Preußen dreht kampfbetonte Partie in Köln
Für die Preußen aus Münster ging es zur nächsten Zweitvertretung. Die abstiegsbedrohte Kölner U21 empfing die Adlerträger im Franz-Kremer-Stadion. Rund 800 Preußen Fans begleiteten die Mannschaft und unterstützten erneut jovel über 90 Minuten. Die mitgereisten Preußen sollten allerdings ein kampfbetontes und enges Spiel sehen.
Lorenz zurück – Köln macht Druck
Für Sascha Hildmann ging es zurück zur bekannten Startelf. Marc Lorenz war nach Gelbsperre wieder dabei, sodass Shaibou Oubeyapwa wieder auf der Bank platz nehmen musste. Doch wer nun dachte, dass die Preußen wie gewohnt von Minute eins loslegen würde, der wurde überrascht. Eine mutige junge Kölner Truppe legte sofort los und schloss auch direkt mit einem Schuss aus der Distanz ab, welcher das SCP-Tor verfehlte.
Die Preußen mussten viel investieren, doch das hohe Pressing der Kölner sorgte für viele Fehler in den eigenen Reihen. Zahlreiche Bälle wurden verloren oder unsauber gespielt, sodass die Hintermannschaft der Preußen immer wieder Mühe hatte, das eigene Spiel aufzuziehen. Es dauerte bis zur 8. Spielminute, wenn man denn den Schuss von Henok Teklab aus 18 Metern, der weit verzog, als kleinen Weckruf deuten möchte.
Die Preußen versuchten es mit vielen Diagonalpässen und Seitenwechseln, kamen aber auf den Außenbahnen nur selten mit Tempo durch. Immer wieder war ein Kopf oder ein Fuß bei den Flanken dazwischen. In der 17. Minute fand dann aber eine gute Flanke von Teklab in Lorenz einen Abnehmer, der mit seinem Volley auf den Kölner Kasten nur knapp verfehlte. Die wohl beste Gelegenheit bis dato.
Zweimal Abseits – Köln knipst vor der Pause
An diesem Samstagnachmittag fielen noch zwei weitere Tore. Beide aber aus einer Abseitsposition heraus. Zunächst spitzelte Kölns Salger in der 20. Minute den Ball über die Linie, auf der Gegenseite war es Wooten in der 39. Minute, der einen Schritt zu früh in den Raum gestartet war. Zwischen beiden Toren gab es kaum Torraumszenen, da beide Mannschaften alles weg verteidigten, was nur ging.
Im Gegenzug nach Wootens Abseitstreffer schienen dann die Preußen noch mit der Entscheidung von Schiedsrichter Felix Weller zu hadern und waren fahrlässig in der Defensive. Ein lang geschlagener Ball von Köln flog tief in die Hälfte der Preußen. Sofort waren die Kölner mit 3 zu 2 in Überzahl, spielten es ordentlich aus, sodass der Ball am Ende Schmid in der Mitte fand, welcher zur 1:0-Führung für die Geißböcke traf. So einfach darf man sich dann, vor allem in so einem engen Spiel, die Gegentreffer nicht fangen.
Preußens bessere zweite Hälfte
In solchen Spielen möchte man dann doch gerne einmal Mäuschen in der Kabine spielen. Anscheinend hat man sich in der Halbzeit gesammelt, das Trainerteam die richtigen Worte gefunden. Es musste jedenfalls eine Steigerung im zweiten Durchgang her.
Die Antwort lieferte der SCP dann auf dem Platz, da man deutlich besser ins Spiel fand und auch frischer in den Momenten agierte. Die Belohnung folgte dann auch endlich in der 52. Minute, als Wooten den Ball nach einem Eckball zurück in den 5-Meter-Raum köpfte. Da sich die FC-Defensive in dem Moment einen Aussetzer leistete und unter dem Ball hersprang, stand Nicolai Remberg frei vor Roloff und bugsierte akrobatisch den Ball via Seitfallzieher über die Linie. Ausgleich!
Zwei Minuten später war es Dennis Grote, der einen Ball eroberte und quer legte, welchen Bouchama aber ohne Wucht auf den Kasten bringen konnte (53.). Im Gegenzug verfehlten die Kölner nach Freistoß und Kopfball nur knapp (56.). Doch die Preußen hatten nach dem Ausgleich dann weitaus mehr Szenen, als die Hausherren. Nach Ecke von Lorenz, versuchte es Grote per Kopf, scheiterte aber an Roloff (59.). In der 63. war es Lorenz, der seinen flachen Distanzschuss nicht unterbringen konnte.
Es dauerte dann bis zur 75. Minute, als erneut eine Ecke den Führungstreffer einleiten sollte. Nach der Ecke von Lorenz gewannen die Preußen beide wichtigen Kopfball-Duelle, sodass der Ball bei Hahn landete. Dieser brachte den Ball zurück ins Zentrum, wo Gerrit Wegkamp nur noch das Bein hinhalten musste und die Kugel über die Unterlatte ins Tor beförderte. Ein Hauch von Wembley lag hier in der Luft. Wenn man sich aber die Zusammenfassung mehrfach angesehen hat, wird man erkennen, dass der Ball klar hinter der Linie war.
Die Kölner waren allerdings nicht geschockt. Fast im Gegenzug kombinierte sich die U21 durch, sodass Schmid frei vor Schulze Niehues auftauchte und den Ball an ihm Richtung Kasten vorbeilegte. Hahn sprintete hinterher, klärte kurz vor der Linie zurück ins Feld und Schulze Niehues sicherte das Spielgerät. Puh. Es hätte noch eine enge Kiste werden können.
Danach hätte Simon Scherder noch erhöhen können, scheiterte aber am starken Roloff, der seine Geißböcke im Spiel hielt. Doch die Preußen ließen in der Schlussphase nichts mehr anbrennen und verteidigten alles weg. Am Ende darf man sagen, die Steigerung in der zweiten Hälfte sorgte dafür, dass sich der SCP diesen Sieg zwar erarbeiten musste, diesen auch verdient hat. Dennoch hätte man sich auch über ein Unentschieden nicht beschweren können und dürfen.
Wir holen die Punkte – Saisonspende knack 9.000 €
Warum steht der SC Preußen Münster mit so einem komfortablen Vorsprung da oben? Weil die Truppe in vielen Spielen dieser Saison konstant ihre Leistung abruft. Sicherlich waren auch Momente von Glück dabei. Trotzdem holen die Adlerträger vor allem auswärts die Dreier und stellen mit 10 Siegen aus 12 Spielen die absolut beste Auswärtsmannschaft in der Regionalliga West.
Auch die Saisonspende profitiert von dem Lauf der Preußen und den zahlreich geschossenen Toren. Die Marke von 9.000 € wurde geknackt und es geht weiter, immer weiter!
Am kommenden Samstag empfangen die Preußen dann den SV Lippstadt an der Hammer Straße!
Alle zusammen für Preußen Münster!
Daten zum Spiel
SCP: Schulze Niehues – Scherder, Kok, Hahn – Teklab (Frenkert, 84.), Remberg, Bouchama (Benjamins, 60.), Grote (Koulis, 90.+3), Lorenz – Wegkamp, Wooten (Langlitz, 72.)
Köln: Roloff – Nadjombe, Schneider, Salger, Akmestanli – Nottbeck, Schwirten, Schlax, Mittelstädt – Limnios (Breuer, 46.), Schmid
Tore: 0:1 Schmid (44.), 1:1 Remberg (52.), 2:1 Wegkamp (75.)
Gelbe Karten: Nottbeck, Giesen / Lorenz, Remberg, Grote, Hahn
Zuschauer: 900
Schiedsrichter: Felix Weller