Auftakt nach Maß: 4:1 gegen Wattenscheid
Der Tag begann mit den ersten Sonnenstrahlen, die mich eher unsanft aus dem Schlaf rissen. Unsanft? Ja, denn unser jährliches Redaktionstreffen fand einen Tag vorher statt und danach war die Sonne eher mein Feind denn mein Freund. Nichtsdestotrotz, Motivation war da und besser, als wenn es bei 12°C die ganze Zeit geregnet hätte. Stadion fertig gemacht, jetzt nur noch auf einen Kumpel aus Bochum warten, dann hätte es losgehen können. Erste WhatsApp-Nachricht um 11:32 „25 Minuten Verspätung“. Puh, ärgerlich, aber kein Beinbruch. Nächste WhatsApp: „35 Minuten“ dann „45 Minuten“ und zu guter Letzt „Zug fällt aus“. Wer mit der Bahn heutzutage unterwegs ist, ist echt verlassen. Vielleicht ein kleiner Hinweis für unsere Auswärtsfahrer, die mit dem Zug anreisen wollen. Na ja, irgendwie haben wir es dann doch geschafft, fast pünktlich zum Anpfiff im Stadion zu sein.
Aber Moment? Habe ich da nicht was vergessen? Ja richtig, es gab ja noch einen Fanmarsch, den ich euch nicht vorenthalten möchte. Glücklicherweise haben wir überall unsere Kontakte und (Neu-)Redakteure parat, sodass an dieser Stelle der Erlebnisbericht von Alex kommt, wie er den Fanmarsch erlebt hat:
Vor dem Spiel ist nach dem Redaktionstreffen im „Früh bis Spät“ (Danke nochmal an Axel Bröker für den netten Abend!)… Trotzdem ging es – leicht angeschlagen – um 10:30 Uhr an die St. Joseph-Kirche. Dort angekommen waren bereits rund 150 Preußen-Anhänger versammelt. Die Tische des (noch geschlossenen) Tom & Polly waren dann auch recht schnell eingenommen.
Was soll ich sagen, die Stimmung war super. Jeder angesprochene hatte Bock und war voller Vorfreude. In meinen geführten Gesprächen kamen wir eigentlich immer wieder auf die tolle Entwicklung des Vereins und der Fanszene. Und zu dem Punkt, dass auch der Rückhalt und die Begeisterung in Münster weiter steigt – wie ich finde eine tolle Entwicklung! Schön auch zu sehen wie die aktive Fanszene es immer wieder schafft die Anhänger zu mobilisieren!
Nach knapp 1,5 Stunden bei tollsten Wetter und mit mittlerweile wohl rund 300-500 Fans ging es dann gegen 12:00 Uhr los Richtung Stadion. Ein lauter Pfiff reichte, um die Massen zu mobilisieren. Der Marsch als solcher war super angenehm und mit einigen Gesängen untermalt. Die Blau-Weißen hielten sich den ganzen Morgen sehr dezent im Hintergrund auf und sperrten beim Marsch die ein oder andere Straße.
Nach dem „anstrengenden“ Marsch musste natürlich erstmal an der Tanke nachversorgt werden um anschließend Sven (Anm. El Jefe) inkl. Fotograf am Stadionvorplatz zu treffen (die Bilder findet ihr bei Facebook). Und dann ging es nach langen Wochen des Wartens endlich wieder in unser schönes Stadion um die Jungs wieder siegen zu sehen – auch mit neuer Bagger-Kulisse in der Kurve ;-)
Schnell den Rückstand aufgeholt
Also wie gesagt, fast pünktlich zum Anpfiff angekommen und direkt gemerkt wie sehr man das Stadion vermisst hat, auch wenn der Lorenz wie gesagt heute eher ein Feind war. Mit einem Konterbier ging das dann jedoch klar, auch wenn ich Wartseiner immer noch nicht mag. Aber das Spiel hatte auch so eine Menge zu bieten.
Die Wattenscheider standen wie erwartet sehr tief und lauerten auf Konter, während Preußen das Spiel quasi machen konnte wie sie wollten. Dass Konter auch von vermeintlichen Underdogs dennoch gefährlich sind, zeigte Wattenscheid in der 13. Minute. Nach einer Standardsituation der Preußen kam der Ball zu Kim Sane, der zu schnell für die Preußenabwehr war und überraschend zur 0:1 Führung für den Aufsteiger traf. Direkt hatte ich den Ohrwurm von: „Tor Tor Tor für Wattenscheid!“ – „Das ist ein Tor Tor Tor für Wattenscheid, Tor Tor Tor für Wattenscheid, Mensch was war das für ein Ding und jetzt ist die Kugel drin.“ Dieses Lied wird mich wohl bis an mein Lebensende begleiten…
Aber die Preußen ließen sich davon nicht beeindruckten und machten weiter ihr Spiel. Keine 5 Minuten später kam der Ball auf den Fuß von Neuzugang Andrew Wooten, der das Leder zum 1:1 in die Maschen dreschte. Genau die passende Reaktion auf einen Rückstand.
Wattenscheid, sichtlich beeindruckt durch den schnellen Ausgleich, lauerte weiter auf Konter, spielerisch ging bei ihnen nicht viel. Das musste es aber auch nicht. Nächste Chance der Wattenscheider, nach gut einer halben Stunde. Ähnliches Bild wie zum 0:1, Ball kommt zu Sane, Sane zu schnell für die Preußenabwehr, Sane alleine vorm Tor. Doch dieses Mal hatte er seinen Meister in Schulze-Niehues gefunden. Puh, ein Glück. Durchatmen, das Bier hat sich mittlerweile zu Wasser gewandelt und weiter ging es.
Denn es war noch nicht die letzte Szene der 1. Halbzeit. Yassine Bouchama wurstelte sich irgendwie durch den zugestellten Wattenscheider Strafraum und wurde unsanft zu Fall gebracht. Die Konsequenz: Elfmeter! Und Teklab machte seinen Job gut. Schickte Wattenscheid Keeper in die falsche Ecke und bescherte pünktlich zum Halbzeitpfiff den Preußen die äußerst verdiente Führung.
Zweite Halbzeit, selbes Bild, alle gut gelaunt
Die zweite Halbzeit unterschied sich kaum von der ersten. Preußen drückend überlegen und spielbestimmend, während Wattenscheid weiterhin auf Konter wartete. Dennoch nahmen sich die Preußen durchaus Zeit, um für die Entscheidung zu sorgen. Dafür kam die Entscheidung dann aber kurz nacheinander im Doppelpack. Es begann mit Ecke Nr. 13, die Henok Teklab in den Strafraum braucht, wo mutterseelenallein Alexander Hahn wartete. Völlig unbedrängt, mit Platz, in den ein Bagger gepasst hätte, nickte er zum 3:1 ein. Was ein Einstand für den Neuzugang. Erstes Pflichtspiel für die Preußen und direkt ein Tor. Gratulation Jung!
Direkt der nächste Angriff machte dann den Deckel endgültig zu, für diejenigen, die noch irgendwie an ein „Wattenscheider Fußballwunder“ geglaubt hatten. Darius Ghindovean lupfte den Ball keine 2 Minuten später sehenswert und mit viel technischer Finesse über Wattenscheids Keeper Staudt zum 4:1. Was ein geiles Tor das war! Ein paar Minuten später hätte Ghindovean sogar das gleiche nochmal gemacht, wurde aber leider abgepfiffen. So erhöht sich meine Saisonspende dann eben nur um 2 €
Das war es dann auch mit dem Spiel. Preußen Münster setzt seine erste Duftmarke und schlägt sympathische Wattenscheider mit 4:1. Nächstes Auswärtsspiel findet dann in Wiedenbrück statt, eine kleine Rechnung ist noch zu begleichen.
Bis dahin!
Alle zusammen für Preußen Münster!
Daten zum Spiel
SCP: Schulze Niehues – Langlitz, Scherder, Hahn, Lorenz – Remberg, Kok, Bouchama (Ghindovean, 61.) – Oubeyapwa (Kwadwo, 61.), Wooten (Wegkamp, 77.), Teklab (Grote, 82.)
SGW: Staudt – Renke (Yildiz, 56.), Malcherek, Schurig, Britscho – Sindermann (Hinnenkamp, 83.), Lucas – Kaminski (Kesim, 65.), Esser (Cisse, 69.), Yesilova – Sane
Tore: 0:1 Sane (13.), 1:1 Wooten (16.), 2:1 Teklab (45.), 3:1 Hahn (79.), 4:1 Ghindovean (81.)
Gelbe Karten: Teklab / Kaminski, Malcherek, Schurig
Zuschauer: 6.929
Schiedsrichter: Martin Ulankiewicz