Jetzt zählt`s
Was war denn das für ein Spiel am Sonntag? Einige Höhen, mehrere Tiefen und stimmungsmäßig war es auch schonmal um Welten besser… und das mit weit weniger Zuschauern. Ja, ich jammere schon wieder auf hohem Niveau. Also fokussiere ich mich auf das wichtigste: Die 3 Punkte sind an der Hammer Straße geblieben. Am Samstag in Köln heißt es also nachlegen. „Dass wir uns jetzt noch über die ersten Plätze und nicht über die goldene Ananas unterhalten, das ist doch einfach cool“, meint Sascha Hildmann, und da kann und will ich dem Coach nicht widersprechen. Die Erwartungen sind eben doch irgendwie gestiegen, auch wenn man versucht, bescheiden zu bleiben.
Viktoria gegen Preußen… eine lange Historie
Zum ersten mal trafen die beiden Teams bereits im Jahr 1960 aufeinander. Damals, am 5. Spieltag der Oberliga West (zu der Zeit die höchste Spielklasse Deutschlands) gewannen die Adlerträger zu Hause mit 2:0, aber schon das Rückspiel in dieser Saison ging mit 3:1 verloren. Lang lang ist’s her, die wenigsten werden sich noch an die Spiele in den 60ern erinnern. Daher mal ein Blick auf die sehr viel jüngere Geschichte. Das Hinspiel im November ging 3:3 aus, es trafen Batmaz und Grodowski für Münster und Kubatta und Marseiler für die Domstädter. Letzterer ist mit 11 Toren und 9 Vorlagen der erfolgreichste Torschütze bei Viktoria Köln… der im Juni auslaufende Vertrag scheint eine gute Motivation für ihn zu sein.
Olaf Janßen muss auf die verletzten Bryan Henning und Donny Bogicevic verzichten, die Rückkehr von David Philipp ist noch ungewiss. Linksverteidiger Niklas May sah in Dresden die 5. Gelbe Karte und fehlt dementsprechend. Dass die Mannschaft noch bis in die Haarspitzen motiviert ist, sieht man an den Ergebnissen der letzten Spieltage. 9 Punkte aus 5 Spielen, darunter auch der Sieg bei Dynamo Dresden. Man will die Saison natürlich so gut wie möglich abschließen. Wer meint, hier würden Geschenke verteilt, weil es für die Viktoria um nichts mehr geht, irrt sich gewaltig.
Beim 12. der Tabelle (48 Punkte, 55:56 Tore) heißt es für die Adlerträger also fokussiert bleiben. Nüchtern betrachtet geht es für die Kölner um nichts mehr. Absteigen können sie nach dem Sieg am letzten Spieltag nicht mehr, rein rechnerisch wäre der 3. Platz noch drin, aber ich verrate kein Geheimnis, wenn ich sage, der nächste Gegner hat da definitiv was gegen. Willkommen im Niemandsland also.
Außer Dominik Schad und Ogi Heil sind alle Spieler des SCP einsatzfähig, Sascha Hildmann hat also die Qual der Wahl. Dafür bleibt die Liste der von Gelbsperren bedrohten Spieler gleich lang (Batmaz, Deters, Grodowski, Hahn je 4 und Bazzoli und Bouchama je 9). Im letzten Spiel hat tatsächlich keiner der Jungs eine Verwarnung kassiert. Bei diesem spannenden Saisonfinale will offensichtlich jeder auf dem Platz stehen und zum Erfolg beitragen, statt nur von der Tribüne aus zuzuschauen.
Natürlich haben wir noch alles selbst in der Hand, aber ein bisschen Schützenhilfe schadet ja nicht. Daher werde ich vermutlich nicht die einzige sein, die am Samstag mit einem halben Auge auch das Spiel Jahn Regensburg – Dynamo Dresden im Blick haben wird.
Kurzer Blick in die Zukunft
Wenn man die Berichterstattung der Lokalpresse in den vergangenen Tagen verfolgt hat, ist man im Bilde, was den Stadionumbau angeht. Kurz gesagt: Das Budget wurde erhöht, dafür wird die Pacht steigen, steuerliche Fragen sind noch offen und ein Generalunternehmer wird gesucht. Wann das Thema endlich ad acta gelegt werden kann… man weiß es nicht.
Auf ganz anderer Ebene wichtig: Heute gab der Verein bekannt, dass Yassine Bouchama seinen Vertrag verlängert hat. Der ein oder andere erinnert sich vielleicht noch an die Berichterstattung von Reviersport und an den kläglichen Versuch, Unruhe in den Lauf der Preußen zu bringen. Anfang März dementierte Yassine bereits Gespräche mit RWE und spätestens jetzt muss man sich dort wohl der Wahrheit stellen: Bouchama hält sein Wort und ein Wechsel ist kein Thema für den Leistungsträger: „Für mich war von Beginn an klar, dass Preußen mein erster Ansprechpartner ist und ich hier bliebe, wenn wir uns einigen. Ich fühle mich hier in Münster einfach total wohl.“ Schön, dass du bleibst, Yassine.
Den Höhenberg einnehmen
Mit mindestens 2200 mitgereisten Preußen-Fans wird im Sportpark Höhenberg wohl ein gewisses Heimspiel-Feeling aufkommen das unsere Jungs noch zusätzlich pushen sollte. Etwas dramatisch ausgedrückt könnte man das Spiel auch „Endspiel 1 von 4“ nennen. Sicher ist, die Mannschaft wird alles geben und das Maximum aus sich heraus holen.
Egal wo ihr das Spiel schaut… ob live im Stadion, in der Kneipe, im Kino, zu Hause… Gebt alles, denn jetzt zählt’s!!!
Alle zusammen für Preußen Münster!
PS: Hol dir die Nullsechs.de App und verpass nichts!