Die lange Pause von 3,5 Wochen hat den Preußen definitiv nicht geschadet. Dies zeigen die jüngsten Ergebnisse gegen Lippstadt, Fortuna Köln und nun eben auch gegen Düsseldorf II. Die Offensive der Preußen hat die Pause genutzt, um das Schießpulver aufzufüllen. Ganze 11 Tore erzielte der SC Preußen in den vergangenen drei Spielen und zeigte bis auf wenige kurze Phasen, sehr souveräne Leistungen.
Am gestrigen Mittwoch besiegten die Preußen die zweite Mannschaft von Düsseldorf mit 4:2. Es war ein Spiel was wieder einmal viel zu bieten hatte. Trotz der 4 Tore, gab es aber dennoch Phasen, wo das Spiel hätte in eine andere Richtung kippen können. Personell veränderte Sascha Hildmann nur verletzungsbedingt. Joel Grodowski, der aussetzen musste, wurde durch den Youngstar Deniz Bindemann ersetzt. Eine Personalie, die nicht hätte besser einschlagen können.
Dreierpack von Bindemann
Mühsam ging es für die Preußen in diese Partie. Zwar klappten in den ersten 45 Minuten immer wieder gute und lange Bälle in den Lauf auf die Außenbahnen. Dennoch wirkte dieses Spiel generell nicht ganz so souverän, wie die beiden Partien zuvor. Es gab immer wieder kleine Schnitzer in der Defensive und Möglichkeiten für den Gegner, wonach das Spiel hätte auch anders verlaufen können. Man darf dies aber nicht überbewerten, denn wenn die Preußen einmal den Ball hatten, machten sie auch oft schnörkellos etwas Gutes daraus. Gemessen an den Tormöglichkeiten hatten die Preußen das absolute Oberwasser.
Nach 13 Minuten hätte es auch schon klingeln können, als sich Alexander Langlitz auf der rechten Seite durch tankte und in den Rückraum ablegte. Die Düsseldorfer Defensive klärte zur Ecke. Diese brachte Daube klasse herein, fand Gerrit Wegkamp der auf Deniz Bindemann verlängerte und dieser per Kopfball das erste Tor für den SCP markieren konnte. Das Tor brachte ein wenig Ruhe hinein, doch eine kurze Unachtsamkeit in der Preußen-Defensive nutzte Georgios Siadas acht Minuten später trocken zum Ausgleich.
Die Preußen schüttelten sich danach ein wenig, spielte aber immer wieder einen langen Ball auf die rechte Außenbahn, was den Düsseldorfern so gar nicht gefiel und immer wieder für Unruhe sorgte. In der 24. Minute spielte Julian Schauerte einen guten Pass in die Schnittstelle auf Wegkamp, welcher den Ball quer legte und die Verteidigung der Düsseldorfer vor der Linie klären konnte. Weiter im Ballbesitz ging die Kugel einmal hinten herum und wurde von Borgmann in den Strafraum geschlagen. Dort gewannen Langlitz und Wegkamp ihre Kopfballduelle, sodass der Ball abschließend bei Bindemann landete und dieser erneut mit dem Kopf das 2:1 erzielte.
Diese Kombination gab es auch in der 37. Minute. Langlitz wird von Schauerte geschickt, welcher quer auf Wegkamp legte und dieser weiter auf (wen auch sonst?) Bindemann verlängerte. 3:1 und der Hattrick von Bindemann war perfekt. Insgesamt war es bereits das 7. Tor von Bindemann im 8. Einsatz. Eine irre Quote und Platz drei unter den Torjägern beim SC Preußen. Nur Joel Grodowski (8 Tore) und Alexander Langlitz (12 Tore) trafen häufiger, wenn auch mit weitaus mehr Einsätzen.
Kurz vor der Pause dezimierte sich Düsseldorf dank eines Handspiels von Torwart Tim Wiesner. Dieser rutschte mit dem Ball in der Hand über die Strafraumgrenze hinaus und vereitelte so eine klare Torchance für den SCP. Schiedsrichter Weller hatte dafür nur noch den roten Karton parat und verwies den Schlussmann vom Feld. Damit ging es mit 3:1 in die Kabine.-
Das Spiel kippt nicht
In der zweiten Halbzeit starten die Preußen sicher und souverän und hätten durch eine Chance von Remberg in der 51. Minute den Sack schon vorzeitig zu machen können. Doch es kam ganz anders. In der 61. Minute spielten die Düsseldorfer einen langen Ball auf die rechte Seite, legten den Ball in den Rückraum im Sechzehner der Preußen und verkürzten auf 2:3. Der Treffer fiel zu diesem Zeitpunkt aus heiterem Himmel.
Vier Zeigerumdrehungen war es dann eine Grätsche von Borgmann, welcher zu einem Elfmeter für Düsseldorf führte. Es ist und bleibt auf den Bildern schwer zu erkennen, ob Borgmann wird regelwidrig zu Werke ging. Fakt ist, Schiri Weller zeigte auf den Elfmeterpunkt. In dieser Saison hatte Max Schulze Niehues noch keinen den Elfmeter gehalten. Dieses Mal stand allerdings Ersatzkeeper Dedovic im Kasten. Im Duell gegen Enrique Lofolomo behielt Dedovic die Nerven und parierte den schwach geschossenen Elfer. Der Nachschuss der Düsseldorfer landete nur am Außenpfosten, sodass die Preußen weiter in Führung blieben.
Diese 5 Minuten waren wohl der Hallo-Wach-Effekt für die Preußen, welche nun wieder in den Offensivmodus umschalteten. Belohnt wurde dies mit dem 4:2, als Niklas Heidemann mustergültig flankte und Alexander Langlitz seinen 12. Saisontreffer mit dem Kopf erzielen konnte.
Ende gut alles gut. Die Preußen hätten noch weiter erhöhen können, taten dies aber nicht mehr. Somit bleiben die Preußen auch im 18. Spiel in Folge ungeschlagen und mit den meisten Toren, den meisten Punkten und auch den meisten Siegen das Team der Rückrunde in der Regionalliga West.
Bereits am Samstag geht es für den SCP weiter. Dann reisen die Adlerträger zum FC Wegberg-Beeck und wollen die nächsten 3 Punkte einfahren.