Der Traum vom Aufstieg lebt weiter
Exakt 10.883 Zuschauer wollten sich das Nachholspiel des 29. Spieltags zwischen dem SC Preußen und Fortuna Köln nicht entgehen lassen. So viele Zuschauer sahen schon lange kein Punktspiel der Adlerträger mehr und dementsprechend brodelte es im weiten Rund des Preußenstadions bereits vor dem Anpfiff gewaltig. An einem herrlichen Frühlingsabend war also alles angerichtet für den nächsten Schritt im Aufstiegskampf.
Preußen-Coach Sascha Hildmann nahm für die Partie drei Veränderungen in der Startelf vor. Der wieder genesene Max Schulze Niehues ersetzte den zuletzt unglücklichen Marko Dedovic im Tor, Jules Schwadorf durfte von Beginn an im Mittelfeld ran und Gerrit Wegkamp bildete die Sturmspitze.
„Kämpfe und siege für uns“
Diese Botschaft prangte zum Einlaufen der beiden Mannschaften in großen Lettern vor der laustarken Fiffi-Gerritzen-Kurve. Dies nahmen sich die Adlerträger durchaus zu Herzen und waren von Beginn an das leicht bessere Team, auch wenn sich direkt zeigte, dass auch die Fortuna etwas aus Münster mitnehmen wollte und zurecht ebenfalls weit oben in der Tabelle steht. Nichtsdestotrotz gehörten die ersten Chancen der Partie den Gastgebern, doch nachdem der Fortuna-Keeper Weis eine Volleyabnahme von Wegkamp abwehren konnte und kurze Zeit später auch Langlitz an einer aussichtsreichen Flanke vorbeirauschte, trauten sich auch die Gäste nach vorne. Glücklicherweise agierte der Kölner Außenverteidiger Dieckmann im Strafraum der Preußen etwas überfordert und konnte den Spielstand ebenfalls nicht verändern.
In der Folge waren beide Teams bemüht, Angriffe zu starten und den Gegner unter Druck zu setzen, wobei der SCP jedoch stets die größeren Spielanteile besaß. Wirklich gefährlich wurde es aber zunächst aber selten. Die größte Chance der ersten Hälfte ergab sich nach einem Fauxpas von Mike Owusu, der unfreiwillig Robin Ziegele bediente. Nachdem dieser Weis umkurven konnte, traf er aus spitzem Winkel allerdings nur den Pfosten.
Somit ging es mit einem 0:0 in die Kabinen. Dieses Ergebnis war zwar einigermaßen leistungsgerecht, doch die Preußen schienen näher dran am Führungstreffer zu sein.
Weniger Chancen in der 2. Halbzeit
In der zweiten Halbzeit übernahmen die Preußen mehr und mehr die Spielkontrolle und ließen die Fortunen nicht mehr vor das eigene Tor kommen. Eigene Chancen konnten sich die Adlerträger aber ebenfalls nicht herausspielen. Die Partie war nun vergleichsweise ereignislos und nicht wenige befürchteten, dass die Adlerträger im Fernduell mit RW Essen erneut Federn lassen könnten. Der Wille war auf Preußen-Seiten zwar eindeutig da, doch die Kölner Abwehr stand sicher und ließ den Münsteranern keine Lücken.
Dies änderte sich urplötzlich in der 77. Spielminute. Nadjombe klärte einen Ball unglücklich und legte ihm den eigewechselten Deniz Bindemann perfekt auf, welcher nicht lange fackelte und den Ball zum Führungstreffer im Tor unterbringen konnte. Das Preußenstadion explodierte daraufhin förmlich und der Torschrei war wohl bis an die Essener Hafenstraße zu hören. Die Fans des SCP peitschten ihre Mannschaft nun unaufhörlich nach vorne und verwandelten die Antikarena in ein Tollhaus. Trotzdem war auf den Rängen nun das große Zittern angesagt, denn die Fortuna hatte dieses Spiel noch nicht aufgegeben und die Essener führten in ihrem Spiel gegen Lippstadt zu diesem Zeitpunkt bereits deutlich. Kurz vor Schluss hatten alle Schwarz-Weiß-Grünen den erlösenden zweiten Torschrei bereits auf den Lippen, doch Langlitz schoss einen Ball aus kürzester Distanz in den Münsteraner Abendhimmel. In der Folge erarbeiteten sich die Fortunen noch eine letzte Ecke. Alle 22 Feldspieler befanden sich nun im oder um den Münsteraner Strafraum herum und das Preußenstadion erstarrte fast vor Anspannung.
Ausführliche Siegesfeier im Preußenstadion
Doch dann die Erlösung: Schiedsrichter Lars Aarts, der nicht immer eine glückliche Figur machte und keine klare Linie erkennen ließ, nahm die Pfeife in den Mund und pfiff die Partie ab. Nachdem die Mannschaft den Sieg im Spitzenspiel zunächst im engen Kreis feierte drehte sie ihre wohlverdiente Ehrenrunde und wurde minutenlang frenetisch von allen Fans gefeiert. Insbesondere der beliebte „Alle zusammen für Preußen Münster“-Klatscher mit der Mannschaft sorgte für einen Gänsehautmoment: Im gesamten Stadion blieben gefühlt keine Arme unten und keine Kehlen leise. Mit diesem Zusammengehörigkeitsgefühl können wir diese Saison einiges erreichen! Also unterstützt unsere Jungs in Oberhausen mindestens genauso laut und lasst uns das Niederrheinstadion in eine schwarz-weiß-grüne Festung verwandeln!
Alle zusammen für Preußen Münster!
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SCP: Schulze Niehues – Schauerte, Ziegele, Hoffmeier, Hemmerich – Remberg, Kok (Borgmann, 85.), Schwadorf (Deters, 61.) – Langlitz, Wegkamp (Bindemann, 61.), Teklab (Kwadwo, 68.)
Köln: Weis – Dieckmann, Fünger (Nadjombe, 66.), Löhden, Rumpf – Owusu (Hölscher, 46.), Dej, Batarilo-Cerdic (Kegel, 73.) – Najar, Demaj, Marquet
Tore: 1:0 Bindemann (77.)
Gelbe Karten: Schwadorf, Teklab / Dieckmann, Marquet
Zuschauer: 10.883
Schiedsrichter: Lars Aarts