Der SCP erobert die Tabellenspitze

Quelle: SCP

Bei herrlichstem Fritz-Walter-Wetter ging es für den SCP zum bislang sieglosen FC Wegberg-Beeck. Nach einer endlos langen und staureichen Fahrt erreichte man das kleine Stadion in Wegberg, dass eher den Charme einer Verbandsliga-Anlage hatte. Auf der einen Spielfeldseite befindet sich eine kleine überdachte Sitzplatztribüne und auf der anderen Seite eine kleine unüberdachte Stehplatztribüne, die den Gästeblock darstellt. Im Wegberger Dauerregen fanden sich letztendlich 780 Zuschauer ein, wovon augenscheinlich deutlich über die Hälfte aus dem schönen Münsterland angereist sein muss.

Weit vor Anpfiff ereignete sich noch eine kuriose Szene: Die bereits früh anwesende aktive Fanszene um Fede Nerblo bemerkten ein offenes Tor neben dem Gästeblock und versuchten unter das Dach der Sitzplatztribüne zu kommen. Mit etwas Überredungskunst traten sie aber den Rückweg an und legten lediglich einen Zwischenstopp am Strafraum ein, um dort ein gemeinsames Foto zu machen. Insgesamt war das keine dramatische Szene, sondern lediglich eine kleine Randnotiz.

Never change a winning team

Nun aber zum Sportlichen: Nach dem erfolgreichen Match gegen die Sportfreunde Lotte veränderte Preußen-Coach Hildmann die Startformation nicht. Es traten also dieselben 11 Spieler an wie vier Tage zuvor. Nach den Ergebnissen am Vortag war zudem klar: Würde der SCP ein Remis mit mindestens zwei Toren oder einen Sieg einfahren, wäre ihm die Tabellenspitze sicher und die sollte natürlich erobert werden.

Die Mannschaften starteten zunächst abwartend. Die Gastgeber waren zu Beginn vielleicht sogar das leicht überlegene Team, doch wirklich etwas Gefährliches sprang dabei nicht heraus. Die erste echte Torchance des Spiels ergab sich nach 13 Minuten aufseiten der Adlerträger und diese nutzten sie sofort zur Führung aus. Nach einem Doppelpass wie aus dem Lehrbuch vollendete Nicolai „Rambo“ Remberg im Stile eines Torjägers den Angriff eiskalt.

Spielbestimmend waren nun klar die in weiß spielenden Münsteraner. Die Gastgeber standen tief, wollten den Preußen keine Lücken bieten. Dies gelang auch über weite Strecken, sodass sich die Abschlüsse meist auf Versuche aus der Distanz beschränkten. Einzig Teklab tauchte unmittelbar vor dem Wegberger Keeper Zabel auf, doch er konnte einen langen Ball von Daube nicht mehr entscheidend kontrollieren. Die einzig wirklich große Chance für die Mannschaft aus der selbsternannten Mühlenstadt ergab sich nach etwa 30 Minuten. Ein Distanzschuss von Kühnel kam überraschend platziert auf das Tor von Max Schulze Niehues, doch dieser reagierte glänzend und lenkte den Ball noch an die Latte.

Da insgesamt zu häufig die letzte Präzision im letzten Pass oder im Abschluss der Münsteraner fehlte, ging es dann letztendlich mit einem dennoch verdienten 1:0 in die Kabinen.

Furiose zweite Halbzeit

In der Halbzeitpause entschied sich Hildmann, die Preußen-Elf ein wenig umzustellen. Für Teklab wurde mit Joshua Holtby der einzige Preuße mit Wegberger Vergangenheit eingewechselt. Deters wechselte dafür die Seite und beackerte von nun an die rechte Außenbahn.

Der SCP startete spielbestimmend in die zweite Hälfte und hätte nach einer Schwadorf-Flanke und einem Holty-Zuspiel auch schnell das 2:0 erzielen können. Doch beide Male verpasste der Abnehmer des Zuspiels knapp und so sprang vorerst nichts Zählbares heraus. Nach 53 Minuten wurde es dann auf der Gegenseite plötzlich brenzlig. Borgmann köpfte einen schwach getretenen Freistoß aus dem Strafraum, wo ein Wegberger auf den Nachschuss lauerte. Dieser segelte jedoch knapp am Preußen-Tor vorbei.

Kurz darauf begannen furiose acht Minuten des SC Preußen. Den Anfang machte Gerrit Wegkamp in der 64. Spielminute nach einer flachen Hereingabe von Schwadorf und erzielte das 2:0 für die Gäste. Nur etwa drei Minuten später tauchte Schwadorf alleine vor Zabel auf, der den Schuss aber abwehren konnte. Im Hintergrund lauerte dann Deters, der dann doch traf und somit auf 3:0 erhöhte. Den Schlusspunkt dieser Phase mit fulminanten Preußen und überforderten Gastgebern setze der frisch eingewechselte Neuzugang Luke Hemmerich nach einer Ecke. Im Rückraum nahm er den bereits abgewehrten Ball glänzend per Volleyschuss ab und hämmerte ihn das Wegberger Tor. Nach 72 gespielten Minuten stand es also plötzlich 4:0 aus Sicht des SCP.

Von da an plätscherte das Spiel ohne große Höhepunkte dem Ende entgegen. Das „Plätschern“ ist angesichts des Wetters übrigens durchaus wörtlich zu nehmen. Zudem bestritten die Preußen die letzte Viertelstunde nur noch zu zehnt, da Thorben Deters das Feld angeschlagen verlassen musste und das Wechselkontingent bereits ausgeschöpft war. Gute Besserung an dieser Stelle!

Am Ende blieb es also beim verdienten 4:0-Auswärtssieg.

Feiern mit Mannschaft und Trainer

Nach dem Spiel kam dann wie üblich die Mannschaft des SCP zu den mitgereisten Preußen-Fans, die die Partie klar zu einem Heimspiel machten. Empfangen wurden sie mit „Spitzenreiter“-Rufen und dem altbekannten „Wenn du mich fragst, wer Meister wird…“, woraufhin gemeinsam mit den Spielern das obligatorische „Alle zusammen für Preußen Münster“ angestimmt. Ich persönlich bin einer großer Fan dieser Tradition und finde, dass es nochmal deutlich die Verbundenheit zwischen den endlich zurückgekehrten Fans und der derzeit bockstarken Münsteraner Mannschaft unterstreicht.

Anschließend wurde auch Sascha Hildmann zum Gästeblock gebeten und dieser Bitte kam er unter lautem Beifall auch nach. Die Jungs um Fede Nerblo schenkten ihm daraufhin ein T-Shirt, das heute im Gästeblock für schmale 5 € an den Mann gebracht wurde. Ein schlichtes, dunkelgrünes Shirt mit der Aufschrift „Preußen Münster wird nie untergehen“. Ursprünglich geplant war der Verkauf dieser bereits vor langer Zeit für den Sonderzug nach Chemnitz, der der Corona-Pandemie aber bekanntlich zum Opfer fiel. Vermutlich werden auch beim nächsten Heimspiel noch welche davon übrig sein, vielleicht kann der ein oder andere die aktive Fanszene mit dem Kauf eines Shirts unterstützen.

Und apropos nächstes Heimspiel: Dieses steigt am nächsten Samstag gegen den bislang punktlosen SV Rödinghausen. Kommt ins Stadion und gebt unseren Jungs die Unterstützung, die sie verdienen, damit wir den Platz an der Sonne der Regionalliga-Tabelle nicht mehr hergeben müssen!

ALLE ZUSAMMEN FÜR PREUSSEN MÜNSTER!


Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Schauerte, Scherder, Hoffmeier, Borgmann – Remberg (Klann, 76.), Daube, Schwadorf (Hemmerich, 69.) – Teklab (Holtby, 46.), Wegkamp (Dahlke, 73.), Deters
Wegberg: Zabel – Hoffmanns, Hühne, Leersmacher, Meurer, Post – Fehr (Abdelkarim, 59.), Weggen, Kühnel, Bach – Benteke Lifeka (Kleefisch, 81.)

Tore: 1:0 Remberg (13.), 2:0 Wegkamp (65.), 3:0 Deters (68.), 4:0 Hemmerich (73.)

Gelbe Karten: Bach, Fehr / Deters

Schiedsrichter: Fasihullah Habibi

Zuschauer: 780


Stimmen bei nullsechs.tv

Zusammenfassung von sporttotal.tv


Der Spieltag

Regionalliga West 2021/2022
Sa, 28. Aug 2021
- 14:00
Rot Weiss Ahlen
1 1
Fortuna Düsseldorf II
Regionalliga West 2021/2022
Sa, 28. Aug 2021
- 14:00
SV Rödinghausen
0 1
VfB Homberg
Regionalliga West 2021/2022
Sa, 28. Aug 2021
- 14:00
Sportfreunde Lotte
2 0
FC Schalke 04 II
Regionalliga West 2021/2022
Sa, 28. Aug 2021
- 14:00
Borussia Mönchengladbach II
4 2
SV Lippstadt 08
Regionalliga West 2021/2022
Sa, 28. Aug 2021
- 14:00
Alemannia Aachen
1 3
Rot-Weiss Oberhausen
Regionalliga West 2021/2022
Sa, 28. Aug 2021
- 14:00
SC Wiedenbrück
3 1
Bonner SC
Regionalliga West 2021/2022
Sa, 28. Aug 2021
- 14:00
SV Straelen
1 4
Wuppertaler SV
Regionalliga West 2021/2022
Sa, 28. Aug 2021
- 14:00
1. FC Köln II
8 2
KFC Uerdingen
Regionalliga West 2021/2022
So, 29. Aug 2021
- 14:00
FC Wegberg-Beeck
0 4
SC Preußen Münster
Regionalliga West 2021/2022
So, 29. Aug 2021
- 14:00
Rot-Weiss Essen
2 1
SC Fortuna Köln
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