Der SC Preußen Münster hat es im zweiten Auswärtsspiel in Folge besser gemacht. Am Freitagabend gewannen die Adlerträger mit 2:1 beim Bonner SC. Der Sieg hätte auch um einiges höher ausfallen können oder gar müssen. Doch dazu später mehr. Denn wenn der SC Preußen bereits am Freitag spielt und dann sogar gewinnt, erscheint das Wochenende natürlich in einem komplett anderen Licht. Daher kommt auch dieser Spielbericht mit etwas Verspätung.
Fünferkette adieu
Im Vergleich zum Spiel gegen Homberg löste Sascha Hildmann die Fünferkette auf, kehrte zurück zur Viererkette mit Hoffmeier und Ziegele in der Zentrale, Schauerte und Thiel bildeten die Außen. Davor agierten Remberg, Klann und Deters, während der zuletzt formstarke Teklab sowie Wegkamp zentral und Langlitz auf dem anderen Flügel die Abteilung Attacke bildeten. Beim Bonner SC waren Fiedler und Goralski rechtzeitig wieder fit für einen Einsatz.
Doch auch das routinierte Innenverteidiger-Pärchen konnte der frühen Führung der Preußen nichts entgegensetzen. Langer Ball von Ziegele auf Wegkamp, der ließ auf Deters klatschen. Dessen Steckpass erreichte Nicolai Remberg frei vor dem Tor und der ließ sich nicht zweimal bitten. Wie schon in Homberg sorgten die Preußen für eine frühe Führung. In der Folge hätte diese jedoch weiter ausgebaut werden müssen. Zweimal Teklab, einmal Deters, einmal Langlitz waren teilweise glockenfrei vor dem Bonner Tor und hätten bereits früh den Sack zu machen können. Von Bonn kam in der Anfangsphase überhaupt keine Gefahr. Doch das Thema Chancenverwertung wird wohl so schnell nicht aufhören.
Teklab mit dem „Hattrick“
Die zweite Halbzeit startete so, dass Preußen weiterhin die Kontrolle behielt, allerdings noch nicht zwingend genug war. Manch einer befürchtete in der Halbzeit doch noch ein „Homberg“ reloaded. Doch mit der Einwechslung von Luke Hemmerich kam noch einmal neuer Schwung rein. Zunächst versiebte er selbst die Riesenchance auf das 2:0 und tat es seinen Kollegen aus Halbzeit eins gleich. Doch dann wurde er auf die Reise geschickt und bediente in der Mitte Henok Teklab der aus wenigen Metern Entfernung die Führung verdoppelte. Es war Teklabs persönlicher Tor-Spiele-Hattrick. Denn bereits gegen Düsseldorf II und auch gegen Homberg war er als Torschütze in Erscheinung getreten. Sowas nennt man wohl einen geplatzten Knoten.
Daraufhin verwaltete Preußen die Führung clever, man hatte wohl die Lehren aus dem Homberg-Spiel gezogen, was aber auch daran lag, dass man durch die veränderte Taktik einfach bereits frühzeitig mehr Druck ausüben konnte. Doch auch diesmal blieb es leider nicht bei einem Spiel ohne Gegentor, wenngleich der ansonsten gute Schiedsrichter Alexander Ernst gehörig mithalf. In der Nachspielzeit wurde Marcel Hoffmeier glasklar von Bonn-Angreifer Gülen gefoult, im Anschluss traf der „Übeltäter“ zum 2:1-Anschluss. Doch dieser kam zu spät, die drei Punkte gingen an diesem Freitagabend verdientermaßen nach Münster
Was war noch?
Ein gut gefüllter Gästeblock zeigte, was akustisch möglich ist, wenn es sich nicht so verläuft wie in Homberg. Von der Stimmung her hatten die Adler gegen die Bonner Löwen ein gefühltes Heimspiel. Freie Wahl zwischen Sitz- und Stehplatz, überdacht und dazu ein guter Klang unter dem Tribünendach. Das hatte schon was. Hinzu kam eine exzellente Bratwurst vom Holzkohlegrill (Grüße an dieser Stelle an „4-Sterne-Koch“ Rachid, den Mann am Grill).
Ein wenig Trubel gab es dann in der Halbzeit, als aus dem Heimblock versucht wurde, eine Zaunfahne zu entwenden. Ein bisschen Aufruhr am Zaun war die Folge, soweit man es verfolgen konnte blieb der Versuch jedoch beim Versuch und die Auseinandersetzung bei einem verbalen Scharmützel.
Insgesamt war es also dein durchaus erfolgreicher Abend. Als Bonbon gab es noch obendrauf, dass Rot-Weiss Essen am Folgetag nur Unentschieden spielte. Diesmal nutzte man also die kleine Schwäche des Spitzenreiters aus. Nach nun zwei Auswärtsspielen in Folge fungieren die Preußen in den nächsten drei Spielen als Gastgeber. Zunächst kommt es zum DFB-Pokal Spiel gegen Hertha BSC, dann reisen Schalke II und der SV Lippstadt an die Hammer Straße. Dreimal Preußen Heimspiel in elf Tage, dreimal Flutlicht – Preußenherz, was willst du mehr?!