Nur Remis im Siegerland
Mit dem Nachholspiel des 28. Spieltags stand für den SCP eines der weitesten Auswärtsspiele der gesamten Saison an: Gespielt wurde gegen den 1. FC Kaan-Marienborn im rund 170 km Siegener Leimbachstadion. Die Partie hätte, wenn das Samstagsspiel beim 1. FC Düren stattgefunden hätte, bereits zum Aufstiegsspiel für die Adlerträger werden können. Da über der Wertung des Düren-Spiels aber noch ein Fragezeichen steht, hätte sich der SCP mit einem Sieg im Siegerland lediglich in die schöne Ausgangslage versetzen können, am kommenden Wochenende aus eigener Kraft die Drittliga-Rückkehr perfekt machen zu können. Bekannterweise scheiterte dieses Vorhaben jedoch, sodass der Aufstieg in wenigen Tagen nur mit einem Patzer der Jungfohlen aus Gladbach rechnerisch perfekt gemacht werden kann. Ansonsten sollte der Aufstieg spätestens beim Heimspiel gegen Fortuna Köln am darauf folgenden Spieltag gelingen. Alles allerdings unter dem Vorbehalt, wie und wann das Sportgericht über den Ausgang des Düren-Spiel entscheidet…
Trotz des unglücklichen Spieltermins machten sich rund 1.200 Münsteraner auf den beschwerlichen Weg durch die Lüdenscheider Autobahnumleitungen und erreichten (fast) alle pünktlich das schicke Stadion der Sportfreunde Siegen. Nicht unerwähnt soll hier auch der gut funktionierende Service und das leckere Angebot an den Verpflegungsständen bleiben, was in der Vergangenheit nicht immer selbstverständlich war.
Munteres Auf und Ab auf dem Rasen
Nun aber zum Sport: Aufgrund einer kleinen Grippewelle in den Reihen der Preußen musste Max Schulze Niehues passen und wurde von Tom Müller ersetzt. Ansonsten setzte Preußen-Coach Sascha Hildmann auf dieselbe Startformation wie beim jüngsten Heimsieg gegen RW Oberhausen.
Auf dem Rasen ging es von Beginn an wild hin und her, sodass die Münsteraner nur 4 Minuten auf die erste (vergebliche) Chance durch Gerrit Wegkamp warten mussten. Nur kurz nach der verpassten Führung waren es aber plötzlich die Gastgeber, die das 1:0 erzielen konnten. Marc Lorenz brachte einen Kääner (oder so ähnlich) im Strafraum zu Fall, woraufhin Markus Pazurek den folgenden Elfmeter verwandeln konnte. Ersatzkeeper Tom Müller hätte zwar fast noch eine Hand an den Ball bekommen, musste sich aber dennoch geschlagen geben.
In der Folge entwickelte sich zunächst ein eher ereignisloses Spiel. Die Gastgeber ließen den SCP das Spiel machen, sodass die Adlerträger deutlich mehr Ballbesitz für sich verbuchen konnten. Diesen münzten sie allerdings kaum in echte Torchancen um, auch wenn sie sich immer wieder Ecken erarbeiteten. Besser lief es nach 35 Minuten, als Alex Hahn eine perfekt getimte Lorenz-Flanke zum Ausgleich über die Linie drücken konnte. Daraufhin vergingen nur drei weitere Minuten, bis Wooten und Wegkamp im Zusammenspiel sogar den Führungstreffer erzielten und den Preußen-Block in Ekstase versetzten. Für Verwirrung sorgte dabei, dass der Schiedsrichter-Assistent seine Fahne hob und eine Abseitsstellung erkannte. Sein Chef, Francisco Lohara Chulian, erkannte aber eine Ballberührung der Gastgeber, die das Abseits aufhob. Gut gesehen!
Münsters Führungen halten zu kurz
Die Führung der Adlerträger hielt allerdings nur rund 8 Minuten, weil die Münsteraner Abwehr bei einem Querpass an der Strafraumkante nicht schnell genug reagierte und sich der Marienborner Fimpel die Ecke bei seinem Schuss aussuchen konnte. Tom Müller war hierbei ohne Chance, sodass es mit einem 2:2 in die Kabinen ging.
Nach dem Pausentee dauerte es nur etwa drei Minuten, bis Schiedsrichter Chulian zum zweiten Mal auf den Elfmeterpunkt deutete. Diesmal zugunsten der Münsteraner, was Wooten zum erneuten Führungstreffer zu nutzen wusste. Zur Enttäuschung aller hielt aber auch dieser Vorsprung nicht lange, sodass der Gastgeber bereits nach wenigen Minuten mittels einer Ecke erneut ausglich.
In der Folge versuchten die Münsteraner, sich den Matchball für das kommende Wochenende zu erarbeiten, doch leider konnten sie sich bei aller Platzhoheit kaum große Chancen zu erspielen. Zu allem Überfluss erwischte auch FCM-Keeper Jendrusch einen guten Tag und wehrte für den Rest des Spiels alle Bälle ab, sodass es am Ende beim ernüchternden 3:3 blieb.
Alle zum Aasee!
Nach dem Spiel wurde die Mannschaft mit aufbauenden Worten von den mitgereisten Preußen-Fans in Empfang genommen und es wurde sich gemeinsam auf das Düsseldorf-Spiel eingeschworen. Der Aufstieg ist schließlich am Samstag trotz des Remis möglich, auch wenn Gladbach dafür im kleinen Derby gegen die Reserve des 1. FC Köln Punkte lassen muss. Zweifellos werden die abstiegsbedrohten Kölner in diesem Spiel alles raushauen, um sich die wichtigen Punkte für den Klassenerhalt zu sichern, sodass ein Gladbacher Patzer zumindest möglich erscheint.
Um den womöglich historischen und alles entscheidenden Spieltag angemessen einzuläuten, sind alle Münsteraner Fans zu einem Fanmarsch vom Aasee zum Preußenstadion aufgerufen. Das Treffen wurde für 10 Uhr an den Kugeln angekündigt, Abmarsch soll um 11 Uhr sein. Alle hin da!
Alle zusammen für Preußen Münster!
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Daten zum Spiel
SCP: Müller – Scherder, Kok, Hahn – Oubeyapwa (Teklab, 46.), Remberg, Grote, Lorenz – Bouchama (Bindemann, 82.) – Wegkamp, Wooten (Deters, 78.)
Tore: 1:0 Pazurek (6., FE) 1:1 Hahn (35.) 1:2 Wegkamp (38.) 2:2 Fimpel (45.) 2:3 Wooten (48., FE) 3:3 Wirtz (55.)
Gelbe Karten: Schlosser, Pjetrovic, Zimpel / Oubeyapwa
Schiedsrichter: Francisco Lahora Chulian
Zuschauer: 1.516
