Preußens Adlerträger zu Gast beim Club

Am Samstag um 13 Uhr wartet auf unsere Preußen im Max-Morlock-Stadion eine große Bühne: Der 1. FC Nürnberg empfängt die Adlerträger in der fünftgrößten Arena der 2. Bundesliga, die 50.000 Zuschauerinnen und Zuschauern Platz bietet, zudem eine der Austragungsstätten der Weltmeisterschaft 2006 war. Eine vierstellige Zahl an Preußenfans wird den weiten Weg von knapp 500 Kilometern auf sich nehmen, um das Team von Sascha Hildmann auf der drittlängsten Auswärtsfahrt in dieser Saison zu unterstützen.
Wie so oft in dieser Saison muss man beim Blick auf die vergangenen Begegnungen weit zurückschauen. Das letzte Aufeinandertreffen dieser beiden Traditionsvereine in Nürnberg liegt schon über 60 Jahre zurück: Am 14. September 1963 trennten sie sich in der ersten Bundesligasaison mit einem 2:2-Unentschieden. Beim Rückspiel an der Hammer Straße gewannen die Cluberer mit 0:1. Das Achtelfinalspiel im Jahr 1968 konnte Nürnberg mit 4:0 deutlich zu ihren Gunsten entscheiden.
Johannes Schenk zurück in der Heimat
Für einen wird die Partie besonders emotional: Preußens Keeper Johannes Schenk kehrt in seine Heimat zurück. Der gebürtige Franke wuchs in der Nähe von Nürnberg auf, war als Kind großer Club-Fan und wird am Samstag vor Familie und Freunden im Max-Morlock-Stadion für die Schwarz-Weiß-Grünen-Farben zwischen den Pfosten stehen. Eine zusätzliche Brisanz erhält das Duell dadurch, dass Schenk in der Jugend von niemand Geringerem als Miroslav Klose, dem heutigen Trainer des 1. FC Nürnberg, ausgebildet wurde (Bayern Münchens U17). Ob der ehemalige Schüler seinen Lehrer mit einem starken Auftritt ärgern kann?
Preußen nach Schalke-Niederlage fokussiert
Das bittere 1:2 gegen den FC Schalke 04 am vergangenen Spieltag hat wehgetan, aber die Mannschaft von Sascha Hildmann ist bereit, den Blick nach vorne zu richten. Auch wenn die individuellen Fehler bei beiden Gegentoren schmerzten, gibt es Positives mitzunehmen: Die Adlerträger haben defensiv wenig zugelassen und das Team zeigte eine kämpferische Leistung in einer elektrisierenden Atmosphäre. Wie beim starken 3:0-Auswärtserfolg in Regensburg hofft man in Münster, auch in Nürnberg wieder zu punkten. Bei einem Sieg könnte man in der Tabelle sogar am Club vorbeiziehen.
Nürnberg unter Druck
Beim 1. FC Nürnberg herrscht derzeit zudem Krisenstimmung: Mit sieben Punkten aus ebenso vielen Spielen liegt der Club nur auf dem 14. Tabellenplatz. Zwei Niederlagen in Folge (jeweils 0:2 gegen Hannover und Hertha BSC) haben Trainer Miroslav Klose weiter unter Druck gesetzt. Der Weltmeister von 2014, der dazu auch Rekordtorschütze der Weltmeisterschaft ist, steht seit diesem Sommer an der Seitenlinie, doch der erhoffte Aufschwung blieb bislang aus. Viele Fans und Experten kritisieren eine fehlende Spielidee und es kursieren bereits Gerüchte, dass das Spiel gegen Preußen ein „Endspiel“ für Klose werden könnte. Besonders im offensiven Zusammenspiel hakt es bei den Mittelfranken, wie Klose selbst betonte: „Es geht ums letzte Drittel. Wir stimmen Laufwege ab, wer geht vorne rein und wer kümmert sich um die Restverteidigung. Der Rest muss nach vorne marschieren.“
Hinzu kommen personelle Probleme: Abwehrtalent Finn Jeltsch fällt voraussichtlich weiterhin aus, der 19-jährige Nick Seidel zeigte bei seinem Debüt in Hannover gute Ansätze. Die letzten Heimpunkte holte Nürnberg Anfang August mit einem 3:1-Sieg gegen Schalke.
Ausblick in die Länderspielpause
Nach dem Duell gegen Nürnberg steht für unsere Adlerträger eine kurze Verschnaufpause an. In der Länderspielpause testet Preußen am 11. Oktober gegen den Drittligisten Viktoria Köln. Auch wenn das Testspiel ohne Zuschauer stattfinden wird, bleibt die Erinnerung an den grandiosen 5:3-Sieg in Köln in der letzten Saison – ein Spiel, das uns alle vom Aufstieg träumen ließ.
Und diesen Traum leben aktuell alle, die es mit den Preußen halten. Also alle nach Nürnberg! Auf eine packende Partie im Max-Morlock-Stadion!
Alle zusammen für Preußen Münster