Die Hansa Kogge segelt mit Rückenwind nach Westfalen
Am Montag beenden die Adlerträger gegen den FC Hansa Rostock den 26. Spieltag der 3. Liga. Für die Rostocker stellt dies eine enorm lange Anreise dar. Hatte der DFB nicht angekündigt, dass man montags die Spiele möglichst so legt, dass die Anhänger keine weite Reise auf sich nehmen müssen? Naja, was interessiert den DFB sein Geschwätz von gestern. Als Konsequenz kündigte die Hansa-Fanszene einen Stimmungsboykott an. Nicht undenkbar, ja sogar realistisch, dass sich Block O im Preußenstadion dem anschließt.
Sportlich gesehen gewannen beide Teams ihre Spiele am vergangenen Spieltag jeweils zu null. Hansa schickte Ingolstadt mit einem satten 3:0 nach Hause, der SCP fuhr einen enorm wichtigen Auswärtssieg in Uerdingen bzw. Düsseldorf als Spielstätte ein.
Hansa rückt oben ran
Durch den Sieg machen sich die Hanseaten wieder berechtigte Hoffnungen auf den Aufstieg und etablieren sich im oberen Tabellendrittel. Doch wie so oft startet man in Rostock zumeist mit großen Ambitionen, um diese oft schnellstmöglich ad acta zu legen. Bleibt zu hoffen, dass der SCP den Aufwärtstrend der Rostocker am Montag jäh beendet und den ersten Heimsieg 2020 einfährt. Bei den Rostockern fing zuletzt John Verhoek an, das Tor zu treffen. Als Fehleinkauf abgestempelt, erzielte er zuletzt zwei Treffer in Serie, die Adlerträger sollten ihn daher jederzeit im Auge haben. Neben ihm stürmte Daniel Hanslik, der als Ersatz für Marco Königs kam. Selbiger erzielte gegen Uerdingen seinen ersten Preußen-Treffer seit 7 Jahren.
Seit dieser Saison ist Ex-Preuße Julian Riedel Kapitän der Kogge und übernahm die Binde vom abgewanderten Oliver Hüsing. Mit Jens Härtel haben die Rostocker einen Trainer, der mit dem 1. FC Magdeburg schon öfters im Preußenstadion zu Gast war. Dabei gelang den Preußen noch kein Sieg, auch im Hinspiel musste sich der SCP gegen das Härtel-Team geschlagen geben. Dennoch ist Hansa Rostock normalerweise ein Gegner, der den Preußen liegt. Wichtig für einen ein- bis dreifachen Punktgewinn ist jedoch wieder mal eine stabile Defensive.
Auch Preußen im leichten Aufwind
Zwei Mal in Folge blieb der SCP zuletzt ohne Gegentor. Das gab es in dieser Saison noch gar nicht und ist ein Zeichen, dass Sascha Hildmann im Winter an den richtigen Stellschrauben gedreht hat. Nach vorne hin schießen die Adlerträger regelmäßig ihre Tore, das Spiel gegen Würzburg stellte hierbei eine Ausnahme dar. Insgesamt schaut es also positiver aus, allerdings punkten auch die weiteren Abstiegskandidaten fleißig, weswegen tabellarisch wenig Änderungen vorhanden sind und es dort nicht wirklich aufwärts geht.
Vom Personal her hat Hildmann nahezu die freie Wahl, aus dem erweiterten Stammspieler-Kader fehlt lediglich Heinz Mörschel gelbgesperrt, der gegen Uerdingen auf der ungewohnten Sechserposition das erste Mal dort eine sehr gute Leistung zeigte. Jannik Borgmann und Naod Mekonnen trainierten am Samstag noch individuell, ansonsten kann der Preußen-Coach aus dem Vollen schöpfen. Wer Mörschel ersetzen wird ist nun die Frage, alles dürfte auf Kevin Rodrigues Pires hinweisen, da Nico Brandenburger ähnlich wie unter Sven Hübscher kaum eine Chance erhält.
Vorne ist Luca Schnellbacher wieder genesen, gut möglich, dass er erneut in die Startelf rotiert und Marco Königs gegen seinen Ex-Verein zunächst auf der Bank Platz nehmen muss. Vorne gesetzt sein dürfte der formstarke Lucas Cueto, auf der anderen Flügelseite rangeln Seref Özcan und Maurice Litka um einen Platz in der ersten Elf.
Im Hinspiel verloren die Preußen nach einer äußerst durchwachsenen Leistung mit 0:1. Maurice Litka erzielte zwar die Führung, diese wurde aber aberkannt, da ca. 15 bis 20 Sekunden vorher ein Handspiel vorlag. Es war der Anfang einer unvergleichlichen Erfolglosigkeit. Diese hat man jetzt jedoch hinter sich gelassen und sollte den Blick nur noch nach vorne werfen.
Montagabends bleibt Mist
Wie bereits in der Einleitung erwähnt: Montagabends ist für viele Menschen einfach ungünstig. Dann kommt noch ein attraktiver Gegner, gegen den womöglich an einem Freitag oder Samstag mehr Zuschauer gekommen wäre. Das ist einfach in jeder Hinsicht negativ zu bewerten und es bleibt zu hoffen, dass auch Magenta Sport zukünftig davon abrückt, wie bereits die übertragenden Sender in Liga 1 und 2.
Nichtsdestotrotz hätte es die Mannschaft selber verdient unterstützt zu werden, denn wie war es noch gleich? Gemeinsam unten raus! Nur so geht es. Es bleibt abzuwarten, wie die Atmosphäre am Montag ausschaut, entscheidend ist es jedoch im Endeffekt auf dem Platz. Und da muss ein Sieg her, um beim Abstiegsgipfel nächste Woche Samstag in Köln mit Rückenwind weiter an die Nichtabstiegsplätze heranzurücken.