„Dreckige Spiele muss man auch gewinnen!“

2022/2023 - Spielbericht - SC Fortuna Köln - SC Preußen Münster - 1:3
Foto: SCP

Spiele gegen den SC Fortuna Köln sind immer besonders. Warum? Nun, die Chance auf Tore sind bei dieser Partie so gut wie immer gegeben. Nur zwei Mal überhaupt verzeichnete die Geschichte bei dieser Begegnung ein torloses Remis. In der Regionalliga selbst hatten die Preußen seit dem Abstieg noch nicht wieder im Südstadion gewinnen können. Dies wollte man unbedingt ändern. Doch genug zur Vergangenheit, wobei auch der Kick vom Sonntag bereits Geschichte ist. Vor 3.215 Zuschauern (davon etwa 400 bis 500 aus Münster) gewannen die Preußen mit einem Arbeitssieg bei der Fortuna mit 3:1 und bauen so den Vorsprung in der Tabelle auf fünf Punkte aus.

Die Abzocker aus Köln

Doch bevor wir zum sportlichen vom Sonntag kommen, muss ich mir hier mal wieder den Frust über Fortuna Köln von der Seele schreiben. Immer wieder sind die Touren ins Südstadion geprägt von komischen Aktionen der Fortunen gegenüber den Preußen-Fans. Ob es hier anderen Gästefans ähnlich ergeht, wie den Preußen, kann ich nicht sagen. Angefangen hat es mit der Parkplatzsituation. Informationen im Vorfeld über die aktuelle Parkplatzsituation zu finden, war nahezu unmöglich. Vor Ort angekommen, war der Ascheplatz der Kölner bereits belegt. Man wurde zurückgeschickt, mit der Bitte, irgendwo im Wohngebiet zu parken. Na schönen Dank auch.

Doch für zwei PKWs mit „Ehrengästen“, wie es der Ordner so nett beschrieb, war noch genügend Platz auf dem Ding. Der gegenüberliegende Platz war abgesperrt, wäre aber für das Parken nutzbar gewesen, wenn man sich eben im Vorfeld die Mühe gemacht hätte, dies zu klären und in die Wege zu leiten. Aber was darf man eben schon als Fan erwarten. Richtig. Zu wenig Karten für Kinder und ermäßigte Zahler. Von vielen Fans habe ich erfahren, dass an der Tageskasse nicht genügend Karten der erwähnten Kategorien vorhanden waren. In dem Fall mussten alle Vollzahler Karten erwerben, weil sich die Dame an der Kasse ziemlich unflexibel anstellte. Es kann nicht sein, dass ein Versäumnis des Veranstalters dafür sorgt, dass Fans viel mehr für die Karten zahlen müssen, als eigentlich notwendig.

Nach Bockwurst im Coke-Becher, kein verfügbares Wechselgeld an der Tageskasse kommen so wieder ein paar Dinge auf die Liste, die den SC Fortuna Köln als Auswärtstour einfach unattraktiv machen. Zu der Qualität und den Preisen beim Catering sage ich mal nichts. Positiv war jedenfalls, dass das Kölsch nicht bleifrei und das Personal sehr engagiert und freundlich war.

Mit Fortuna-Elf gegen Fortuna

Beim Pressegespräch hatte Hildmann schon erwähnt, dass man sehr viele Argumente vorlegen müsste, um Veränderungen an der Startelf erklären zu können. Daher gab es keine, weil eben auch keine Notwendigkeit bestand. Alle Spieler aus dem Düsseldorf-Spiel waren fit und konnten auflaufen. So schickten Hildmann und Cordes die gleiche Truppe aufs Feld, die auch gegen Düsseldorf vollends überzeugte.

Abtasten – Schlagabtausch – Preußen trifft

Ok, ok! Ich gebe zu, die ersten fünf Minuten der Partie war ich noch mit dem Weg zum Stadion beschäftigt. Ich musste mir ja einen Parkplatz im Wohngebiet suchen. Doch die Kollegen von der NullSechs.de-Redaktion waren schon vor Ort und konnten mich perfekt instruieren. In den ersten Minuten der Partie war es hektisch, das klassische Abtasten bei so einem Duell. Man sortiert sich, möchte es mal schnell machen und zack ist der Fehlpass die Folge. Doch dies war auf beiden Vereinsseite der Fall. Die Folge, kein Oberwasser für den SCP oder die Fortuna.

Und wenn Du dann holprig (auf beiden Seiten) durch die Anfangsphase gehst, machste es eben über drei Stationen technisch auf aller höchstem Niveau. Kok mit einem langen Diagonalpass auf Lorenz, der per Direktabnahme weiter auf Wegkamp flankte und dieser klassisch mit dem Volley abschloss. Sehenswert, doch der Linienrichter hatte hier noch ein Wort mitzusprechen. Abseits, doch ein wichtiges Statement der Adlerträger in der Anfangsphase. (10.)

Und diese Aktion beflügelte die Preußen direkt. Nur eine Zeigerumdrehung später pressten die Preußen die Kölner direkt beim Spielaufbau, sodass Fortuna-Keeper Weis den Ball in den freien Raum spielen musste. Grote roch den Braten köpfte weiter auf Wegkamp, der sich nicht lange bitten ließ und den Ball direkt aufs Tor beförderte, welcher auch einschlug. Der Keeper der Fortunen lud den SCP in zweierlei ein. Mit seinem Fehlpass und mit der langsamen Rückbewegung zum Tor. Wegkamp sagte danke. Besser kann man ein Geschenk in so einem engen Spiel nicht verteilen.

Doch man muss hier zugestehen. Beeindruckt wirkten die Hausherren nicht. Munter spielte die Fortuna na vorne und wenn man einmal in Ballbesitz war, wirkte dies auch engagiert und schnörkellos. Mit dem Tempo der Gastgeber hatten die Preußen stellenweise ein Problem, doch bei der Qualität des Gegners, war schon vor dem Spiel klar, dass man nicht alle Torchancen würde auch verhindern können.

Die Kölner hatten in der Folge zwischen der 19. und 30. Minute mehrere hundertprozentige Torchancen und hätten auch hier mit dem Einsatz verdient den Ausgleich erzielen können. Lokotsch (19.) brachte den Ball aus kurzer Distanz nach Flanke nicht im Tor unter, Stanilewicz (21.) verzog knapp über das Tor aus der Distanz und dann war es wieder Lokotsch der nach einer Flanke von dem starken Budimbu, das Tor verfehlte (22.).

Danach kamen die Preußen wieder aus der Defensive heraus. Wegkamp versuchte es aus der Distanz (35.) und Wooten drei Minuten später. Doch beide scheiterten hier an Schlussmann Weis im Kölner Tor. Halbzeit.

Köln drückt und trifft

Nach der Pause waren die Preußen eigentlich im Spiel, drifteten dann aber schnell ab und mussten sich der Offensive der Kölner stellen. Diese drückten zunehmend und kamen auch immer wieder gefährlich vor das Tor der Preußen. Der SCP bekam in der Phase absolut keinen Zugriff mehr auf das Spiel und lief dem Ball oft hinterher. Richtige Ballbesitzzeiten und Ruhephase, die einem Spiel auch guttun können, gab es nicht mehr. Die Fortuna war am Drücker.

Und so musste es passieren. Schon in der ersten Hälfte hatte man gute Kombinationen gesehen. In der 61. Minute kombinierte sich die Fortuna gut durch die Defensive der Adlerträger. Flanke von Stanilewicz über links auf Willms, der die Kugel nicht gut traf, aber leider dann auch versenkte. Verdient zu diesem Zeitpunkt, da die Fortuna einfach viel mehr investierte und viel besser im Spiel war.

Danach hätte das Spiel kippen können. Eine direkte Reaktion auf das Tor gab es vom SCP nicht. Dennoch stand eben irgendwie auch die Defensive, sodass kein weiterer Treffer fiel. Ab der 75. Minute fing sich der SCP wieder und kam wieder zu Aktionen. Und dann war es in der 78. Minute das WW-Duo in der Spitze der Preußen, was den Führungstreffer lieferte. Wegkamp von rechts auf Wooten, der mutterseelenallein am langen Pfosten mit dem Kopf einnetzen durfte.

Danach war Köln wieder am Drücker, vertändelte aber viele Bälle, weil man das Spiel sehr schnell machen wollte. Die Preußen hielten dagegen, nutzen dann die Räume und spielten ein wenig auf Zeit. In der 94. Minute war es dann das eingewechselte Trio, was den letzten Treffer des Tages einläutete und markierte. Scherder auf Bindemann, der quer in den Sechzehner spielte, wo Deters zum 3:1 Endstand markierte. Ende, aus! 3 Punkte!

Kurz ausruhen, genießen. Weiter gehts!

Mit den Worten von Dennis Grote – „Dreckige Spiele muss man auch gewinnen!“ – geht es weiter. In Köln wurde teils glücklich, teils durch den Einsatz gewonnen. Dies darf man einfach auch nicht ignorieren. Denn auch die Kölner hatten gute Chancen in einem Moment zu treffen, welcher das Spiel hätte kippen können. Am kommenden Samstag wartet mit dem Wuppertaler SV eine neue Herausforderung. Wir sind da, Du auch?

Alle zusammen für Preußen Münster!


Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – Koulis, Kok, Hahn – Teklab (Langlitz, 81.), Remberg, Bouchama (Deters, 65.), Grote, Lorenz – Wegkamp (93. Scherder), Wooten (Bindemann, 89.)
Köln: Weis – Rumpf, Lanius (Försterling Beltran, 77.), Scholz – Budimbu, Kegel (Hölscher, 80), Stanilewicz, Langer (Schwadorf, 46.) – Willms, Lokotsch, Batarilo-Cerdic

Tore: 1:0 Wegkamp (11.), 1:1 Willms (61.), 2:1 Wooten (78.), 1:3 Deters (94.)

Gelbe Karten: Budimbu, Scholz, Rumpf / Kok

Zuschauer: 3.215

Schiedsrichter: Selim Erk


Zusammenfassung von sporttotal.tv

Stimmen zum Spiel von nullsechs.tv


Der Spieltag

Regionalliga West 2022/2023
SV Straelen
0 0
1. FC Köln II
Regionalliga West 2022/2023
Borussia Mönchengladbach II
4 2
SV Lippstadt 08
Regionalliga West 2022/2023
Alemannia Aachen
3 1
SV Rödinghausen
Regionalliga West 2022/2023
1. FC Bocholt
2 8
FC Schalke 04 II
Regionalliga West 2022/2023
SC Wiedenbrück
1 2
FC Kaan-Marienborn
Regionalliga West 2022/2023
SG Wattenscheid 09
1 1
Rot-Weiss Oberhausen
Regionalliga West 2022/2023
Rot Weiss Ahlen
1 2
1. FC Düren
Regionalliga West 2022/2023
Wuppertaler SV
4 1
Fortuna Düsseldorf II
Regionalliga West 2022/2023
SC Fortuna Köln
1 3
SC Preußen Münster
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