Weiterhin kein Heimsieg

Bei fiesem Nieselregen war am Samstag mit der SV Elversberg einer der unattraktiveren Gegner der Liga zu Gast im Preußenstadion. Trotzdem war der Heimbereich unserer Antikarena selbstverständlich auch diesmal ausverkauft und die Hoffnung war groß, dass im fünften Anlauf nun endlich der erste Heimsieg gelingen würde. Allerdings zeigten die Gäste aus dem Saarland auch heute, dass sie entgegen vieler Erwartungen in dieser Saison wohl nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben werden. Somit musste sich der SCP bei einer Ballbesitzstatistik von 30 % zu 70 % und 5:18 Torschüssen am Ende mit einem äußerst glücklichen Punktgewinn zufriedengeben. Das Warten geht also weiter…
Vier Wechsel in der Startelf
Preußen-Coach Sascha Hildmann rotierte im Vergleich zur Niederlage in Nürnberg auf vier Positionen. Weichen mussten Andras Nemeth (Fitnessrückstand nach Länderspielreise), Joel Grodowski (Fitnessrückstand nach Krankheit), Thorben Deters und Torge Paetow. Dafür durften Holmbert Fridjonsson, Rico Preißinger, Yassine Bouchama und Niko Koulis von Beginn an zeigen, was sie können.
Es entwickelte sich im Münsteraner Meimel zunächst ein ereignisarmes Spiel, in das die SVE etwas besser hinein kam als die Adlerträger. So konnten die Gäste auch den ersten gefährlichen Torabschluss nach zwölf Minuten auf ihrer Seite verbuchen und prompt zappelte der Ball im Netz. Das Schiedsrichtergespann erkannte jedoch, dass Ex-Preuße Luca Schnellbacher bei seinem Schuss im Abseits stand und gab den Treffer dementsprechend nicht.
In einer ereignisarmen Phase des Spiels gelang es dann aber plötzlich den Preußen, mit 1:0 in Führung zu gehen. Nach einem starken Lauf von Makridis legte er den Ball weiter auf Joshua Mees. Dieser umkurvte mit einer bemerkenswerten Ballsicherheit die Elversberger Verteidigung und vollendete mit einem satten Flachschuss. In der Folge zog sich der SCP weit in die eigene Hälfte zurück und überließ der SVE über weite Strecken den Ball. Bis zur Pause konnten diese daraus bis auf eine Chance kurz vor dem Halbzeitende allerdings kein Kapital schlagen, sodass es mit dem 1:0 in die Kabinen ging.
Münster kann dem Druck nicht standhalten
In der zweiten Hälfte zeigte sich ein unverändertes Bild mit defensiv agierenden Preußen und drückenden Elversbergern, die allerdings selten wirklich Gefahr erzeugen konnten. Die erste Großchance nach der Pause ergab sich nach 60 gespielten Minuten dann etwas überraschend auf Seiten der Adlerträger, als SVE-Keeper Kristof den Ball vertändelte und ihn Nemeth genau auf die Füße spielte. Dieser wusste die Vorlage allerdings nicht zu nutzen und schoss weit über das Tor. Das hätte die Entscheidung zugunsten des SCP sein können oder vielleicht auch müssen.
Stattdessen wuchs auf der Gegenseite der Druck immer weiter an. Phasenweise hatte man Gefühl, dass die Münsteraner den Ball nie länger als 10 Sekunden oder über mehr als drei Pässe in den eigenen Reihen halten konnten. Die Preußen wirkten mit dem Spiel der Gäste nun überfordert und hatten keinerlei Ideen mehr zur Entlastung. Allerdings warfen sie sich weiterhin aufopferungsvoll in jeden Ball und versuchten mit aller Macht, den Gegentreffer zu verhindern.
Dieses Vorhaben schien nach einer unübersichtlichen Situation im Strafraum bereits in der 71. Minute zu scheitern, doch mit einer überragenden Reaktion nach einem Schuss aus kürzester Distanz konnte Johannes Schenk den Ausgleich (noch) verhindern. Dies änderte sich dann allerdings nach 84 Minuten durch einen perfekten Distanzschuss von SVE-Kapitän Fellhauer aus etwa 25 Metern. Bei dem harten und präzisen Schlenzer hatte Schenk keine Chance. In der Folge setzten die Elversberger den SCP weiter unter Druck, bei dem die Kräfte sichtlich schwanden. Ein Treffer gelang jedoch nicht mehr und so blieb es beim 1:1. Ein Ergebnis, welches mit Blick auf das Spielgeschehen für die Preußen mehr als glücklich ist. Allerdings überwog anschließend trotzdem die Enttäuschung über die dritte verspielte Führung in Folge und über ein weitestgehend erschreckend chancenloses Spiel der Adlerträger. Zudem nagt es etwas an der Psyche, dass weiterhin kein Heimsieg auf der Habenseite steht.
Exkurs: Der Name Preußenstadion
Abseits des Platzes wurde der Spieltag von der aktiven Fanszene zudem dazu genutzt, um über einen möglichen Verkauf des Stadionnamens im Zuge des Umbaus zu informieren. Mithilfe von Flugblättern, Spruchbändern und durch einen neuen Fangesang machten sie sich hierbei für den Erhalt des Namens Preußenstadions stark. In Zukunft werden Diskussionen zu dem Thema wohl häufiger werden und dabei gilt es natürlich, für alle Beteiligten eine zufriedenstellende Lösung zu finden. Dies kann nur im regen Austausch gelingen, damit unsere Heimat auch in Zukunft nicht seine schwarz-weiß-grüne Identität verliert. Eines sollte allerdings sowieso für nahezu jeden klar sein: Selbst wenn wir irgendwann offiziell im LVM-, Westfleisch- oder Fiegestadion spielten sollten, wird es für uns Fans bis in alle Ewigkeit das Preußenstadion bleiben.
Weiter geht’s in Braunschweig
Nun aber zurück zum Sportlichen: Das nächste richtungsweisende Spiel für den SCP steht am kommenden Sonntag bei der Braunschweiger Eintracht an. Während die Preußen nach 9 Spielen mit 6 Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz stehen, belegt die Eintracht mit nur einem Punkt mehr den Relegationsrang. Über die sportliche Bedeutung dieses Aufeinandertreffens ist also alles gesagt. Umso wichtiger ist erneut die volle Unterstützung unserer Mannschaft, damit die wichtigen drei Punkte mit nach Münster genommen werden können.
Alle zusammen für Preußen Münster!