Preußen patzt in Wiedenbrück

Am Freitagabend ging es für die Preußen zum wichtigen Auswärtsspiel beim SC Wiedenbrück. Dass man ausgerechnet am vorletzten Spieltag einer so spannenden Saison in einem Dorfstadion mit nur 2.500 Plätzen und 700 Gäste-Tickets antreten muss, ist bitter, aber nicht zu ändern. Letztendlich waren etwa 2.200 Zuschauer anwesend, wovon aber dann doch sicherlich mindestens 1.000 dem SCP die Daumen drückten.
Preußen-Coach Sascha Hildmann veränderte die Anfangsformation im Vergleich zum erfolgreichen Heimspiel gegen den KFC Uerdingen nicht. Lediglich Thorben Deters durfte nach überstandener Verletzung wieder auf die Ersatzbank zurückkehren und ersetzte dort Darius Ghindovean.
Defensiv geprägte Partie
Von Beginn an zeichnete sich das erwartet schwere Spiel ab. Die Gastgeber übernahmen erwartungsgemäß nicht die Rolle des Spielgestalters und setzten stattdessen auf eine stabil stehende Abwehrkette. Dies gelang dem SCW bestens, sodass sich auf beiden Seiten zunächst kaum echte Chancen entwickelten. Die erste dicke Chance des Spiels hatte dann urplötzlich Alex Langlitz, nachdem er von Hoffmeier auf die Reise geschickt wurde: Er rannte mehr oder weniger unbedrängt auf das Tor von Wiedenbrücks Keeper Hölscher zu, schoss den Ball aber dann doch deutlich am rechten Pfosten vorbei. Die einzig weitere erwähnenswerte Offensiv-Aktion der Adlerträger war ein Wegkamp-Kopfball nach einer Teklab-Flanke kurz vor der Pause, doch für Hölscher war das keine echte Bewährungsprüfung.
So ging es mit einem leistungsgerechten 0:0 in die Kabinen. Zuvor musste zudem noch Jules Schwadorf verletzungsbedingt den Platz verlassen und wir wünschen an dieser Stelle natürlich gute Besserung!
Preußen wird mutiger
In der zweiten Halbzeit übernahm der SCP zunehmend die Spielkontrolle und beherrschte die ostwestfälischen Gastgeber, doch wirklich torgefährlich wurde es lange Zeit trotzdem nicht. Da die Abwehr der Wiedenbrücker nach wie vor sicher stand, versuchten es die Münsteraner immer wieder mit langen Bällen, was aber selten von Erfolg gekrönt wurde. Nach und nach näherten sich die Adlerträger dem Tor aber stärker an und setzten den SCW zunehmend unter Druck. Dies gipfelte in der 73. Minute darin, dass der Wiedenbrücker Zech Farrona Pulido nur noch mit einem Foul stoppen konnte und mit der Ampelkarte bestraft wurde. Den folgenden Freistoß knallte Luke „The Hammer“ Hemmerich dann an das Lattenkreuz.
Der Siegeswille war auf dem Platz nun spürbar, was auch die mitgereisten Fans honorierten und ihre Mannschaft weiter nach vorne peitschten. Die dickste Chance des Spiels ergab sich aber kurz danach: SCW-Keeper Hölscher legte sich den Ball vor die Füße und Farrona Pulido lauerte direkt hinter ihm. Schlitzohrig nahm er ihm den Ball ab, traf anschließend aber nur das Außennetz. In der Mitte stand zudem Langlitz völlig blank, doch Farrona Pulido traf leider die falsche Entscheidung.
In der Folge blieb es bei einem einseitigen Spiel. Die Gastgeber setzten zwar immer wieder zu Kontern an, doch wirklich gefährlich wurden diese nicht. Allerdings fiel auch den Adlerträgern wenig bis gar nichts gegen die dicht gestaffelte Abwehrkette der Ostwestfalen ein, sodass das Mittel der Wahl häufig nur lange Bälle waren, die aber nur selten Abnehmer fanden. So blieb es am Ende beim bitteren Remis.
Auf geht’s Rödinghausen!
Wer die Tabelle lesen kann weiß, dass Essen heute mit einem Sieg an uns Preußen vorbei ziehen kann. Dann hätte der SCP den Aufstieg nicht mehr so wirklich in der eigenen Hand, da RWE das leicht bessere Torverhältnis aufweist.
Aaaaaber: Das Spiel in Rödinghausen wird schwierig genug für die Rot-Weissen und dort müssen sie auch erstmal gewinnen. Bei einem Unentschieden oder einer Niederlage würden die Münsteraner auf der Pole Position den letzten Spieltag bestreiten, doch auch wenn die Essener dreifach punkten, ist noch keine Entscheidung gefallen. Wie sagt es unser Trainer so schön: „Es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist!“ und genau diese Aussage sollten wir uns alle zu Herzen nehmen. Am Samstag gibt es im ausverkauften Preußenstadion so oder so ein Herzschlagfinale!
Und nebenbei: Wie das Titelbild bereits verrät, wurde vor dem Aufstiegsendspiel der Aasee als Treffpunkt ausgerufen, um gemeinsam zum Stadion zu pilgern!
Alle zusammen für Preußen Münster!
Daten zum Spiel
SCP: Schulze Niehues – Schauerte, Ziegele, Hoffmeier, Hemmerich – Remberg, Kok (Kwadwo, 72.), Schwadorf (Farrona Pulido, 30.) – Langlitz, Wegkamp (Bindemann, 65.), Teklab (Deters, 80.)
Wiedenbrück: Hölscher – Böhmer, Zech, Pudel – Tia (Hüsing, 68.), Liehr, Fehler, Özer, Brosowski (Amedick, 72.) – Kaptan (Osawe, 26.), Aciz (Ruzgis, 50.)
Tore: –
Gelbe Karten: Aciz / Farrona Pulido, Remberg
Gelb-Rote Karte: Zech
Zuschauer: 2.187
Schiedsrichter: Selim Erk