Adler gegen Spatzen – Münster reist nach Ulm

Malik Batmaz versucht den Ball vor seinem Ulmer Gegenspieler abzuschirmen.
Malik Batmaz schirmt den Ball vor Ulms Kapitän Johannes Reichert ab. In der Hinrunde gewann der SCP 3:2 gegen die Ulmer Spatzen. Foto: SCP

Einmal mehr steht am Wochenende ein Topspiel für unsere Preußen an. Dieses Mal reist der Adlertross in das Baden-Württembergische Ulm und gastiert dort beim Tabellenzweiten der 3. Liga. Die „Spatzen“, wie der SSV auch genannt wird, blicken ähnlich wie der SCP in dieser Saison auf eine außergewöhnliche Ungeschlagen-Serie zurück, die in beiden Städten eine große Euphorie entfacht hat. Denn beiden Aufsteigern gelang es im bisherigen Saisonverlauf, durchaus überraschend, den Großteil der deutlich finanzstärkeren Konkurrenz in der Liga hinter sich zu lassen und wenige Spieltage vor Saisonende von einem erneuten Aufstieg in die 2. Bundesliga zu träumen. Wenn überhaupt, hätten daran zu Saisonbeginn nur die waghalsigsten Optimisten in den Fanlagern geglaubt.

Zwei Aufsteiger mit einem Traum

In den kommenden Spielen wird es für beide Teams darauf ankommen, ihre gute Form, die sie in den vergangenen Wochen und Monaten gezeigt haben, über die Ziellinie zu bringen. Vor dieser möglicherweise wegweisenden Partie steht der SSV Ulm vier Punkte vor den Preußen, die aktuell den Relegationsplatz belegen. Knapp hinter dem SCP sind mit Dynamo Dresden und dem SV Sandhausen Mannschaften, die als Aufstiegsfavoriten in die Saison gegangen waren. Sowohl in Ulm als auch in Münster ist man mit dem klaren Ziel in die Saison gegangen, die Klasse zu halten. Dieses konnten beide schon vor einigen Wochen erreichen und streben nun womöglich sogar nach mehr. Als Vorbild dient in diesem Zusammenhang sportlich der SV Elversberg, dem in der vergangenen Saison der direkte Durchmarsch aus der Regionalliga in die 2. Bundesliga gelang und aktuell einen gesicherten Mittelfeldplatz in der Tabelle belegt.

Doch so weit sind wir noch lange nicht. Es gilt das Hier und Jetzt und der volle Fokus richtet sich auf das erst zweite Aufeinandertreffen zwischen Ulm und Münster, das um 14 Uhr im Donaustadion angepfiffen wird. Wieder einmal begleiten viele Fans die Mannschaft von Trainer Sascha Hildmann. Rund 1.000 Preußenfans trotzen einer der längsten Auswärtsfahren in dieser Saison, um unsere Farben vor Ort zu unterstützen. Für alle, die nicht im Stadion sein können, überträgt neben Magenta auch der WDR und der SWR das Topspiel.

Analysieren, abhaken, weitermachen

Zweifelsohne war das Spiel an vergangenen Wochenende gegen Regensburg eines der schlechteren Spiele der Preußen in dieser Saison. Die verdiente 1:3-Niederlage zeigte, dass wir (natürlich) doch noch verlieren können und kein Spiel in dieser Liga leicht von der Hand – oder besser gesagt vom Fuß – geht. Das Spiel ist schnell analysiert und aufgearbeitet worden. Es wurden viele leichte Fehler gemacht, die von einer besonders in der Anfangsphase sehr effizienten Gästemannschaft abgeklärt genutzt wurden. Doch nun richtet sich der Fokus auf das nächste schwere Spiel gegen Ulm, bei denen die Preußen ein anderes Gesicht zeigen wollen. Dabei sei es für Hildmann wichtig, dass die Spieler „ihre Lockerheit behalten, Spaß haben.“ Dass die Spieler dies können, zeigt nicht nur die vorhergegangene Serie von zwölf Spielen ohne Niederlage.

Dabei wird unser Trainer vor die Qual der Wahl gestellt, wenn er für dieses wichtige Spiel aufstellt. Denn alle Spieler sind einsatzbereit und hoffen auf Einsatzzeiten. Diese wünschenswerte Situation bedeutet für einen Trainer aber auch schwierige Entscheidungen. Ob es Änderungen in der Startelf geben wird, ließ Hildmann auf der Pressekonferenz offen:

„Wenn ich merke, dass die Jungs keine gute Form haben, muss man natürlich reagieren.“

Er sei zwar offen für Änderungen, diese seien aber auch kein Muss. Gute Chancen auf einen Kaderplatz dürfe sich Thorben Deters ausrechnen, der seinen Vertrag verlängert hat und auch in den kommenden zwei Saisons den Adler auf der Brust tragen wird. Er wird nicht mehr durch seine Verletzung ausgebremst und sei „ein Typ Spieler, den sich jeder Trainer wünscht“, so Hildmann. Ebenso lobt unser Trainer die große Fanunterstützung beim SCP: „Das ist eine mega weite Tour, umso cooler, dass über 1.000 Fans kommen. Das finde ich wirklich super.“

Starke Ulmer kommen über die Geschlossenheit in der Mannschaft

Sie alle hoffen auf einen ähnlichen Ausgang wie beim 3:2-Heimsieg in der Hinrunde, bei dem Joel Grodowski und Marc Lorenz bei eimem sehr guten Spiel zum zwischenzeitlichen 3:0 trafen, ehe die Ulmer verkürzten und man sich zum Sieg zittern musste. Besonders hervorzuheben ist bei den Ulmern, dass sie in dieser Saison kaum Aussetzer hatten und sehr konstant spielen. Denn die Ulmer sind in diesem Kalenderjahr nach wie vor ungeschlagen. Ein weiterer Punkt, den beide Aufsteiger zumindest bis letzte Woche erfüllten. Auch von der Spielweise lässt sich eine gewisse Ähnlichkeit feststellen. Denn die Ulmer verfügen, ebenso wie der SCP, über die Qualität, die Situationen spielerisch aufzulösen. Einen Weg, den auch Hildmann seinen Spielern mit auf den Weg gibt.

Die große Geschlossenheit in der Mannschaft resultiert auf den wenigen Veränderungen, die es im Sommer im Mannschaftsgefüge gab. Denn die Mannschaft von Trainer Thomas Wörle blieb nach dem Aufstieg in Liga drei überwiegend zusammen. Als Überraschungsteam gestartet, zählen die Ulmer nun zu einem der Top-Favoriten auf den Aufstieg. Besonders ist diese Entwicklung vor allem, da die Ulmer erst im vergangenen Sommer nach 22 Jahren wieder in den Profifußball zurückkehrten. Die besten Torschützen in der Mannschaft sind Dennis Chessa und Leonardo Scienza mit je acht Saisontoren. Letztgenannter legte sogar noch zehn weitere Tore für seine Mitspieler auf.

Einer dieser Mitspieler ist der aus Münster stammende Lennart Stoll, der den meisten Fans noch ein Begriff sein dürfte. Er erzielte beim 2:0-Sieg gegen Halle seinen ersten Saisontreffer und hat sich in die Ulmer Startelf zurück gearbeitet. Der zweite Ex-Preuße Tobias Rühle, der im Hinspiel sogar noch für die Ulmer traf, spielt inzwischen in der Regionalliga Bayern beim FV Illertissen.

Preußen kann aus den kommenden Wochen nur gewinnen

Nach der Niederlage gegen den Tabellenführer aus Regensburg ist der viel zitierte schwarz-weiß-grüne Zug der Preußen nun erstmal gestoppt. Doch der SCP hat gegen starke Ulmer die Chance, wieder in Fahrt zu kommen. Und wer weiß, was dann noch möglich ist in den nächsten Wochen. Doch wir Preußenfans sollten uns auch immer wieder vor Augen führen, wo wir herkommen und welch grandiose Saison unsere Mannschaft aktuell spielt. Träumen ist natürlich erlaubt, aber auch bei Niederlagen oder Unentschieden sollte keiner vergessen, dass es für einen Aufsteiger eine super Saison ist und wir, egal wie sich die kommenden Wochen entwickeln, stolz auf unsere Mannschaft sein können, die nur noch gewinnen kann. In diesem Sinne:

Alle zusammen für Preußen Münster!

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Der Spieltag

2023/2024 - 3. Liga
Fr., 12. Apr. 2024
- 19:00
MSV Duisburg
1 1
SV Waldhof Mannheim
2023/2024 - 3. Liga
Sa., 13. Apr. 2024
- 14:00
SpVgg Unterhaching
4 1
VfB Lübeck
2023/2024 - 3. Liga
Sa., 13. Apr. 2024
- 14:00
FC Viktoria Köln
4 2
Hallescher FC
2023/2024 - 3. Liga
Sa., 13. Apr. 2024
- 14:00
SSV Ulm 1846
2 0
SC Preußen Münster
2023/2024 - 3. Liga
Sa., 13. Apr. 2024
- 14:00
SC Verl
3 1
FC Erzgebirge Aue
2023/2024 - 3. Liga
Sa., 13. Apr. 2024
- 14:00
Borussia Dortmund II
1 1
FC Ingolstadt
2023/2024 - 3. Liga
Sa., 13. Apr. 2024
- 16:30
1. FC Saarbrücken
4 1
SV Sandhausen
2023/2024 - 3. Liga
So., 14. Apr. 2024
- 13:30
SSV Jahn Regensburg
1 1
TSV 1860 München
2023/2024 - 3. Liga
So., 14. Apr. 2024
- 16:30
Arminia Bielefeld
1 1
Rot-Weiss Essen
2023/2024 - 3. Liga
So., 14. Apr. 2024
- 19:30
Freiburg II
1 1
SG Dynamo Dresden
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