Leckomio, was ist denn hier los?

2023/2024 - Spielbericht - SC Preußen Münster - 1. FC Saarbrücken - 4:1

Zugegeben. Nach Viktoria Köln war ich ziemlich still im Bus. Habe meine Bierchen getrunken und das Spiel wirken lassen. Zugegeben auch, ich war vor Saarbrücken eigentlich emotional noch nicht mit der Achterbahnfahrt des SCP in Köln durch gewesen. Es ist wie eine Torte mit vielen (positiven) Schichten, die nun Stück für Stück drauf kommen. Gestern ging es dann aber irgendwie dennoch mit einem mulmigen Gefühl an die Hammer Straße. Eine Steilvorlage hatten der SC Freiburg II, der SV Sandhausen und der SC Verl für den SC Preußen Münster geliefert. Die Historie beim SCP besagt, solche roten Teppiche oder Vorlagen, haben wir in der Vergangenheit leider zumeist nicht genutzt und am Ende alles vergeigt.

DOCH! Gestern hat der geilste Sportclub der Welt vor über 12.300 geliefert. Die Mannschaft hat aus der Anfangsphase vom Viktoria-Spiel gelernt und war zu 119,06 Prozent fokussiert und hat wie die Feuerwehr aufgedreht. Am Ende hatten wir das Momentum, diese Chance, mitgenommen, zur richtigen Zeit getroffen und die drei Punkte in Münster gehalten. Rollen wir doch aber mal alles in Ruhe auf. No Stress, much Fun.

Unbequeme Gegner besiegt

Gegen Viktoria Köln und dem 1. FC Saarbrücken haben wir gepunktet. Beide Spiele waren aber harte Kost, auch wenn das jetzige Heimspiel dann doch entspannter war. Dazu kommen wir noch. In der Vergangenheit haben uns diese beiden Gegner aber in wichtigen Phasen, in den gleichen Duellen, wichtige Punkte gekostet. Beim letzten Spiel vor Corona, war es die Viktoria, die uns in der 3. Liga, nach 1:0-Führung, roter Karte für Fridolin Wagner dann einen wichtigen Auswärtssieg im Abstiegskampf 20/21 Punkte gekostet hatte.

Hierzu reiht sich auch der FCS ein, der uns in der 72-Punkte Saison nach einer 3:0-Führung, mit einem 3:3 am Ende zwei Punkte gestohlen hatte. Es ist wie es ist, doch heute ticken die Preußen, mit der Truppe eben anders. Im Saisonendspurt haben wir diese unbequemen Aufgaben nun gelöst.

Erinnerungen abgeschlossen. Vergangenheit eben so lassen und im Hier und Jetzt sein.

Sturmlauf ebnet Sieg!

Nach einer jovelen Choreo aus der Ostkurve, wo man an die Gründung der Bundesliga erinnerte, zudem auch danach an das damalige erste Heimspiel mit einem 2:1 Sieg über den FCS erinnerte, ging es auf dem Rasen in die wichtigen nächsten 90 Minuten rein. Die Preußen hatten aus der Partie gegen Viktoria Köln gelernt, ließen sich nicht einschüchtern und begannen mutig mit einem Sturmlauf auf den Kasten von Saarbrücken.

Es dauerte auch nur zwei Minuten, ehe Koulis zum ersten Moment ansetzte. Sein Schussversuch aus 11 Metern aber kurz vor knapp von der FCS-Defensive zu Ecke geklärt werden konnte. Aus der Ecke heraus, versuchte es Grodowski aus der Distanz, verzog aber glatt über das Tor. Weiter ging es aber in der Folge mit dem SCP-Sturmlauf auf das FCS-Tor.

Die Preußen standen hoch. Saarbrücken konnte sich aber gut mit eigenen, schnellen Bällen, aus der Umklammerung befreien. Trotzdem blieben die Adlerträger ihrem Stil treu, holten die Bälle im Mittelfeld dann wieder schnell ran, sodass der FCS nicht in Gänze aus dem Pressing herauskommen konnte. Vor dem 1:0 durch Lorenz, müsste man aber richtig viele Dinge bewerten, die der SCP mit wirklich dicken Eiern in den eigenen Reihen gut gemacht hatte. Ter Horst, der zunächst mit einer Grätsche im vollen Lauf einen Saarbrücker Konter verhindert. Hahn, der einen Ball in die Spitze antizipiert oder ein Bouchama, der den Ballgewinn dann in den eigenen Reihen mit einem Rückpass behält, weil vorne eben kaum Anspielstationen waren.

Daraus resultierte eben, dass Lorenz den Ball quer auf ter Horst legte, sein Kopfball mit angezeigtem Finger Bouchama finden sollte, wobei Saarbrücken im letzten Moment den sicheren Weg wählte und ins Seitenaus spielte. Ein eingeladener Standard für den SCP und eine Einladung für Marc Lorenz. Dieser schleuderte die Pille auch Richtung Strafraum, fand keinen Abnehmer, aber wiederum Bazzoli und Bouchama, die nachsetzten. Dank des Einsatzes kam die Asse wieder zu Lorenz, der einfach seine Flanke schlug und den Ball im langen Eck versenkte. Drin, egal. Ekstase im alten Rund und 1:0 nach 7 Minuten.

In der Folge ging es dann Schlag auf Schlag und dabei hatte man die 10. Minute noch nicht mal überschritten. Während Luca Kerber via Kopfball in der 9. Minute knapp den Preußen Kasten verpasste, waren es dann wieder die Preußen, die über einen schnellen eigenen Spielaufbau via Mrowca, Bazzoli am Ende den Abnehmer in Grodowski fanden, der cool an Schreiber in der 10. Minute vorbei ins lange Eck legte. 2:0. So schnell kann es gehen.

Ab diesem Zeitpunkt muss man sagen, der SCP ließ nach, kein Wunder bei einer 2:0-Führung. Doch der FCS, mit der letzten Chance im Rücken, doch noch um den Aufstieg mitzuspielen, gab immer wieder Gas. Bemerkenswert hier, die Kicker aus dem Saarland gaben sich niemals auf, zeigten Ihre Offensivqualitäten und kamen zu 6–8 Chancen bis zur Pause. Es war hier immer der Anschlusstreffer, wenn nicht sogar ein Ausgleich drin.

Zwischenzeitlich hatte des SCP zwar über Lorenz noch die Chance zum 3:0, doch dank unserem Schnapper Max Schulze Niehues und Bazzoli, der auf der Linie rettete, blieb es beim 2:0. Dies sollte sich aber noch kurz vor der Pause ändern, als Lorenz eine seiner gefährlichen Ecke in der Nachspielzeit der ersten Hälfte vor das FCS-Tor brachte. Mit Ballglück landete die Pille bei ter Horst, der einfach nur noch einschieben musste. 3:0 – Pause – Hallo, wo bin ich eigentlich?

Es war nicht abzusehen, dass der SC Preußen mit einem 3:0 in die Kabine gehen würde, denn auch der FC Saarbrücken hatte bis dato bewiesen, warum man im Pokal diverse Bundesligisten aus dem Wettbewerb genommen hatte. Es war eine brandgefährliche Offensive, die der SCP wegverteidigen mussten.

Saarbrücken greift nochmal an

In der zweiten Hälfte griffen die Saarländer nochmal an. Was in Halbzeit eins nicht gelang, folge beim FCS dann in Form eines Freistoßes in der 57. Minute. Pfosten, Tor. Im Stadion merkte man eine Reaktion. Das 3:1 war nicht sicher genug, alte Geschichten schießen wieder in den Kopf. Wird der SCP es packen und über die Linie bringen?

Definitiv. Denn auch wenn der FCS noch viel investierte, den Preußen das Leben nicht leichter machte, war auf einmal Malik Batmaz zur Stelle, der aus der Distanz in der 69. Spielminute auf 4:1 erhöhte. Es war dann der absolute Befreiungsschlag, der auch den Gästen den Stecker zog.

Danach passierte nicht mehr viel, es hätte vielleicht auf der einen oder anderen Seite noch einen Treffer geben können. Dennoch wirkte keine Mannschaft mehr mit unbedingten Willen auf das nächste Tor zu gehen.

Niemeyer und Ausblick

Auch wenn ich die Gerüchte um Niemeyer zunächst für eine Ente hielt. Er wird den Verein nach 4 Jahren verlassen. Der Sprung in die höchste Klasse in Deutschland ist schon gewaltig. Aber im Endeffekt ist die Arbeit von Niemeyer zu lesen. Mit seiner Besonnenheit hat er in Münster keine Luftschlösser gebaut und im Rahmen der Möglichkeiten des Vereins Abgänge kompensieren können und immer wieder für heftig gute Transfers sorgen können. Peter, wir hätten dich sehr gerne weiter an der Hammer Straße gesehen, verstehen aber deinen Schritt und sagen Danke für dein Engagement beim SC Preußen Münster!

Bevor wir aber zum Ende kommen. Ausblick auf 180 letzte Spielminuten in der 3. Liga. Vielleicht die letzten für eine Saison. Mit Demut, zugleich breiter Brust gehen wir an die Sache. Gegen Verl und Unterhaching wird es ein Heimspiel geben. Beste Voraussetzungen eben. Wann Stand der SCP so gut dar? Man muss die Bilanzen, Tabellen und Daten heraussuchen. Fest steht, so gut sah es ewig nicht aus und nun müssen wir uns einfach nach viel Dünnschiss für harte Arbeit belohnen, welche aufgeteilt in Fans, Funktionäre, Sponsoren und Co. in den letzten Jahren erbracht wurde! DFB-Pokal ist sicher, Relegation eigentlicht auch. Doch nun wollen wir mehr! Also:

Alle zusammen für Preußen Münster

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Die Daten zum Spiel

SCP: Schulze Niehues – ter Horst, Koulis, Hahn, Böckle – Bouchama (Deters, 46.), Mrowca (Preißinger, 73.), Bazzoli, Lorenz (Kyerewaa, 81.) – Grodowski (Steczyk, 66.), Batmaz (Wegkamp, 81.)
Saarbrücken: Schreiber – Böder, Becker, Zeitz, Becker, Gaus (Di Michele Sanchez, 63.) – Kerber, Sontheimer, Civeja (Günther Schmidt, 78.) – Naifi (Brünker, 46.), Stehle (Biada, 63.)

Tore: 1:0 Lorenz (7.), 2:0 Grodowski (10.), 3:0 ter Horst (45.+1), 3:1 D. Becker (57.), 4:1 Batmaz (69.)

Gelbe Karten: Koulis, Deters / Stehle, Di Michele Sanchez, Brünker

Zuschauer: 12.323

Schiedsrichter: Dr. Max Burda


Spielzusammenfassung

Szenen von den Rängen – Nullsechs.de

Stimmen zum Spiel von Nullsechs.TV


Der Spieltag

3. Liga
Fr, 3. Mai 2024
- 19:00
VfB Lübeck
5 3
MSV Duisburg
3. Liga
Sa, 4. Mai 2024
- 14:00
Freiburg II
3 1
SSV Jahn Regensburg
3. Liga
Sa, 4. Mai 2024
- 14:00
SSV Ulm 1846
2 0
FC Viktoria Köln
3. Liga
Sa, 4. Mai 2024
- 14:00
SG Dynamo Dresden
0 1
SC Verl
3. Liga
Sa, 4. Mai 2024
- 14:00
FC Erzgebirge Aue
1 0
Arminia Bielefeld
3. Liga
Sa, 4. Mai 2024
- 14:00
TSV 1860 München
1 2
Borussia Dortmund II
3. Liga
Sa, 4. Mai 2024
- 16:30
SV Sandhausen
2 0
Rot-Weiss Essen
3. Liga
So, 5. Mai 2024
- 13:30
SC Preußen Münster
4 1
1. FC Saarbrücken
3. Liga
So, 5. Mai 2024
- 16:30
Hallescher FC
0 1
SpVgg Unterhaching
3. Liga
So, 5. Mai 2024
- 19:30
FC Ingolstadt
1 1
SV Waldhof Mannheim
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