Nach der Fortuna ist vor der Fortuna – Preußen Münster zu Gast in Köln

Alexander Langlitz blüht derzeit in offensiverer Rolle auf, traf in zwei Spielen dreimal. (Foto: SCP)

Nach der Fortuna ist vor der Fortuna, denn nachdem der SC Preußen das Heimspiel gegen die Zweitvertretung der Fortuna aus Düsseldorf erfolgreich bestritt, wartet nun in der englischen Woche die Fortuna aus Köln. Am Mittwoch kommt es um 18:00 im Südstadion zum Aufeinandertreffen des Tabellensechsten gegen den Tabellendritten. Eine äußerst knifflige Aufgabe für die Mannschaft von Sascha Hildmann, die bereits am heutigen Dienstag ins Rheinland reist, um vollkommen ausgeruht in das Top-Spiel des 17. Spieltags der Regionalliga West zu starten.

Die Zahlen: Vorne hui, hinten pfui

Mit 29 Toren hat die Fortuna den zweitbesten Angriff der Liga, mit schon 20 Gegentoren allerdings auch die schwächste Abwehr der Mannschaften aus dem oberen Tabellendrittel. Spricht für ein ereignisreiches Spiel, da sich auch die Preußen mit ihren 25 geschossenen Toren nicht verstecken müssen, in der Abwehr zuletzt allerdings merklich sicherer standen. Im heimischen Südstadion verloren die Kölner bisher lediglich eine Partie gegen die Zweitvertretung von Borussia Dortmund, ansonsten konnte man sowohl drei Spiele gewinnen, als auch drei Spiele endeten Remis. In der Heimtabelle macht dies Rang acht (Auf Platz eins rangiert der SC Preußen nach sechs von sechs gewonnen Heimspielen), während der SCP in der Auswärtstabelle auf einem soliden fünften Rang rangiert, allerdings schon drei Niederlagen (Köln II, Essen, Dortmund II) hinnehmen musste. Auffällig im bisherigen Saisonverlauf ist zudem, dass die Fortuna stets einen Spieltag zuvor gegen die Gegner des SC Preußen spielte. Während der Videoanalysen für die jeweiligen Gegner dürfte Sascha Hildmann also immer schon einmal auf die Kölner Fortuna geschaut haben und dementsprechend wissen, was seine Mannschaft heute Abend erwartet. Zuletzt holten die Kölner nach Führung durch einen Last-Minute-Treffer noch ein Unentschieden gegen den Münsteraner Gegner am kommenden Wochenende Wegberg-Beeck. Es waren erneut verspielte Punkte, insgesamt gewann die Fortuna lediglich eines ihrer letzten fünf Spiele, die Preußen reisen dagegen mit dem Selbstbewusstsein von drei Siegen in Folge an. Diese Zahlen werden aber morgen keine Rolle spielen, denn bekanntlich „entscheidend ist auf’m Platz“.

Truppe mit vielen bekannten Namen

Wer sich ein wenig mit den Spielern der 3. Liga oder mit der Regionalliga West auch schon vor dieser Saison auseinander gesetzt hat, wird einige Namen wiedererkennen. Allen voran natürlich Nico Brandenburger, der nach einem unglücklichen Jahr in Münster zurück nach Köln kehrte und dort auf Anhieb wieder auf der Sechserposition die Fäden zieht. Neben ihm ist nach überstandenem Kreuzbandriss Maik Kegel zurückgekehrt. Der erfahrene Stratege hat auch schon in höheren Ligen seine Erfahrungen gemacht und war zumindest vor seiner Verletzung immer dafür bekannt, ein Spiel auch im Alleingang entscheiden zu können. Hinter dieser Doppelsechs versuchen der torgefährliche Kapitän Franko Uzelac und Talent Jan-Luca Rumpf (in der vergangenen Saison immerhin ein Bundesligaspiel für Paderborn) dem Torhüter Kevin Rauhut den Rücken freizuhalten. Auch „Riese“ Jannik Löhden (2,01 m groß), Dan-Patrick Poggenberg oder Lars Bender (nicht der Leverkusener ;-)) zählen durchaus zu den bekannteren Namen in Reihen der Fortuna.

Wie bereits erwähnt verfügt die Fortuna über ordentliche Wucht im Angriff. Bester Torschütze ist Routinier Roman Prokoph. Der 35-jährige konnte in den vergangenen Jahren in der Regionalliga stets seine Torgefährlichkeit unter Beweis stellen und steht auch in dieser Saison bei 13 Einsätzen schon bei sieben Treffen. Auch Julian Günther-Schmidt wäre mit Sicherheit interessant für den SCP gewesen in diesem Sommer, entschied sich jedoch frühzeitig für die Kölner Fortuna und verließ den Absteiger aus Jena. Nach anfänglichen Probleme kam er zuletzt immer besser in Fahrt. Auf Hamza Salman hat auch bereits schon sechs Treffer auf dem Konto und ist der klassische Zehner im System von Trainer Alexander Ende. Mit Francis Ubabuike und Mike Owusu verfügt man in Köln auch auf den Außenpositionen durchaus über Durchschlagskraft. Schwerstarbeit, die dort auf die Preußen-Abwehr zukommt.

Kurzer Exkurs

Alexander Ende ist mittlerweile Trainer bei Fortuna Köln. Ende war selbst Adlerträger für ein Jahr und zwar in der Saison 2006/2007 unter Trainer Georg Kreß. Warum dies besonders erwähnenswert ist und einen eigenen Abschnitt verdient? Weil dies ebenfalls eine Saison nach einem Abstieg aus der Drittklassigkeit war. Der Neuaufbau in der damaligen Saison scheiterte krachend. Zwar waren auch die Ergebnisse in der Hinrunde in Ordnung, aber man hatte sich duzende, zum Teil namenhafte Spieler geholt, die im Endeffekt überhaupt nicht miteinander hamonierten. Bis auf Ansgar Brinkmann war niemand mehr geblieben. Heute hat man es geschafft Scherder, Schulze Niehues, Schauerte, Heidemann und weitere Spieler zu halten, hat mit eigenen Jugendspielern ein Gerüst geschaffen, dass zwar wahrscheinlich nicht in dieser Saison aufsteigen wird, aber eine Perspektive und Identifikation bietet. Es war natürlich nicht Alexander Endes alleinige Schuld, aber in schweren Zeiten sollte man sich vielleicht durchaus noch einmal bewusst machen, dass es derzeit sportlich nicht so übel aussieht, wie es schon mal war.

Ausfälle hören nicht auf

Die Defensive der Preußen stand zuletzt durchaus sicherer, in den vergangenen drei Spielen kassierte man lediglich den späten Gegentreffer gegen Fortuna Düsseldorf II, während man zuvor auch wenig Einschussmöglichkeiten zuließ. Die Hintermannschaft wird auch gegen Köln unverändert bleiben. Bei Hoffmeier und Holtby hofft Hildmann, dass die Verletzungen nächste Woche auskuriert sind. Dennis Daubes Prellung zieht sich weiterhin, da mit dieser ein bisher unentdeckter Faserriss einher ging. Bei Joel Grodowski wird es ein Wettlauf gegen die Zeit, ansonsten werden Jules Schwadorf und/oder Ousman Touray die Aufgabe auf dem linken Flügel übernehmen. Insgesamt harmonierte der SCP im zuletzt gespielten 4-4-2 und zeigte sowohl in Lippstadt, als auch gegen Düsseldorf einige ansehnliche Spielstafetten.

Wie schon gegen Düsseldorf wird der Gegner morgen erheblich mehr Spielanteile bekommen, als Lippstadt oder Ahlen es gegen den SCP (vor) hatten. Fortuna Köln muss gewinnen, will man den Anschluss nach oben halten. Das heißt der Gegner ist unter Zugzwang und von Minute eins muss sich jeder Adlerträger dagegen wehren, so oder vielleicht sogar noch mehr, als gegen Düsseldorf. Dann besteht nach den bisherigen Leistungen schon mal eine gute Chance, etwas Zählbares aus der Domstadt am Rhein mitzunehmen. Während die letzte Reise dorthin nicht unbedingt von Erfolg gekrönt war, sieht man jedoch, dass diese Mannschaft sich fortlaufend entwickelt und dies wird sie hoffentlich auch morgen wieder unter Beweis stellen.

Alle zusammen für Preußen Münster

Vorbericht bei nullsechs.tv vom SCP


Der Spieltag

Regionalliga West 2020/2021
Mi, 25. Nov 2020
- 15:30
Fortuna Düsseldorf II
2 1
Borussia Mönchengladbach II
Regionalliga West 2020/2021
Mi, 25. Nov 2020
- 17:30
Borussia Dortmund II
1 2
SV Rödinghausen
Regionalliga West 2020/2021
Mi, 25. Nov 2020
- 18:00
Sportfreunde Lotte
1 0
Alemannia Aachen
Regionalliga West 2020/2021
Mi, 25. Nov 2020
- 18:00
SC Fortuna Köln
2 0
SC Preußen Münster
Regionalliga West 2020/2021
Mi, 25. Nov 2020
- 18:00
SV Lippstadt 08
1 1
Rot-Weiss Oberhausen
Regionalliga West 2020/2021
Mi, 25. Nov 2020
- 19:30
FC Wegberg-Beeck
0 4
1. FC Köln II
Regionalliga West 2020/2021
Mi, 25. Nov 2020
- 19:30
Rot Weiss Ahlen
1 1
FC Schalke 04 II
Regionalliga West 2020/2021
Mi, 25. Nov 2020
- 19:30
Bonner SC
0 1
SV Straelen
Regionalliga West 2020/2021
Mi, 25. Nov 2020
- 19:30
SC Wiedenbrück
0 0
VfB Homberg
Regionalliga West 2020/2021
Mi, 25. Nov 2020
- 19:30
Rot-Weiss Essen
6 1
Wuppertaler SV
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