„Jeder, der hier ist, will unbedingt und ist heiß.“ – Preußen vor dem Saisonstart gegen Wattenscheid

2022/2023 - Vorschau - SC Preußen Münster - SG Wattenscheid 09
(Foto: SCP)

Es geht wieder los! Die neue Spielzeit steht vor der Tür, die vergangene Saison ist abgehakt und mit neuem Elan soll ein neuer Anlauf für die Rückkehr in Liga 3 gestartet werden. Dabei hat sich beim SCP personell einiges getan. Zum Auftakt kommt ein Aufsteiger ins Stadion an die Hammer Straße gereist. Es gibt Aufsteiger, da denkt man sich – ohne despektierlich klingen zu wollen – dass Preußen Münster diese Regionalliga schnellstmöglich wieder verlassen sollte. Und dann gibt es aber auch interessante Mannschaften, die die Rückkehr in die Viertklassigkeit bewerkstelligt bekommen.

In die zweite Kategorie gehört die SG Wattenscheid 09 unbedingt. In den 90er Jahren noch Bundesligist ging es anschließend runter in die Niederungen des Amateurfußballs und auch mit dem SC Preußen überschnitten sich die Wege einige Male. Doch dazu später mehr.

Preußen ohne Frenkert, Daube und Deters

Verzichten muss Trainer Sascha Hildmann auf Lukas Frenkert, der noch eine Weile, aufgrund seiner im Spiel gegen Uerdingen erlittenen Sprunggelenkverletzung, ausfallen wird. Immerhin der Gips ist schon mal weg, es geht also aufwärts. Dennis Daube laboriert weiterhin unter den Nachwirkungen seines im September 2021 erlittenen Kreuzbandrisses. Hier sieht Hildmann eine Rückkehr Ende August als realistisch an. Thorben Deters, zuletzt gegen Spelle mit Corona außer Gefecht, ist mittlerweile wieder negativ, für eine Rückkehr in den Spieltagskader ist es jedoch zu kurzfristig.

Ansonsten hat Sascha Hildmann alle Akteure zur Verfügung. Auch wenn noch einige Positionen nicht zu 100 % besetzt sind, dürfte es auf eine Startelf mit Schulze Niehues im Tor, Langlitz, Koulis, Hahn und Lorenz als Viererkette hinauslaufen. Im Mittelfeld dürften Kok, Remberg und Bouchama die Nase vorne haben, während sich Teklab, Wooten und Oubeyapwa an vorderster Front beweisen dürfen.

Die SG Wattenscheid packte in der vergangenen Saison als Tabellenzweiter den Aufstieg aus der Oberliga Westfalen erst am letzten Spieltag. Nun möchte man sich in der höheren Spielklasse zunächst etablieren. Dabei wurde der Kader punktuell verstärkt. Das Grundgerüst bilden dabei Regionalliga-erfahrene Akteure wie Nico Lucas, Emre Yesilova oder Kapitän Norman Jakubowski.

Namentlich bekanntester Neuzugang dürfte Kim Sané sein. Der Bruder von Bayern-Star Leroy pausierte die letzten fünf Jahre und versuchte sich in anderen Sportarten wie Leichtathletik oder American Football. Jetzt kehrte er nach Wattenscheid zurück und möchte einen neuen Anlauf starten. Ebenso wie sein Bruder ist auch der Älteste der drei Sané-Brüder für seine Schnelligkeit bekannt.

Anfang der Woche verstärkte sich die SG zudem mit Timur Kesim von Rot-Weiss Essen. Der Nachwuchsstürmer erhielt in Essen keine Perspektive für diese Saison und wurde für ein Jahr ausgeliehen. Ebenso im Sturmzentrum beheimatet ist Felix Casalino. Der Deutsch-Italiener brachte es in der letzten Saison auf 20 Scorerpunkte und ist gerade für großgewachsene Abwehrspieler bei einer Körpergröße von 1,69 m nur schwer zu verteidigen.

Das Drumherum

Der SCP hofft, die Marke von 6000 Zuschauern zu knacken. Am Freitagmittag waren 4600 Heimtickets verkauft, aus Wattenscheid erwartet man ca. 300-350 Anhänger. Aufgrund der Sommerferien ist dies immer schwierig zu kalkulieren. Das Wetter bietet jedoch keinen Grund für Ausreden, denn angenehme 24 Grad ohne Regen bieten das ideale Stadionwetter.

Für die Preußenfans ist Block K aufgrund von Umbaumaßnahmen geschlossen, Dauerkartenbesitzer werden daher gebeten sich auf die anderen Stehplatz-Blöcke zu verteilen. Für Tagestickets erhebt der SC Preußen nun einen Aufschlag von 3 Euro. Grund dafür sich gestiegene Kosten für Personal und Ticketrohlinge. Wie schon beim letzten Saisonspiel gibt es zudem einen Fanmarsch zum Stadion. Treffpunkt dafür ist ab 10:30 Uhr die St. Joseph-Kirche.

Wiedersehen nach über 15 Jahren

Einmal trafen der SCP und die SGW im Verbandspokal aufeinander, zwischen 2013 und 2019 gab es zudem vier Testspiele. Das letzte Ligaspiel resultiert aber vom 01. Dezember 2006. Damals siegte der SC Preußen mit 4:1, bereits zur Halbzeit hatte man eine komfortable 4:0-Führung herausgeschossen. Verantwortlich dafür war zum einen Marius Sowislo mit einem Doppelpack und Lars Kampf, der zweimal aus großer Distanz einen Freistoß in die Maschen wuchtete.

Unvergessen ist zudem natürlich auch das Spiel im Jahr 2004. Sätze wie „90 Minuten purer Überlebenskampf“ oder „Männer, ihr müssten brennen!“ sind bis heute den Zuschauern einen Begriff. Die Situation damals war denkbar simpel. Wer gewinnt, bleibt drin, wer verliert, steigt ab. Gott sei Dank spitzelte Martin Hauswald den Ball kurz vor dem Halbzeitpfiff in die Maschen vor über 10.000 Zuschauern. Kurz vor Schluss wechselte Trainer-Legende Hans-Werner Moors zudem Co-Trainer Bernd Heemsoth ein. Was waren das für Zeiten! Bei Abpfiff und dem daraus resultierenden Klassenerhalt kannte der Jubel keine Grenzen mehr.

Apropos Klasse: Weniger amüsiert war mein Klassen- und Lateinlehrer in der drauf folgenden Woche, seines Zeichens eingefleischter Wattenscheid-Fan. Dass er mich auf dem Kieker hatte, war ganz logisch, aber das ist eine andere Geschichte. Insgesamt steckt in der SG viel Tradition und es ist schön, dass ein solcher Verein wieder in Münster aufschlägt. Auf das Rückspiel im altehrwürdigen Lohrheidestadion, inklusive der Bratwurst und Ohrwurm-Hymne, darf man sich jetzt schon freuen.

Doch das ist noch etwas hin, die größte Vorfreude ist natürlich auf morgen da. Sascha Hildmann sagte während der Pressekonferenz: „Jeder, der hier ist, will unbedingt und ist heiß.“ Das sollte auch für die Fans gehen. Morgen, 14 Uhr, Preußenstadion. Man sieht sich.

Alle zusammen für Preußen Münster!

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