Zeigt was!

2018/2019 - Spielbericht - SC Preußen Münster - SpVgg Unterhaching - 3:0
Niklas Heidemann

„Ein Einzelner kann den Unterschied machen. Aber ein Team kann Wunder geschehen lassen!“ Zu dem Spruch muss ich mehrere Dinge zugeben. Erstens habe ich ihn geklaut. Zweitens weiß ich nicht, wer das überhaupt gesagt hat, weil auch der Beklaute keine Quelle genannt hat. Und drittens finde ich ihn selbst angesichts der Lage unseres SCP ein bisschen übertrieben.

Und trotzdem: Irgendwie passt dieser pathetische Satz zu unserer aktuellen Lage. Denn wir sind in der Tabelle die erste Mannschaft vor den bislang desolaten Chemnitzern und Jenaern. Von den fünf über uns platzierten Teams haben vier eigentlich die spielerische Qualität für die obere Tabellenhälfte. Ein Team mit kleinen Wunderqualitäten wäre also durch aus gut für uns.

Halle-Gesicht zeigen!

Und das Potential für ein erstes kleines Wunder in Unterhaching ist durchaus vorhanden. Gegen Halle waren die Preußen von Anfang an wach und siehe da: Die bis dahin hochgelobten Hallenser kriegten nicht viel auf die Kette. Wohl auch deshalb vergleicht man uns im Münchner Vorort wohl mit einem angeschlagenen Boxer. „Wenn Meppen in Duisburg gewinnt, warum sollte es dann auch nicht Münster in Unterhaching schaffen?“, fragte unter der Woche Spvgg-Trainer Claus Schromm.

Ich will jetzt nicht mit „Mentalitätsscheisse“ um die Ecke kommen, denn das ist nach meiner Überzeugung nicht das Problem dieses Teams. Die können kicken und wollen das auch. Es muss nur jetzt mal was klappen! Beispiele gefällig? Vielleicht ein Ping-Pong-Tor bei dem keiner weiß wer es jetzt wirklich gemacht hat, ein Eigentor der Hachinger oder – und jetzt wird es ganz verrückt – ein verwandelter Elfmeter der Preußen. Jedes Ereignis für sich genommen ein kleines Wunder, aber genau so etwas brauchen wir und das Team jetzt.

Was brauchen die Jungs dafür?

Zunächst mal brauchen unsere Spieler schon ein bisschen Glück. Haching hat in den letzten Spielen kaum Gegentore zugelassen. Das hat auch mit dem jungen Torhüter Nico Mantl zu tun, der gerade für die U20-Nationalmannschaft nominiert wurde. Natürlich ist kein Torhüter unüberwindbar, aber so jung und schon so gut kommen die Keeper selten. Außerdem interessant am Hachinger Kader: Ex-Preuße Moritz Heinrich spielt dort nach Verletzung wieder mit. Hoffentlich nicht zu gut.

Und vorne kriegt die Spielvereinigung einige PS auf den Platz. Mit Dominik Stroh-Engel ist ein Spieler dabei, der gefühlt schon im Eröffnungsspiel der ersten Drittligasaison dabei war. Dazu kommen Leute wie Luca Marseiler und Sascha Bigalke. Da wird einiges auf die Preußen Defensive zukommen. Die ist schon von einem kleinen Wunder beeinflusst. Ole Kittner ist Vater geworden! Wir vom  Preußenforum gratulieren sehr herzlich! Kittners Vaterfreuden bedeuten allerdings zugleich seinen Ausfall für das Spiel in Haching. Des Weiteren fallen Lucas Cueto, Marcel Hoffmeier und Marian Prinz für das Spiel aus.

Fußball kann ganz einfach sein

Ich hätte da noch einen Spruch für euch, der jetzt gerade ganz gut passt. „Fußball findet auch zwischen den Ohren statt!“ Wieder keine Ahnung wer das nun wieder gesagt hat, aber es stimmt. Und das gilt längst nicht nur für die Spieler. Auch für uns Fans spielt sich Fußball zwischen den Ohren ab. Immer schon vor dem Spiel vom Sportdirektor bis zum Greenkeeper alle verteufeln und den eigenen Club noch schlechter reden als er derzeit ist, macht nix besser und ungesund ist es wahrscheinlich auch noch.

Natürlich waren die letzten drei, vier Wochen verdammt hart. Letztes Wochenende war besonders bescheiden. Und trotzdem finden sich morgen wieder Leute, die entweder nach Haching fahren oder das Spiel im TV oder am Laptop verfolgen und auf einen Sieg unserer Preußen-Jungs hoffen. Wir in der Redaktion gehören definitiv dazu Entscheidend ist dabei auch der Kopf. Deshalb nicht nur da sitzen und das Spiel über sich ergehen lassen. Freut euch über gelungene Abwehraktionen und herausgekämpfte Ecken. Geht das Spiel positiv an. Denn es gibt da noch einen Spruch: „Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß!“ Hat Andy Brehme mal gesagt. Ich möchte ergänzen: „Es sei denn, man kratzt sie ab.“ 

In diesem Sinne: Morgen muss das Kratzen losgehen. Das bedeutet wahrscheinlich Kampf, manchmal Krampf und oft genug Zittern bis zum Schluss. Aber so ist eben Fußball. Und verdammt nochmal, wenn ich nur ein paar Mal im Jahr echte Spannung erleben will, kann ich auch zu Bayern München gehen oder alle paar Wochen Aktenzeichen xy gucken. Ich weiß nicht genau, ob Ole Kittner wegen der Geburt seines Kindes eine Runde ausgeben muss, aber ich wüsste da schon ein kleines Geschenk für den neuen Erdenbürger: Drei Punkte in Haching. Zeigt was!

ALLE ZUSAMMEN FÜR PREUSSEN MÜNSTER

Der Spieltag

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1 Antwort

  1. Hannes sagt:

    Das hast du schön geschrieben.
    Ein bisschen positive Motivation vor dem Spiel gucken. Diesmal leider nur im Fernsehen.

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