nachspielzeit vergab Kevin Rodrigues Pires eine gute Freistoßposition. Sein Schuss ging in die Arme von Lukas Königshofer.

Wie geht es weiter?

Damit endete das Spiel mit einem unterm Strich leistungsgerechten 1:1-Unentschieden. Nach einer guten zweiten Hälfte und dem späten Gegentreffer aber auch ein ärgerliches Ergebnis. Preußen lieferte einen leidenschaftlichen Auftritt, der leider nicht mit einem Sieg belohnt wurde. Defensiv zeigte die Mannschaft eine gute Leistung und lies nur einmal den Gegenspielern etwas zu viel Platz.

Nach dem Remis bleiben die Adlerträger bei Heimspielen aber auch im dritten Spiel weiter ungeschlagen. So kann es in Zukunft gerne weitergehen. Gerne auch vor größerer Kulisse. Mit 6057 Zuschauern wurde die erhoffte Anzahl wieder deutlich unterboten. Nach sechs Spielen belegt der SCP vor den Sonntagspartien mit acht Punkten den 10. Tabellenplatz.

Nächsten Samstag reisen unsere Preußen dann nach Rostock zum Duell gegen Hansa.

Alle zusammen für Preußen Münster

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