Remis im Eintracht-Stadion

Am 10. Spieltag stand für den SC Preußen das Kellerduell bei der Braunschweiger Eintracht an. Der Tabellen-16. empfing vor heimischer Kulisse den 17. und dementsprechend ging es für beide Teams um wichtige Punkte im Abstiegskampf gegen die direkte Konkurrenz. Die Bedeutung dieses Spiels erkannten auch die Fans beider Vereine, sodass das Eintracht-Stadion mit knapp 22.000 Zuschauern gut gefüllt war, wovon etwa 2.400 die Adlerträger lautstark unterstützten. Während die Anreise für die meisten Fans auch mit der Bahn reibungslos funktionierte, gab es aber leise Kritik an der Einlasssituation in den Gästeblock. Lediglich zwei Drehkreuze standen für die mitgereisten SCP-Fans zur Verfügung, sodass sich der Gang ins Stadion hinzog. Trotzdem waren letztendlich alle Schlachtenbummler pünktlich im weiten Rund an der Hamburger Straße, sodass das Spiel mit voller Unterstützung von den Rängen starten konnte.
Ereignisreiche Anfangsphase
Sascha Hildmann vertraute bei dem Aufeinandertreffen zweier Bundesliga-Gründungsmitglieder derselben Startelf, die sich zuletzt gegen den SV Elversberg einen Punkt erkämpfte. In die Partie starteten beide Mannschaften engagiert, sodass bereits in den ersten Minuten Nadelstiche in beide Richtungen gesetzt werden konnten. Ärgerlich war es für die Preußen dann allerdings, dass bereits nach 14 Minuten der erste verletzungsbedingte Wechsel vorgenommen werden musste. Hólmbert Friðjónsson wurde bei einem Abschlag von BTSV-Keeper Johansson unglücklich mit dem Ball abgeschossen und konnte nicht weiterspielen. Für ihn kam Andras Neméth aufs Feld. Gute Besserung! Den nächsten Schock mussten die Adlerträger dann nur etwa eine Minute später hinnehmen, als der Führungstreffer für die Gastgeber fiel. Der Braunschweiger Rayan Philippe bekam am Strafraum den Ball, ließ Frenkert und Kirkeskov aussteigen und schlenzte den Ball unhaltbar für Schenk in die lange Ecke.
Die Adlerträger wirkten von den zwei Rückschlägen allerdings keineswegs geschockt. Nur rund 1,5 Minuten nachdem die Kugel im Netz der Münsteraner zappelte, klingelte es schon auf der anderen Seite und das Unentschieden konnte wieder hergestellt werden. Die Defensive der Eintracht konnte den Ball zunächst nicht entscheidend klären und dann machte es Jorrit Hendrix ähnlich wie sein Gegenspieler aus Braunschweig kurz zuvor und überwand Johansson mit einem Schlenzer. Den Preußen gelang es also, die perfekte Antwort auf den Rückstand zu geben, sodass die Partie wieder vollständig offen war.
Viel Leerlauf auf dem Rasen
Wer nach dem ereignisreichen Start erwartet hat, dass sich nun ein rassiges Spiel Teams entwickelt, wurde allerdings enttäuscht. Mit fortschreitender Dauer flachte die Partie immer weiter ab und Torchancen wurden Mangelware. Beide Teams glänzten nun vor allem durch eine konzentrierte Abwehrarbeit, sodass sie sich einander weitestgehend neutralisierten. Die Münsteraner hatten in dieser Phase zwar gefühlt etwas mehr Spielanteile, allerdings konnten sie daraus keine Gefahr erzeugen. So blieb es ohne die ganz großen Höhepunkte bis zur Pause beim 1:1.
Nach dem Seitenwechsel starteten die Braunschweiger dann etwas aktiver, doch Chancen ergaben sich weiterhin kaum. Ein Ausrufezeichen setzte die Eintracht dann aber nach rund 60 Minuten, als Ehlers den Ball an die Querlatte donnerte. Auf Seiten der Adlerträger hätte sich kurz darauf ebenfalls mal echte Torgefahr entwickeln konnte, doch bei einem Konter spielte Nemeth einen zu ungenauen Pass, sodass der freistehende Bouchama nicht an den Ball kam. Nur wenige Minuten später wurde zudem der kurz zuvor eingewechselte Grodowski von Schenk auf die Reise geschickt, allerdings versprang diesem im Sprint der Ball, sodass auch hieraus kein Abschluss entstand. Am Ende blieb es also beim Remis im Eintracht-Stadion, das wohl niemanden so richtig weiterbringt. Zwar kann man immerhin sagen, dass man gegen die direkte Konkurrenz nicht verloren hat, aber trotzdem treten beide Teams so weiterhin auf der Stelle.
Und was gab es sonst noch zu erwähnen? Für Applaus im Gästeblock sorgten die Fans der Braunschweiger Eintracht in Halbzeit 2, als sie ein Spruchband mit der Aufschrift „Preußenstadion – jetzt und in Zukunft!“ präsentierten. Hiermit solidarisierten sie sich mit den Aufforderungen aus Fankreisen des SCP, den traditionellen Namen unserer Spielstätte beizubehalten und nicht an Sponsoren zu verkaufen. Außerdem gestaltete sich die Rückreise mit vielen Preußen-Fans per Bahn in hoffnungsvoll überfüllten Zügen mit zum Teil großen Verspätungen sehr anstrengend. Man hatte kaum die Gelegenheit, sich mit Essen oder Trinken zu versorgen und die Polizei glänzte durch große Präsenz und viele Absperrungen im Braunschweiger Bahnhof und in den Zügen. Insgesamt zog sich die eigentlich gar nicht so lange Bahnfahrt dadurch stark in die Länge und man war froh, als gegen halb 9 das heimische Münster erreicht wurde.
Weiter geht’s schon am Freitag
Die nächste Chance auf Punkte und den ersten Heimsieg der Saison haben die Münsteraner bereits am kommenden Freitag. Unter Flutlicht ist dann allerdings niemand geringeres als der aktuelle Tabellenführer Fortuna Düsseldorf zu Gast im Preußenstadion. Natürlich sind die Preußen in dieser Partie klarer Außenseiter, aber vielleicht sind genau das die Spiele, in denen mal eine große Überraschung gelingen kann. Auf jeden Fall wären Punkte gegen Düsseldorf Punkte, die die Konkurrenz vermutlich nicht einfahren wird.
Alle zusammen für Preußen Münster!