Auf zum ersten Heim-Dreier

Nach 2 Kellerduellen gegen S04 und Nürnberg steht jetzt ein Spiel gegen ein Mittelfeldteam an. Die Sportvereinigung Elversberg nimmt, nach zuletzt zwei siegreichen Spielen, momentan den achten Tabellenplatz ein. Dem 1:0 gegen Kaiserslautern ging ein, schon etwas überraschender, 4:1 Auswärtserfolg gegen die Hertha voraus.
Man mag es kaum glauben, aber ab 1996 gab es bereits 14 Pflichtspiele gegen die SV Elversberg. Erst in der Regionalliga West und zuletzt 2013/14 in der 3. Liga. 8 Siege für den SCP bei 4 Unentschieden und nur 2 Niederlagen klingen ja ganz nett, hat aber 0 Aussagekraft. Das ist also eher als reine Information für die Statistikfans gedacht.
Alte Bekannte aus dem Saarland
Lange Jahre sind die Elversberger zwischen den 3.- und 4.-klassigen Ligen hin- und hergependelt ohne in irgendeiner Liga wirklich große Spuren zu hinterlassen. Und dann kam ein Trainer, den wir auch noch aus unserer Historie kennen: Horst Steffen. In Münster kam er noch auf eine eher unglückliche Bilanz von 7 Siegen in 27 Ligaspielen. Nach einem ebenfalls nur sehr kurzem Intermezzo in Chemnitz, übernahm Steffen das Kommando in Elversberg, und drehte dort richtig auf.
In der damals laufenden Saison 2018/19 übernahm er das Team und führte es in der Abschlusstabelle auf Platz 4. In den folgenden Jahren verbesserten sie sich jeweils um einen Platz, was demzufolge mit dem Aufstieg in die 3. Liga in der Saison 2022/23 belohnt wurde. 2023/24 folgte, als Meister der 3. Liga, dann prompt der Durchmarsch in Liga 2, in der die Saarländer im ersten Jahr 11. wurden und so sicher den Klassenerhalt schafften. Maßgeblich an Aufstieg und Klassenerhalt beteiligt war ein weiterer Bekannter mit Preußenvergangenheit. Luca Schnellbacher traf im Aufstiegsjahr 14-mal, am Klassenerhalt war er mit 8 Toren beteiligt und auch in dieser Saison hat er schon 4-mal getroffen.
Trainer Horst Steffen stellte auf der Pressekonferenz klar, dass es für die Preußen bisher eher unglücklich gelaufen ist. Es gibt viele Faktoren, die den SCP als einen starken Gegner darstellen, der das ein oder andere Spiel nicht hätte verlieren müssen, aber eben durch kleine Fehler direkt bestraft wurde. „…..das ist gerade eine Mannschaft, die in der Tabelle nicht da steht, wo sie spielerisch stehen könnte.“ Also noch mehr Lob geht fast nicht mehr. Aber wie soll das man Spiel der Adlerträger aufhalten und welches Rezept hat Steffen um die 3 Punkte mitzunehmen? „… dementsprechend müssen wir schon Fehler erzwingen und dann auch im Abschluss gut sein.“ Also keine Rede davon, selbst das Spiel zu machen, sondern eher auf die Fehler des Gegners zu warten? Ich gehe davon aus, dass er einfach nicht alles erzählt hat, was ihm zu dem Thema durch Kopf ging. Aber mitentscheidend ist auch die Tagesform, in der es auch bei seinem eigenen Team mal in die eine oder andere Richtung gehen kann. Auch Elversberg hat nicht immer das auf den Platz gebracht, zu dem sie eigentlich in der Lage sind. Neben den Langzeitverletzten fällt diese Woche auch Semih Sahin aus. Der Ausfall des Mittelfeldmanns, mit der Kickernote 2,86, könnte zu einem entscheidenden Faktor werden.
Testspiel und Lazarett
Der SCP hat das spielfreie Wochenende genutzt und am Freitag ein Testspiel gegen Viktoria Köln absolviert. Das Endergebnis von 2:2 ist dabei aber eher Nebensache. Aufgrund des bisherigen Saisonverlaufes leider nicht ganz unwichtig und erwähnenswert: kein Adlerträger hat sich verletzt.
In der Verteidigung kamen mit Simon Scherder, Niko Koulis, Luca Bolay und Dominik Schad 4 Spieler zum Einsatz, die bisher in der Liga kaum oder sogar noch gar keine Rolle gespielt haben. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Das Toreschießen klappt ja inzwischen ganz gut. 3 Tore gegen Regensburg, 2 gegen Nürnberg und 3 gegen Paderborn. Nur blöd, dass die beiden letztgenannten jeweils 3-mal gegen die Adlerträger trafen. Vielleicht haben die 4 genannten Spieler ihre Chance genutzt und dürfen sich am Samstag beweisen, oder sie setzen die bisherigen Stammkräfte etwas unter Druck. In beiden Fällen wäre eine solide Abwehr wünschenswert. In den bisherigen Spielen sah es meist etwas unglücklich aus, wie die Adlerträger vor den Gegentoren agiert haben. Ich gehe aber davon aus, dass Trainer Hildmann sich das passende Mittel einfallen lässt, um diese Unsicherheit in den Griff zu bekommen. In der letzten Saison hat er schließlich auch das passende Rezept gefunden, und im Winter von einer 3er auf eine 4er-Kette umgestellt, die deutlich mehr Sicherheit brachte. Der Erfolg stellte sich dann ja auch recht zügig ein. Sascha Hildmann auf der Pressekonferenz: „Unsere Anlage ist gut, unser Plan ist gut; wir machen einfach den entscheidenden Fehler zu viel. Das müssen wir schaffen, abzustellen und uns da steigern.“
Mit besonderem Rückenwind und einer ordentlichen Portion Selbstvertrauen dürfte András Németh von den Länderspielen der ungarischen U21 zurückgekehrt sein. In den Spielen gegen Malta (2:1) und Belgien (1:0) erzielte er jeweils ein Tor. Auch wenn es mit diesen beiden Siegen für Ungarn trotzdem nicht zur Teilnahme an der Endrunde der U21-EM reicht, hat Németh einen derart positiven Eindruck hinterlassen, dass sogar über eine Nominierung in die A-Nationalmannschaft spekuliert wird. Wenn diese Leistung am Samstag wieder abgerufen wird, sollte es mit seinem ersten Pflichtspieltor für den SCP doch wohl klappen. Tja, wenn da nicht noch eine Information aus der Pressekonferenz folgen würde. Nemeth kommt dann doch wohl etwas erschöpft von seinen Länderspielen zurück und wird wohl im Kader stehen, aber nicht bereits von Anfang an auf dem Platz.
Verzichten muss Preußentrainer Sascha Hildmann dann noch auf Daniel Kyerewaa. Mit einer Einblutung im Oberschenkel wird er voraussichtlich 3–4 Wochen ausfallen. Dominik Schad hat eine Sprunggelenksverletzung und fällt ebenso aus. Joel Grodowski war gerade vier Tage krank. Er und wie bereits geschrieben auch Nemeth dürften aber wenigstens im Kader stehen. Die Freude über das verletzungsfreie Testspiel hat sich dann damit wohl erledigt. Die aktuellen Informationen von der Pressekonferenz sind dann doch alles andere als erbaulich. Das Team muss definitiv umgestellt werden. Berti in der Spitze und Koulis neu in der IV? Auf der Presskonferenz gab es entsprechende Andeutungen, ohne dass jedoch Namen und Details genannt wurden. Aber was wäre der Fußball, wenn wir Fans nicht herum spekulieren dürften?
Neben dem Platz
Wie künftig bei jedem Heimspiel, bei dem der Container der Fangemeinschaft geöffnet ist, werden erneut bis rund 30 Minuten vor Anpfiff Sachspenden für die Tafel Münster gesammelt. Entgegengenommen werden alle verpackten und ungeöffneten Lebensmittel und Hygieneartikel. Die Fangemeinschaft bittet aus hygienischen und logistischen Gründen auf die Abgabe von frischen Lebensmitteln, Glasverpackungen sowie Tiefkühl-Produkten zu verzichten.
Wer für den Sonderzug nach Karlsruhe noch nicht bezahlt hat, kann dies morgen ebenfalls bei der Fangemeinschaft erledigen. Die Möglichkeit besteht sowohl vor (bis 12:30 Uhr) oder nach dem Spiel an den Kassenhäuschen am Haupteingang. Die Ausgabe der Tickets erfolgt auswärts in Braunschweig oder am Freitag darauf beim Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf.
Auf zum ersten Dreier daheim!
Alle zusammen für Preußen Münster