Alte Bekannte: Preußens Innenverteidiger Marcel Hoffmeier und Simon Scherder mit Wuppertals Marco Königs
Tja ein Punkt war es am Ende. Wie schon gegen Rödinghausen brachte der Stadionbesuch keine Tore und nur einen Punkt ein. Da Rot-Weiss Essen am Samstag bereits knapp in Lippstadt gewann, steht man nun bereits am Freitag bei Fortuna Köln ein wenig unter Zugzwang.
Daube nicht zu ersetzen
Taktisch trat der SCP dieses Mal ein wenig anders auf. Gegen den Ball war es anfangs eine Fünferkette mit Hemmerich auf der rechten Außenbahn, Kapitän Julian Schauerte verteidigte weiter innen. Gerrit Wegkamp hatte offenbar wie beim Spiel gegen Rot-Weiss Essen in der letzten Saison einen Sonderauftrag. Damals hieß der Gegenspieler Dennis Grote, diesmal sollte Preußens Nummer 25 die Kreise von Wuppertals Felix Backszat einengen. Joshua Holtby wurde eine etwas defensivere Rolle aufgetragen und so bildete er mit Nicolai Remberg die Doppelsechs. Vorne setzte der Preußen-Trainer wie schon gegen Straelen zuletzt auf eine Doppelspitze mit Langlitz und Dahlke. Gerade Langlitz wich jedoch immer wieder auf den rechten Flügel aus, wodurch sich ein Ungleichgewicht zur linken Seite ergab, wo lediglich der ordentlich agierende Marvin Thiel Dampf machte.
Aufseiten der Wuppertaler ließ Björn Mehnert zunächst drei Ex-Preußen ran. Lion Schweers hinten zentral, Heidemann auf der linken Außenbahn und Rodrigues Pires (der übrigens nur noch „Pires“ auf seinem Trikot stehen hat) im zentralen Mittelfeld. An vorderster Front erhielt Routinier Roman Prokoph den Vorzug vor Marco Königs, der im Laufe des Spiels als Einwechselspieler dennoch seine Einsatzminuten erhielt.
Sportlich wenig Höhepunkte
Insgesamt war es ein enorm chancenarmes Spiel mit wenig brisanten Szenen. Hier ein Kopfball von Lion Schweers, da eine Großchance von Luke Hemmerich. Kopfball Scherder an die Latte, hier zwei bis drei Distanzschüsse von Saric. That’s the story, that’s it.
Natürlich kann man das Ganze jetzt noch bis ins Detail aufdröseln, doch es geht in diesem Absatz nicht darum über schwächere Leistung zu reden, sondern das größere Problem anzusprechen: Viel wurde diese Woche diskutiert, oftmals fiel auf den Ausfall von Dennis Daube die Aussage „Ja aber es stehen ja auch noch 10 andere auf dem Platz“. Leider wurde am Samstag eklatant bewusst, welchen (Mehr-)Wert Daube seinen Mitspielern gegeben hat. Es fehlte leider komplett an Struktur, niemand nahm das Heft in die Hand. Fairerweise muss man dazu sagen, dass es Spiel eins nach Daubes Ausfall war.
Die Mannschaft muss jetzt Lösungen erarbeiten. Zwar zügig, wenn man den Anschluss nicht verlieren mag, aber wenn eine Säule wegbricht, bedarf es natürlich Zeit diese zu ersetzen. Der Transfermarkt gibt an dieser Stelle auch nicht viel her. Ein Gjasula hat sich für den Berliner AK entschieden, Syhre ist eher Spielertyp Erdogan als Daube und Kandidaten wie Aaron Hunt sind schlicht und ergreifend zu teuer für die Preußen. Insofern wird es wohl auf eine interne Lösung hinauslaufen, aber wer Sascha Hildmann kennt, der weiß, dass er auch diese Aufgabe mit voller Motivation lösen wird.
Aktive Fanszene schweigt
Ähnlich wie das Spiel war auch die Stimmung: eher überschaubar. Nachdem in der Vorwoche personalisierte Tickets kritisiert wurden und man vor dem „Stadion“ in Straelen blieb, war es nun ein Protest gegen die 2G Auflagen der Stadt Münster. Hinzu kam eine völlig überzogene Polizei Präsenz im Stadion. Gegen Essen hieß es noch, dass für die Durchführung im Stadion der Ordnungsdienst zuständig sei. Sah man diesmal wohl anders. Ob da jemand ein schlechtes Gewissen hatte? Alles sehr seltsam auf jeden Fall. Dazu wurde die Partie im Vorfeld als Risikopartie ernannt. Warum? Man weiß es nicht. Es blieb komplett friedlich, so wie auf dem Platz unter alten Bekannten.
Beim Auswärtsspiel gegen Fortuna Köln dürfte dann auch die aktive Fanszene wieder mit von der Partie sein, mit voller Kraft heißt es nächsten Freitag unter Flutlicht wieder: