Gegen Münster kann man mal verlieren!

Ein Sieg und eine Niederlage: Für die Spielvereinigung Unterhaching entscheidet sich beim Spiel gegen unsere Adlerträger am Sonntag, ob der Corona-Re-Start für sie positiv oder eher durchwachsen verlaufen ist. Denn genau wie bei den Preußen gab es für die Münchner Vorstädter einen Sieg und eine Niederlage.
Die Vorzeichen sind allerdings deutlich unterschiedlich. Haching hat vor allem seit dem Jahreswechsel klar kommuniziert, dass es die dritte Liga am liebsten noch in dieser Saison nach oben verlassen will. Und die Spielvereinigung ist anders als der SC Preußen schon seit Mitte Mai im Mannschaftstraining und will diesen Vorteil natürlich nutzen.
Durchwachsener Re-Start
Gegen die SG Sonnenhof Großaspach im ersten Spiel nach der Pause gelang dies noch. Allerdings sieht der 2:0-Sieg gegen das Kellerkind etwas klarer aus, als er war. Vor allem in der ersten Halbzeit taten sich die favorisierten Bayern schwer und schrammten knapp an einem Rückstand vorbei. Eventuell ist das ein Vorteil für die Preußen, die in den zwei Spielen nach der Pause vor allem in der Anfangsphase gnadenlos effektiv waren.
Im gleichen Spiel zeigte sich auch, das Keeper Nico Mantl auch mal für einen Bock gut ist. Er legte den Ball mit einem haarsträubenden Abroller für die Aspacher auf, die den Anschlusstreffer jedoch nicht erzielen konnten. Prunkstück bleibt jedoch die Offensive: Mit Hain, Marseiller und Bigalke hat Haching großes Potential nach vorne. Unangefochtener Spitzenreiter der teaminternen Torschützenliste ist aber Drittliga-Dauerbrenner Dominik Stroh-Engel mit satten neun Toren.
Moritz, bist du das?
Weitere interessante Personalie bei den Blau-Roten ist Moritz Heinrich. Noch von Benno Möhlmann von 1860 München nach Münster gelotst, konnte sich der junge Offensivmann in der Domstadt zwei Jahre lang nie richtig durchsetzen und ging schließlich zurück in die Heimat. Genau dieser „Heimvorteil“ muss für Heinrich entscheidend gewesen sein, denn er ist spielerisch seitdem nicht wiederzuerkennen. Ganze sieben Butzen hat der 22-jährige seit seinem Wechsel erzielt und ist aktuell auch Top-Scorer seines Teams.
Das zweite „Re-Start-Spiel“ der Hachinger verloren sie 1:2 gegen Ingolstadt. Kurioserweise ohne einen eigenen Treffer zu erzielen. Die 1:0-Führung für die Spielvereinigung war ein Kopfball eines Ingolstädters, nachdem eine Freistoßflanke zunächst an Freund und Feind vorbeigesegelt war. Also wirklich nichts, worauf man exzessiv stolz sein könnte. Zudem hätte die Niederlage noch höher ausfallen können, denn Ingolstadt verschoss noch einen Elfmeter.
Das wird nicht leicht – für Haching
Der 30. Spieltag lief für unsere Preußen relativ gut. Köln und Chemnitz bleiben dank ihrer Niederlagen zumindest in Reichweite. Ärgerlich ist natürlich der klare 5:1-Sieg des FSV Zwickau gegen den Halleschen FC, der die Zone über dem Strich vor dem Spiel gegen Haching auf sechs Punkte entfernt hat. Also kann nur ein Sieg gegen die Hachinger wirklich helfen. Weiterhin fehlen werden dabei Jannik Borgmann (Verletzung) und Fridolin Wagner (Rotsperre).
Natürlich spielt am Sonntag der Fünfte beim Achtzehnten. Aber das Spiel gegen die Bayern am Mittwoch hat gezeigt, dass sich der SCP trotz Trainingsrückstand und im Angesicht hoher spielerischer Qualität teuer verkauft. Die Hachinger sollten gewarnt sein: Wenn die Preußen wieder so effektiv sind wie gegen Halle und Bayern 2, dürften sie schnell einem Rückstand hinterherrennen. Und dank der neugewonnenen defensiven Stabilität der Preußen kann ein Spiel nicht mal eben schnell gedreht werden.