Schwache zweite Halbzeit kostet die Punkte

2024/2025 - Spielbericht - 1. FC Nürnberg - SC Preußen Münster - 3:2

Verzeiht den späten Spielbericht. Da ich von Freitag bis Sonntag wegen des Auswärtsspiels in Nürnberg vor Ort geblieben bin und der Montag arbeitstechnisch voll war, findet sich nun die Zeit, das vergangene Spiel vom Samstag gegen den 1. FC Nürnberg zusammenzufassen.

Das Traditionsduell gegen den 1. FC Nürnberg hat der Preußen-Fan lange nicht mehr gesehen. 1963/1964 gab es dieses Duell im Gründungsjahr der Bundesliga, 1968 verloren die Preußen im letzten Pflichtspiel im DFB-Pokal im Achtelfinale in Nürnberg mit 0:4. Es war also an der Zeit, diese Partie aufzufrischen. Für den SCP war es bedeutsam, wichtige Punkte gegen den Abstieg zu holen. Nürnberg war nach zwei Niederlagen in Folge angeschlagen und auch im Umfeld rumorte es ein wenig bezüglich der Trainerpersonalie um Miroslav Klose.

Deters in Startelf

Im Vergleich zum Spiel gegen Schalke 04 rotierte Hildmann nur auf einer Position in der Startelf. Für Daniel Kyerewaa fand sich Thorben Deters erstmals in dieser Saison in der ersten Garde wieder. Auf der anderen Seite veränderte Club-Coach Miroslav Klose auf zwei Positionen. Tzimas startete statt Schleimer und Lubach ersetzte den gesperrten Castrop.

Nürnberg trifft mit erster Chance

Mit der Unterstützung von etwa 1.500 Münsteranern eröffnete der SCP die Partie. Spielerisch sah das in den ersten Minuten auch gut aus. Ohne das gewohnte Langholz konnte Preußen flach von hinten einige Aktionen herausspielen. Alle Bälle, die in den Sechzehner von Nürnberg flogen, brachten allerdings nichts ein. Auch den Nürnbergern merkte man eine gewisse Verunsicherung an. Die Folge waren einige Fehler im Aufbauspiel, die die Preußen allerdings nicht verwerten konnten.

Doch in der 8. Minute zeigte der SCP leider erneut seine defensiven Schwächen. Mit einem Pass auf Jander wurde die erste Kette der Preußen überspielt, danach schickte Jander den eingelaufenen Tzimas auf die Reise, wodurch auch das Mittelfeld überspielt war. Die Reise von Tzimas wurde von Hendrix begleitet, der das Laufduell abbrach. Kirkeskov kam in der Szene nicht in den Zweikampf, Frenkert wurde viel zu einfach mit einer kleinen Täuschung stehengelassen und Paetow grätschte in den Schuss, der abgefälscht und unhaltbar für Schenk im langen Ecke einschlug. Tja, was soll man sagen. Dieses Defensivverhalten ist nicht reif für die 2. Bundesliga.

Danach mussten sich die Preußen, die bis zum Tor relativ gut im Spiel waren, etwas schütteln, suchten aber munter ihre Wege nach vorne, die dann auch durch zwei Ecken führten. Die erste brachte nichts ein. Mit der zweiten Ecke, die Nürnberg zunächst klären konnte, kam der Ball über rechts durch Grodowski wuchtig und flach in den Strafraum hinein, wo Nemeth diesen nicht kontrollieren konnte und abprallen ließ. Hier landete die Kugel bei Frenkert der aus kurzer Distanz abzog und zum 1:1 Ausgleich traf. (16.)

Die nächste Viertelstunde blieb es dann eine offene Partie. Sowohl beim SCP, als auch bei Nürnberg sah man im letzten Drittel zu viele Ungenauigkeiten, sodass keine Großchancen generiert werden konnten. Dies änderte sich allerdings in der 32. Minute, als Tzimas einen Chipball auf Lubach in den 16-ner brachte und dieser quer auf Emreli legte. Seinen Schuss aus kurzer Distanz konnte Schenk stark parieren und hielt den SCP im Spiel.

Auf der Gegenseite war es dann drei Minuten später Mees, der der nach einem Einwurf von Paetow und der Kopfballverlängerung von Frenkert frei vor dem Tor auftauchte, den Ball leider nur über das Tor spitzelte.

Kurz vor der Pause war es dann ein Geschenk der Nürnberger Defensive, welches wir dankend angenommen haben. Frenkert verlängerte einen Freistoß via Kopf Richtung Tor, wo FCN-Youngstar Seidel den Ball zum Torwart durchlaufen lassen wollte. Doch genau dort tauchte Paetow auf und versenkte zur 2:1 Führung. Nicht unverdient und es zeigte sich, dass auch wir endlich kaltschnäuzig die Fehler des Gegners ausnutzen können. Kurz vor dem Pfiff kam der FCN noch einmal gefährlich vor das Tor, doch hier klärte die Hintermannschaft der Preußen gut, sodass es mit der 2:1 Führung in die Halbzeit ging.

Nürnberg dreht das Spiel

Auf den Rängen war die Zuversicht des Preußen-Anhangs durchaus zu spüren. Doch in der zweiten Hälfte stellte der SCP den Fußball immer mehr ein. Zu Beginn der zweiten Hälfte hätte Münster die vielen Fehlpässe und die Verunsicherung der Nürnberger ausnutzen können. Doch die Preußen bauten den Club langsam aber sicher auf. In der 50. Minute konnte Schenk erneut stark vor Emreli parieren und zur Ecke klären. Welche dem Club aber nichts einbrachte. Zwei Zeigerumdrehungen später machten die Hausherren es dann besser. Eine kurz ausgeführte Ecke landete bei Jander, der an der Torlinie Makridis schwindelig spielte und aus spitzem Winkel oben rechts versenkte. Ausgleich.

Danach war der FCN im Spiel und dominierte immer mehr diese Partie. Die Preußen kamen spielerisch nicht mehr in den Tritt. Die Folge, wieder viele lange Bälle, die vorne kaum ein Spieler festmachen kann. Hier fehlt uns in der Tat ein Gerrit Wegkamp, der dies in der vergangenen Saison, vor allem von der Bank, fantastisch gemacht hatte. Die bessere Wahl wäre hier gewesen, weiter beim flachen Spielaufbau zu bleiben und eventuell schnelle, technisch starke Spieler wie Bouchama oder Kyerewaa einzuwechseln.

In der 64. Minute hätten die Preußen jedenfalls wieder zuschlagen können und eine der wenigen Chancen im zweiten Durchgang nutzen müssen. Nach einem katastrophalen Fehler von Seidel vor dem 16-ner der Nürnberger steckte Nemeth den Ball unsauber zu Grodowski durch, sodass Knoche im letzten Moment klären konnte.

Nürnberg war nun am Drücker. In der 78. Minute kam dann das, was man aufgrund der Leistung in Halbzeit zwei befürchten musste. Die Nürnberger trafen nach einer Freistoßflanke von Jander durch Karafiat via Kopf zum 3:2. Der Linienrichter hatte auf Abseits entschieden, der VAR schaltete sich somit ein. Da ter Horst seine Ferse auf Höhe von Karafiats Kopf hatte, wurde der Treffer anschließend doch gegeben. Bitter, aber leider auch nicht unverdient.

Die Preußen liefen dem Rückstand nun hinterher, brachten allerdings bis Ende der Partie nur noch einen Ball wirklich gefährlich aufs Tor. In der 86. Minute hätte es zumindest einen Lucky Punch zum Unentschieden geben können. Nach einem Freistoß von Lorenz, verschätzte sich FCN-Keeper Reichert, sodass Preißinger den Ball Richtung Tor köpfen konnte. Doch hier war der eingewechselte Schleimer zur Stelle und rettete ich letzter Sekunde vor der Linie. Ende.

Punkte liegen gelassen

Aufgrund einer schlechten zweiten Halbzeit bleiben die Punkte in Nürnberg. Erneut konnte der SCP eine Führung nicht ausbauen und in Punkte ummünzen. Schade. Sicherlich sind wir Aufsteiger, doch angezählte Gegner, wie Schalke oder Nürnberg, muss man dann auch bis zur 90. Minute und darüber hinaus beackern. Ausruhen kann man sich in der 2. Bundesliga zu keinem Zeitpunkt in einer Partie, es sei denn, man führt kurz vor Ende mit 2:0 oder 3:0.

Da die Konkurrenz aus dem Tabellenkeller gepunktet hat, bedeutet es nach dem 8. Spieltag auch erstmal ein Verweilen auf einem Abstiegsplatz. Durch die Länderspielpause darf sich der SC Preußen Münster erst am 19. Oktober beim Heimspiel gegen den SV Elversberg wieder beweisen.

Alle zusammen für Preußen Münster, so kann’s weitergehen!


Spielzusammenfassung

Pressekonferenz


Der Spieltag

2024/2025 - 2. Bundesliga
Fr., 4. Okt. 2024
- 18:30
SC Paderborn 07
3 0
SSV Jahn Regensburg
2024/2025 - 2. Bundesliga
Fr., 4. Okt. 2024
- 18:30
Karlsruher SC
3 3
SV Darmstadt 98
2024/2025 - 2. Bundesliga
Sa., 5. Okt. 2024
- 13:00
1. FC Nürnberg
3 2
SC Preußen Münster
2024/2025 - 2. Bundesliga
Sa., 5. Okt. 2024
- 13:00
1. FC Köln
2 0
SSV Ulm 1846
2024/2025 - 2. Bundesliga
Sa., 5. Okt. 2024
- 13:00
SV Elversberg
1 0
1. FC Kaiserslautern
2024/2025 - 2. Bundesliga
Sa., 5. Okt. 2024
- 20:30
FC Schalke 04
2 2
Hertha BSC Berlin
2024/2025 - 2. Bundesliga
So., 6. Okt. 2024
- 13:30
Fortuna Düsseldorf
0 3
Hamburger SV
2024/2025 - 2. Bundesliga
So., 6. Okt. 2024
- 13:30
1. FC Magdeburg
2 2
SpVgg Greuther Furth
2024/2025 - 2. Bundesliga
So., 6. Okt. 2024
- 13:30
Eintracht Braunschweig
2 0
Hannover 96
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