Bitter! Lautern entführt 3 Punkte
Nach dem ersten Heimspiel und der DFB-Pokal-Pause ging es für den SC Preußen Münster erneut daheim im Preußenstadion weiter. Am 3. Spieltag war der 1. FC Kaiserslautern zu Gast. Ein besonderes Spiel aufgrund der Tradition beider Teams, aber auch für Sascha Hildmann, der ebenfalls in Kaiserslautern geboren wurde und zudem selbst einmal für den FCK als Trainer an der Seitenlinie stand.
In der 2. Bundesliga dürften aufgrund der geringen Kapazität wohl fast alle Spiele ausverkauft sein. Münster bleibt für viele auswärtigen Fans ein Besuch wert, da man hier noch den alten Charme eines Stadions spüren darf und viele den Ground einfach noch nie besucht haben. Zudem warten in der 2. Bundesliga größere Fanszenen und Vereine auf den SCP. Somit war es kein Wunder, dass auch dieses Spiel mit 12.422 restlos ausverkauft gewesen ist.
Amenyido für Batmaz
Normalerweise hätte Sascha Hildmann wahrscheinlich nichts zu seiner Startelf gegen Hannover 96 verändert, wäre da nicht die schwere Verletzung aus dem Testspiel gegen BVB II bei Batmaz hineingegrätscht. Hierfür schickte Hildmann Etienne Amenyido als Sturmpartner für Grodowski und Batmaz-Ersatz aufs Grün. Zudem saß Neuzugang Andras Nemeth bereits auf der Bank und erhielt auch kurzfristig schon für den Kick gegen den FCK die Spielerlaubnis.
Auf der Gegenseite veränderte FCK-Trainer Anfang seine Startelf auf drei Positionen. Zimmer, Hanslik und Abiama rutschten für Toure, Klemens und Opoku in die Anfangsformation.
Ein wildes, kampfbetontes Spiel
Im Grunde genommen sind Strafraumszenen auf beiden Seiten eher Mangelware gewesen. Vermehrt war das Spiel von Härte, Kampf und vielen Zweikämpfen bestimmt, sodass das Spielerische zumeist leider verloren ging. Die Preußen kamen gut in die Partie und hatten in den ersten 10 Minuten auch das Oberwasser. Ein Schuss von Grodowski und ein Kopfball von Frenkert nach Lorenz-Einwurf, waren allerdings kein Problem für Krahl im Kasten des FCK.
Gefährlicher in den Strafraum kam dann in Folge der FCK. Mause probierte es aus spitzem Winkel, sodass Schenk nur nach vorne abprallen lassen konnte. Ritter traf im Nachschuss den Ball nicht richtig, sodass die SCP-Defensive klären konnte. In der 26. und 39. Minute war es ebenfalls Mause, der es zunächst mit einem Flachschuss und dann mit einem Kopfball probierte. Den ersten Ball hielt Schenk, der Kopfball verpasste den Kasten des SC Preußen nur knapp.
Zwischenzeitlich hatte aber auch Lorenz via Freistoß noch die Chance auf die Führung, doch auch hier konnte Krahl den Einschlag verhindern.
Insgesamt bot die Partie schon einige hitzige Szenen. Der SCP hätte aus einigen Bällen durchaus mehr machen können. Man merkte vor allem in den ersten 45. Minuten an gewissen Stellen zu viel Hektik, sodass Ballbesitze nicht sauber an die Offensive weitergespielt wurden. Ein Prozess, der wohl noch Lehren mit sich bringen wird und man sich weiter an das Tempo und die Intensität der 2. Bundesliga gewöhnen wird müssen. Dennoch knüpfte der SC Preußen in vielen Teilen an die gute Leistung gegen Hannover 96 an.
Wenig Durchschlagskraft
In der zweiten Halbzeit waren Szenen im Strafraum auf beiden Seiten Mangelware. Generell passierte wenig aus dem Spielaufbau heraus. Während Grodowski es in der 55. Minute aus der Distanz versuchte und Krahl hielt, kam der SCP in dieser Halbzeit nur noch durch Standards zu Möglichkeiten. Dreimal hieß das Duell bei einem Freistoß Lorenz gegen Krahl. Lorenz versuchte es immer auf die gleiche Ecke und Krahl fischte alles weg.
Spielerisch fehlten dem SC Preußen Münster leider die Ideen und in Teilen auch die Durchschlagskraft. Und wenn die wenigen Möglichkeiten, die man sich erarbeitet nicht hineingehen, dann kann ein 0:0 sehr gefährlich sein und werden. Durch die Einwechslung von Ache beim FCK, wurde der Sieg dann eingewechselt. Wo jeder im Stadion schon dachte, das geht hier 0:0 aus, kam eine Ecke vom FCK, die Ache via Kopf zum 1:0-Siegtreffer veredelte. Koulis verschätzte sich bedauerlicherweise ein wenig in dieser Situation, sodass er nicht vor Ache den Ball via Kopf klären konnte. Bitter!
Statistisch auf Augenhöhe
Ein Vorteil der 2. Bundesliga? Viel mehr Daten und Statistiken. Insgesamt kann man sagen, dass dieses Spiel relativ ausgeglichen war. Der SCP verzeichnete mehr gewonnene Zweikämpfe, mehr Ecken und auch fast das Doppelte an Torschüssen als der 1. FC Kaiserslautern. Der FCK selbst hatte mit 58 % etwas Oberwasser beim Ballbesitz. Mit 400 zu 277 gespielten Pässen war Kaiserslautern aber weitaus fleißiger und über die 90 Minuten besser im Spielaufbau, deutlich besser in der zweiten Halbzeit.
Dennoch können die Adlerträger mithalten und müssen sich nun weiter durch die Analysen der Spiele und die Spielerfahrung selbst steigern und in allen Bereichen weiter anpassen. Kommenden Dienstag wird es aber den DFB-Pokal-Abend gegen den VfB Stuttgart geben. Da zählen jetzt wieder andere Gesetze. Mit dem Einsatz und der kämpferischen Leistung dürfte auch der VfB Stuttgart in Münster Probleme bekommen!
Alle zusammen für Preußen Münster