Zittersieg gegen den SC Wiedenbrück
Nach der bitteren Auswärtsniederlage zuletzt beim Aufstiegsfavoriten Rot-Weiss Essen, sollte gegen den Liga-Neuling SC Wiedenbrück wieder ein Dreier her. Dieser Dreier gelang den Adlerträgern bekanntlich mit einem knappen Sieg, doch so spannend hätte es eigentlich gar nicht werden müssen.
Preußen-Coach Sascha Hildmann baute die Startformationen im Vergleich zum vergangenen Spieltag auf zwei Positionen um. Verzichtet wurde auf die Offensivspieler Osman Atilgan (angeschlagen) und Joel Grodowski, beweisen durften sich dafür die beiden Youngster Nicolai Remberg und Ousman Touray.
Zunächst eine ausgeglichene Partie
Die ersten beiden gefährlichen Torraumszenen des Spiels konnte der SC Preußen für sich selbst verbuchen, doch Julian Schauerte konnte den Ball in den Anfangsminuten jeweils nicht entscheidend auf das Tor der Tönnies-Städter bringen. Nur kurze Zeit später waren es dann die Münsteraner, die das Glück auf ihrer Seite hatten: Eine vermeintliche Abseitsstellung des SCW wurde nicht geahndet, sodass die Blau-Schwarzen gefährlich kontern konnten. Letztendlich wurde dieser aber nicht konsequent genug zuende gespielt.
Im Anschluss an diese Szene beschwerte sich SCP-Trainer Hildmann laut hörbar beim Schiedsrichter-Assistenten, was ihm eine Gelbe Karte bescherte. Aus dem weiten Rund des Preußenstadions ertönte von den immerhin wieder knapp 2.000 Zuschauern daraufhin ein gellendes Pfeifkonzert. Endlich konnte man an diesem Tag, auch durch verschiedene Anfeuerungsrufe und Wechselgesänge, wieder einen Hauch von Fußball-Atmosphäre in der Antikarena genießen. Schön war’s!
Beide Teams konnten in einem offenen Schlagabtausch nun durchaus Chancen für sich erspielen, doch was zählbares sprang dann erst nach 22 Spielminuten auf Seiten der Preußen heraus. Der Wiedenbrücker Keeper ließ einen Ball springen, woraufhin Schauerte zur richtigen Zeit am richtigen Ort stand und den Führungstreffer für die Gastgeber erzielen konnte.
Nur vier Minuten später glänzte Joshua Holtby mit einem fantastischen Distanzschuss und überwand den Gäste-Torhüter erneut. Da war bereits das 2:0!
Das 2:0 – Die Vorentscheidung?
Die Münsteraner waren nun klar das bessere Team, doch trotzdem fingen sie sich sich kurz vor dem Pausentee den überflüssigen Anschlusstreffer. Nach einem Handspiel im Angriff der Ostwestfalen, das der Schiedsrichter nicht ahndete, zögerte die Preußen-Abwehr und ließ den Gästen zu viel Raum, was Maier zum 2:1 nutze.
Nach der Pause merkte man den Preußen-Kickern durchaus den Willen an, die Partie zu entscheiden, doch allzu zwingend wurden die Angriffe zunächst nicht mehr, sodass das Spiel nun eher vor sich hin plätscherte.
Ein weiterer Schritt in Richtung der drei Punkte ereignete sich in der 70. Minute, in der der Wiedenbrücker Torschütze Maier seiner Mannschaft einen Bärendienst erwies und sich nach einer Tätlichkeit weit weg vom Spielgehen die Rote Karte abholte. Die Preußen spielten von nun an also in Überzahl. Der SCP hatte in der Folge – besonders durch zwei große Chancen vom eingewechselten Zahn – die Möglichkeiten, das Spiel für sich zu entscheiden. Ein weiterer Treffer gelang allerdings nicht mehr, was aber für den knappen 2:1-Sieg reichte.
Aufgrund des Hygienekonzeptes konnten die Zuschauer zwar nicht wirklich mit der Mannschaft feiern, da die Blöcke nach und nach schnell geräumt wurden, doch immerhin freuten sich einige Münsteraner darüber, endlich mal wieder einen Preußen-Sieg live im Preußenstadion bejubelt zu haben.
Alle zusammen für Preußen Münster!
Daten zum Spiel
SCP: Schulze Niehues – Langlitz, Scherder, Hoffmeier, Heidemann – Daube (Klann, 85.), Erdogan – Touray (Grodowski, 58.), Holtby (Möbius, 74.), Schauerte – Remberg (Zahn, 58.)
Wiedenbrück: Hölscher – Hüsing, Twydry, Berisha, Latkowski (Geller, 79.) – Lohmar (Klantzos, 82.) – Kaptan, Demming, Szeleschus (Tia, 58.) – Beckhoff (Osawe, 73.), Maier
Tore: 1:0 Schauerte (22.), 2:0 Holtby (26.), 2:1 Maier (42.)
Gelbe Karten: Hildmannn (Trainer), Heidemann / Beckhoff, Latkowski, Demming
Rote Karte: Maier (70.)
Zuschauer: 1.997
Schiedsrichter: Leonidas Exuzidis