Am 38. Spieltag empfing der SC Preußen niemand geringeren als Fortuna Köln. Auch wenn dieser Verein immer im Schatten des großen Effzeh stand, so verfügt er über eine große Tradition. Neben einem Bundesliga-Jahr können die Südstädter auch ganze 26 Zweitliga-Jahre aufweisen.
Somit klingt Preußen Münster gegen Fortuna Köln nicht unbedingt wie ein Viertligaspiel, doch das sind nunmal die Tatsachen. Doch immerhin stellte die Begegnung ein echtes Spitzenspiel dar: Der SCP auf Platz wollte seine Serie von 16 Partien ohne Niederlage gegen den Tabellenvierten unbedingt ausbauen und obendrein wäre ein Sieg gleichbedeutend mit der vorzeitigen Qualifikation für den DFB-Pokal.
Kalte Dusche nach 90 Sekunden
Trainer Sascha Hildmann baute die Mannschaft ein wenig um. Er setzte auf ein 3-4-3, in dem Holtby für Heidemann weichen musste. Zudem wurde Langlitz ins rechts Mittelfeld vorgezogen, sodass Schauerte die Position des Rechtsverteidigers übernahm.
Der Start in die Partie verlief dann jedoch äußerst unglücklich. Bereits nach 90 Sekunden missglückte ein Klärungsversuch von Hoffmeier so sehr, dass er in den Kasten von Ersatz-Keeper Dedovic trudelte. Die Domstädter führten also schnell mit 1:0. Das bessere Team waren in der Folge jedoch die Adlerträger, an Selbstvertrauen fehlte es den Preußen offensichtlich nicht. So dauerte es auch nur bis zur 19. Spielminute bis Schauerte nach einem sehenswerten Angriff den Ausgleich erzielte.
Von nun an entwickelte sich ein Spiel, das sich vorwiegend im Mittelfeld abspielte, da beide Teams zeigten, dass sie zu den besten Mannschaften der Liga gehören. Kurz vor der Pause schaffte es dann aber Innenverteidiger Borgmann doch noch, einen Angriff zu verwerten. Der SCP ging somit mit einer einigermaßen verdienten Führung in die Kabine.
Souveräne zweite Halbzeit
Nach der Pause tauschte Fortuna-Coach Michael Ende gleich drei Akteure aus. Er wechselte beispielsweise den Ex-Preußen Dominik Lanius ein. Ein spürbaren Effekt hatte dies jedoch nicht.
Das spielbestimmende Team war nun klar der SC Preußen. Dicke Chancen sprangen zunächst zwar nicht heraus, doch die Münsteraner erzielten bemerkenswerte Ballbesitzquoten und ließen auf der eigenen Seite nichts zu. Nach 78 Minuten gelang Borgmann dann nach einer Ecke per Kopf sein zweiter Treffer, was das Spiel zugunsten der Preußen entschied.
Damit ist der SCP nun seit ganzen 17 Spielen ungeschlagen (wo liegt eigentlich der Rekord?) und darf sich über die erste DFB-Pokal-Teilnahme seit 2014 freuen! Im Stadion hätte man dies wohl gebührend gefeiert, aber auch wenn das leider nicht möglich war, kann jeder Preuße stolz auf diese Truppe sein!
Und wer weiß? Vielleicht dürfen ein paar Fans zum letzten Spieltag gegen Oberhausen im Rahmen des Modellkommunenprojektes sogar ins Stadion…
Und zum Abschluss noch einmal am Rande: Wie angekündigt prangte auf der Brust der Adlerträger nicht wie gewohnt das Logo von Fiege, sondern der Schriftzug der Initiative „Fußballfans gegen Krebs“. Eine tolle Aktion von unserem Hauptsponsor und außerdem eine überragende Initiative eines Preußen-Fans, die jede Unterstützung wert ist!