1:4-Heimpleite gegen Duisburg

2019/2020 - Spielbericht - SC Preußen Münster - MSV Duisburg - 1:4
Foto: Fotorebell.com

Eine gute Halbzeit reicht nicht aus, um gegen den Tabellenführer zu punkten. In dem Moment als die Zebras das Tempo erhöhten, brach die Mannschaft zusammen. Da ausgerechnet die direkte Konkurrenz ebenfalls punktete, liegt der SCP nun wieder 6 Zähler hinter einem Nichtabstiegsplatz, die Luft wird dünn.

Münster hält gut mit

Dabei sah es in den ersten 45 Minuten sogar noch so aus, als könnte man etwas Zählbares erreichen. Doch der Reihe nach.

Vor dem Anpfiff rauchte es massiv aus dem Gästeblock, der mit ca. 2200 Meiderichern sehr gut gefüllt war und die sich auch das ganze Spiel über lautstark bemerkbar machten. Gegen so einen Verein und der dazugehörigen Szene bzw. Anzahl an Fans, ist es ohnehin schwer akustisch dagegenzuhalten. Die ersten Minuten des Spiels waren dann ein gegenseitiges Abtasten beider Mannschaften, obschon der MSV einem Tabellenführer gemäß von Beginn an flinker und spielstärker wirkte.

Doch bereits in der 11. Minute zappelte der Ball das erste Mal im Preußentor. Sliskovic verwertete ein Zuspiel von Engin locker zum 0:1. Ausgangssituation dieses Tores war ein fataler Fehlpass von Mörschel. Doch die Preußen ließen sich davon nicht groß verunsichern und hielten erstaunlich gut dagegen. In der 18. Minute fasste sich Özcan dann ein Herz und zog einfach mal ab, doch der Ball landete leider gegen den Pfosten. Die Preußen waren wach und die Preußen waren gefährlich.

Es dauerte dennoch bis zu 37. Minute, bis Urgestein Simon Scherder die Preußen endlich für ihr Bemühen belohnte und zum 1:1 Ausgleich einköpfte. Doch Duisburgs Antwort kam auf dem Fuße und bereits in der 43. Minute war die alte Tordifferenz wieder hergestellt, der MSV führte mit 1:2.

Individuelle Klasse lässt Münster zusammenfallen

Simon Scherder blieb nach dem Wechsel gleich in der Kabine, für ihn kam Neuzugang Steurer. Vermutlich eine taktische Überlegung, da Scherder mit Gelb vorbelastet und akut rotgefährdet war. Wer sich jetzt jedoch ein Aufbäumen und eine Fortsetzung der recht ansehnlichen ersten Halbzeit gewünscht hatte, der wurde massiv enttäuscht. Duisburg zog das Tempo und damit auch das Spielgeschehen nun gänzlich auf seine Seite. Zwar gab es anfangs noch durch ein paar gute Spielzüge die Hoffnung, dass der SCP irgendwie zu einem Ausgleich käme, doch spätestens in der 56. Minute war den allermeisten Preußenfans (und wohl auch der Mannschaft) klar, dass das heute nichts mehr wird. Nach einem Zuspiel von Engin musste Sliskovic wieder nur einschieben und es stand 1:3.

Danach war die Messe gelesen und die Preußen gaben sich wohl irgendwie auf. Der MSV hingegen verwaltete äußerst effektiv seinen Vorsprung und erhöhte in der 70. Minute sogar noch auf 1:4 durch Engin. In der Folge gab es nur noch Chancen für Duisburg, die jedoch durch Schulze-Niehues glänzend vereitelt wurden, nur leider zu spät. So blieb es beim 1:4 Endstand und aus Preußensicht wird die Luft langsam dünn.

MSV einfach zu stark

Die Niederlage gegen den MSV ist noch kein Genickbruch, aber ein Beinbruch bestimmt. Die Aufbruchstimmung nach dem Spiel gegen Jena hat einen kleinen Dämpfer bekommen, besonders wenn man sieht wie leicht teilweise die Gegentore fielen und die offensichtlich individuelle Fehler nicht ausgebügelt werden können. Der MSV ist zwar jedes zweite Jahr die stärkste Mannschaft der Liga, doch nach drei Unentschieden in Folge, muss man durch so einen Sieg die nicht wieder aufbauen, sondern seine Chance nutzen. Aufbruchstimmung gegen (mit Sicherheit) leicht verunsicherte Gegner mitnehmen und mindestens ein Unentschieden erzwingen.

Jedoch sieht man hier einfach den Unterschied in der individuellen und somit auch mannschaftlichen Klasse. Ja, der MSV hat mehr Möglichkeiten und ist wesentlich professioneller, doch wir müssen jetzt gegen jeden Gegner dagegen halten und das mehr als nur eine Halbzeit. Die nächsten Spiele werden nicht unbedingt einfacher und sollten gewonnen werden, auch um Druck von der Mannschaft zu nehmen.

Alle zusammen für Preußen Münster!

Gemeinsam unten raus!


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1 Antwort

  1. Jürgen sagt:

    Leider muß ich dem Kommentar vom Sven recht geben, das die individuelle Klasse spürbar war. Auch wenn es derzeit wenig hilft, so habe ich aber auch gesehen das durch den neuen Trainer auch die Mannschaft in sich, geschlossener aufgetreten ist. 6 Punkte sollten in den letzten 16 Spielen doch aufzuholen sein, allerdings nur wenn man die Chance nutzt. Nicht aufgeben und weiter “ gemeinsam unten raus“ mit Preußenpowergrüßen vom Fuße der schwäbischen Alb

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