„Echter Härtetest“ – Der SCP zu Gast im Stadion am Zoo

In der Fremde - Wuppertaler SV - Viktoria Köln
Das Wuppertaler Stadion am Zoo

Mit neun Punkten ging der SC Preußen Münster aus der letzten englischen Woche hervor. Drei Siege in Folge sind für diese junge Mannschaft keineswegs selbstverständlich, doch – ohne despektierlich klingen zu wollen – gehören Bergisch Gladbach, Straelen und Homberg nicht unbedingt zur Spitze dieser Liga. In Anbetracht der Kadersituation war dieses Auftaktprogramm vielleicht sogar äußerst dankbar. Doch nun geht es direkt hinein in die nächste englische Woche. Na ja zumindest halb.

Denn nach der Partie am Mittwoch gegen den Wuppertaler SV können die Preußen zunächst ein wenig durchschnaufen. Das Heimspiel gegen Alemannia Aachen wurde aufgrund eines Coronafalls im Kader der Kaiserstädter auf den 15. Dezember dieses Jahres verschoben. Doch das nächste Spiel ist immer das Wichtigste, also werfen wir doch mal einen Blick auf den kommenden Gegner aus dem bergischen Land.

WSV mit alten Bekannten

Am Mittwoch trifft der SCP dann auf ein paar altbekannte Gesichter. Noch aus der letzten Saison bekannt sein dürften den Preußen Anhängern Marco Königs und Kevin Rodrigues Pires. Königs war auch noch bis kurz vor seinem Wechsel an den Zoo beim SC Preußen als Stoßstürmer im Gespräch, während Kevin Rodrigues Pires in einem Interview mit Reviersport eigentlich verlauten ließ, dass er gerne in der 3. Liga bleiben wolle. Das wäre der SCP mit Sicherheit auch gerne, aber gerade der Fußball ist kein Wunschkonzert und so läuft man sich halt in der Regionalliga West wieder über den Weg.

Zuständig für die Verpflichtung der beiden Akteure war ebenso ein ehemaliger Münsteraner. Stephan Küsters, langjähriger Adlerträger und anschließend auch im Trainerteam aktiv, ist seit diesem Sommer sportlicher Leiter beim WSV und dank der finanziellen Unterstützung des ehemaligen Präsidenten und Mäzen Friedhelm Runge, gelang es ihm auch ein paar Ausrufezeichen auf dem Transfermarkt zu setzen. Denn neben den beiden oben Genannten kehrte auch Jonas Erwig-Drüppel nach einem unglücklichen Gastspiel bei Rot-Weiss Essen zurück nach Wuppertal. Mit Tim Wendel holte man einen 3. Liga erfahrenen Abräumer, der derzeit allerdings noch mit den Folgen einer Verletzung kämpft und am Mittwoch nicht spielfähig sein wird.

Dass Spieler wie Kevin Pytlik (fällt ebenfalls aus) sowie Kapitän und Identifikationsfigur Tjorben Uphoff gehalten werden konnten, war auch alles andere als selbstverständlich. Der WSV begibt sich also, und das sehen viele Fans kritisch, wieder in die Abhängigkeit von Runge. Doch nach einer Saison, wo man nur knapp vor den Abstiegsplätzen landete und ein Minus von 300.000 € zu verzeichnen hatte, bleibt kaum eine andere Wahl.

Neben Pytlik und Wendel fehlt beim WSV Yannick Geisler zudem rot-gesperrt, für Außenverteidiger Tolga Cokkosan könnte es hingegen zumindest für den Kader reichen.

Trainer der Wuppertaler ist (wieder) Alexander Voigt. Nach einem äußerst skurrilen ersten Engagement (Voigt übernahm das Amt in der vierthöchsten deutschen Klasse ehrenamtlich), gefolgt von einem kurzen Intermezzo beim Football, ist der ehemalige Kölner Bundesligaspieler seit Juli zurück auf der Trainerbank der Bergischen.

Gesucht: Linksverteidiger Alternative für Heidemann

Niklas Heidemann wurde gegen Homberg mit der gelb-roten Karte vom Platz gestellt und fehlt genau dieses Spiel nun gegen seinen Ex-Klub, von dem er vor über zwei Jahren zum SCP gewechselt war. Ärgerlich für ihn selbst und auch für den SCP, da auch sein Back-Up Lukas Frenkert laut Hildmann auf der Pressekonferenz mit einem dicken Knie auszufallen droht. Roshon van Eijma braucht nach erneuten Beschwerden einer Oberschenkelverletzung aus dem Januar noch Zeit, so bleiben letzten Endes nur noch zwei Optionen für Hildmann um sich einen Linksverteidiger zu basteln.

Jannik Borgmann als Linksfuß könnte als gelernter Innenverteidiger nach Außen rücken, hat dies bereits in der 3. Liga ab und zu gespielt oder aber Julian Schauerte rotiert von rechts vorne diagonal nach links hinten. Seinen Platz auf rechts könnte Ousman Touray einnehmen, auf links ist die Hoffnung groß, dass Jules Schwadorf sein Comeback nach überstandener Schultereckgelenkzerrung geben könnte. Das ist aber derzeit noch alles Spekulation, dennoch kann sich auch der WSV nicht wirklich einstellen, auf welche Preußen-Elf er am Mittwochabend trifft. Auf ein weiteres Comeback hoffen Hildmann und die Fans ebenso, denn Dennis Daube ist nach seinen Muskelproblemen zurück im Training und zumindest ein Kandidat für den Kader.

Während die Preußen einen Linksverteidiger nur für das kommende Spiel suchen, bevor Heidemann zurückkehrt, dauert die Suche nach Verstärkungen für die Offensive weiter an. Gegenüber der BILD berichtete Niemeyer, dass bereits in dieser Woche ein Offensivallrounder unterschreiben könnte. Spekulationen, allerdings lediglich unterhalb der Fans, gibt es um Tim Hölscher, den Niemeyer aus seiner Zeit bei Twente kennt.

Doch wen der Sportdirektor am Ende aus dem Hut zaubert, das weiß derzeit noch niemand so recht. Fakt ist jedoch auch, dass neben dem Allrounder, der kein klassischer Stürmer sein soll, auch noch ein eben solcher benötigt wird. Denn Joel Grodowski ist zwar bemüht und erarbeitet sich seine Chancen mit seinem herausragenden Tempo immer stark, der Killerinstinkt im Abschluss fehlt jedoch und 40 Spiele schafft auch er nicht als Alleinunterhalter im Angriff.

Die Tabellenkonstellation

Wenig Aussagekraft hat die Tabelle bisher. Topfavorit Rot-Weiss Essen hat gerade mal zwei Spiele absolviert (2 Punkte), die Preußen derer schon vier. Es wird noch zu weiteren Verschiebungen kommen, wie die Preußen schon am nächsten Spieltag erfahren werden, wenn das Spiel gegen Aachen ausfällt. Die volle Punktzahl holte bisher nur Fortuna Köln, die ein ähnliches Programm wie die Preußen haben, da sie immer einen Spieltag zuvor gegen den kommenden Gegner des SCP spielen.

Dahinter ist der SC Preußen nach einem dankbaren Auftaktprogramm auf Platz zwei vorgerückt und punktgleich mit einem weiteren Favoriten, der Reserve von Borussia Dortmund. Nach zwei Niederlagen in Folge steht der WSV in der goldenen Mitte auf Platz 10. Doch auch Hildmann erwartet den Gegner nach der unglücklichen Niederlage gegen die Kölner Fortuna mit Wut im Bauch. Da heißt es dagegen halten, vorne die Chancen verwerten und hinten 90 Minuten Konzentration gegen Königs, Kevin und Co.

Als Zuschauer zugelassen sind lediglich Dauerkarteninhaber des Wuppertaler SV, wie beim SC Preußen Münster knapp 1000 Stück auf der Haupttribüne verteilt. Dennoch gibt es die Möglichkeit das Spiel im Stream zu verfolgen, denn der WSV bietet ein ähnliches Streaming-Programm wie der SCP an: Die Partie kann auf der bekannten Plattform Soccerwatch.tv kostenpflichtig gebucht werden. Auch wenn keine Auswärtsfans im Stadion sein dürfen, heißt es am Fernseher, Laptop, Smartphone oder an welchem Endgerät auch immer:

Alle zusammen für Preußen Münster

Der Spieltag

Regionalliga West 2020/2021
Mi, 23. Sep 2020
- 19:30
FC Wegberg-Beeck
0 2
SV Rödinghausen
Regionalliga West 2020/2021
Mi, 23. Sep 2020
- 19:30
Sportfreunde Lotte
2 2
SV Lippstadt 08
Regionalliga West 2020/2021
Mi, 23. Sep 2020
- 14:00
1. FC Köln II
0 0
Fortuna Düsseldorf II
Regionalliga West 2020/2021
Mi, 18. Nov 2020
- 18:00
Alemannia Aachen
0 1
SC Fortuna Köln
Regionalliga West 2020/2021
Mi, 23. Sep 2020
- 19:30
Wuppertaler SV
1 1
SC Preußen Münster
Regionalliga West 2020/2021
Mi, 23. Sep 2020
- 19:30
VfB Homberg
2 2
Borussia Mönchengladbach II
Regionalliga West 2020/2021
Mi, 23. Sep 2020
- 19:30
SV Straelen
1 1
Rot-Weiss Oberhausen
Regionalliga West 2020/2021
Mi, 23. Sep 2020
- 19:30
SV Bergisch Gladbach 09
1 1
FC Schalke 04 II
Regionalliga West 2020/2021
Mi, 23. Sep 2020
- 19:30
SC Wiedenbrück
1 4
Borussia Dortmund II
Regionalliga West 2020/2021
Mi, 23. Sep 2020
- 19:30
Rot-Weiss Essen
3 2
Rot Weiss Ahlen
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