Zu Gast im neuen Wildpark
Düsseldorf mit 1:0 besiegt, 0:2 in Karlsruhe gewonnen, und gegen Köln lief es auch verflixt gut. Dann hat der verdammte Wecker geklingelt… Also immer locker bleiben, aber schön war es trotzdem.
Der Blick geht selbstbewusst nach vorne: Als nächstes reisen die Adlerträger tatsächlich zum KSC – ein Gegner, den man aus zahlreichen Begegnungen kennt. Zuletzt aus der 3.-Liga-Saison 2018/19, wo der SCP am 18. Spieltag in Karlsruhe fürchterlich unter die Räder kam und eine 5:0-Klatsche kassierte. Torschütze zum damaligen 2:0 war übrigens ein gewisser Marc Lorenz. Am 37. Spieltag hat der KSC in unserer Antikarena dann sogar den Aufstieg in die 2. Liga klargemacht. Der SCP landete im oberen Mittelfeld. So weit, so mittelgut.
Was erwartet den SCP beim KSC?
Beim KSC muss man sich auf ein Team gefasst machen, das aktuell schon leicht unter Druck steht. Nach zwei Niederlagen in der Liga muss der KSC, rund um das Spiel, auf seinen Trainer Christian Eichner verzichten. Nach der Niederlage in Hannover hatte er etwas zu heftig protestiert und wild gestikulierend auf den Schiedsrichter eingeredet, der ihm schließlich die rote Karte zeigte. Eichner darf sich ab einer halben Stunde vor Anpfiff bis eine halbe Stunde nach Spielende weder im Innenraum noch in den Umkleidekabinen, im Spielertunnel oder im Kabinengang aufhalten und auch keinerlei Kontakt zu Mannschaft aufnehmen.
Ob das ein Vorteil für den SCP ist? Eher nicht. Ich tippe vielmehr auf eine „Jetzt erst recht“-Einstellung des KSC-Teams. Eichner zeigte sich in der Pressekonferenz dennoch entspannt und betonte: „Die Jungs sind aber in sehr, sehr guten Händen bei Zlatan und Sirus“ (Co-Trainer Zlatan Bajramovic und Sirus Motekallemi). Was die taktische Ausrichtung betrifft, hüllte sich Eichner in Floskeln: „Wir müssen nicht in den ersten zehn Minuten auf Gedeih und Verderb ein Tor schießen.“, oder „Am Sonntag geht es im Optimalfall darum, das Spiel zu gewinnen.“ Eine wirklich aufschlussreiche Taktik klingt anders, aber Eichner bleibt undurchsichtig.
SCP-Lazarett lichtet sich, oder doch nicht?
Ein besonderes Augenmerk gilt dem Spiel für Kapitän Marc Lorenz, der ja früher selbst beim KSC unter Vertrag stand. Fünf Jahre lang trug er das Trikot der Badener und hätte gern noch länger dort gespielt. „Karlsruhe war neben Münster die prägendste Station meiner Karriere. Ich hätte gerne noch weiter gemacht, aber sie wollten den Kader verjüngen“, erklärt er. Jetzt kehrt er als Spieler zurück ins umgebaute Wildparkstadion – das ist für ihn eine besondere Rückkehr. Mehr als Gas geben und sich anbieten kann er nicht. Einige Spieler des SCP sind zuletzt leicht angeschlagen gewesen: Jano ter Horst, Lukas Frenkert und Charalambos Makridis. Genauere Details zu ihren Blessuren sind uns nicht bekannt. Sollte Makridis ausfallen, könnte Lorenz tatsächlich in die Startelf rutschen.
Positiv ist, dass Luca Bazzoli wieder voll im Training ist. Er macht einen topfitten Eindruck, wird aber wohl noch nicht für den Spieltag nominiert werden. Es sei denn, einer der 3 oben genannten fällt tatsächlich komplett für das Spiel aus. Etienne Amenyido macht ebenfalls Fortschritte und sollte in der kommenden Woche wieder am Mannschaftstraining teilnehmen können. Holmbert Fridjonsson ist nach seiner Zwangspause gegen Düsseldorf ebenfalls wieder mit an Bord.
Trainer Sascha Hildmann ließ in der Pressekonferenz am Freitag durchblicken, dass „vielleicht etwas Verrücktes“ passieren könnte. Dass er dabei lachte, deutet darauf hin, dass er nicht allzu ernst war. Aber wer weiß – Hildmann hatte in der Vergangenheit schon so manch Überraschendes auf dem Kasten!
Positive Entwicklungen – sonstige Personalien
Nach 3 Spielen in Folge ohne Niederlage läuft es insgesamt sehr gut beim SCP. Hildmann dazu: „Ich sehe eine echt große Entwicklung in der Mannschaft, wir hatten wieder mehr Chancen, das ist ein gutes Zeichen. Auch in der Defensive haben wir zugelegt, wir lassen nicht mehr so viele Chancen und auch Tore zu.“
Andras Nemeth wurde übrigens nicht in den Kader der A-Nationalmannschaft Ungarns berufen. Nach seiner starken Leistung gegen Düsseldorf vielleicht auch gar nicht schlecht für den SCP. Sollte er an die zuletzt gezeigte Form anknüpfen, wird er sicherlich eine wichtige Rolle spielen. Für ihn persönlich tut es einem natürlich leid, aber wenn die Formkurve weiter nach oben geht, wird er seine Chance bekommen.
Rico Preißinger wurde für seine Leistung gegen Düsseldorf in die Kicker-Elf des Tages aufgenommen – eine wohlverdiente Auszeichnung. Ein weiteres Highlight: U-23-Spieler Leon Tasov wurde für die U-23-Nationalmannschaft Mazedoniens nominiert und steht nun im Kader für zwei Testspiele gegen den Kosovo.
Organisatorisches und Reiseinfos
Für das Auswärtsspiel in Karlsruhe wurden bislang 1.350 Gästetickets verkauft, es wird mit etwa 1.500 SCP-Fans vor Ort gerechnet. Der Online-Vorverkauf wurde am Freitag, aus organisatorischen Gründen, um 9 Uhr geschlossen, aber für Kurzentschlossene wird am Stadion eine Tageskasse geöffnet. Insgesamt stehen dem SCP 3.500 Tickets zur Verfügung.
800 der Auswärtsfahrer reisen mit dem bereits ausgebuchten Sonderzug an. Die Abfahrt in Münster ist für 05:47 Uhr an Gleis 3 geplant. Die Ankunft zurück in Münster soll dann um 22:40 Uhr erfolgen.
Informationen dazu von der SCP-Homepage: „Der gute Bäcker Krimphove öffnet am Sonntagmorgen seine Filiale im Hauptbahnhof bereits eine Stunde früher als üblich um 5:00 Uhr. Im Angebot gibt es für alle Sonderzugfahrer die Preußentüte. Im Zug werden von einem externen Caterer Getränke und Snacks angeboten.
Wichtig! Im gesamten Zug herrscht ein Glasflaschenverbot. Plastikflaschen und Dosen können mitgenommen werden. Bierkisten oder Sechserträger mit Glasflaschen müssen ohne Ausnahme am Bahnhof in Münster bleiben!
In jedem Waggon wird es Ordner und Ansprechpartner aus der Fanszene geben. Im Zweifel gilt das Wort der Ordner. In jedem Abteil werden Müllsäcke bereitliegen. Die Organisatoren des Sonderzugs bitten alle Mitfahrer, mit dem Zug respektvoll und pfleglich umzugehen. Um möglichst geschlossen aufzutreten, gibt es im Zug und im Gästeblock zudem einen neuen Preußenschal für 15 € zu kaufen.“
Wir wünschen allen Fans des SCP eine gute und sichere Reise nach Karlsruhe. 3 Mitbringsel von dort wären natürlich fantastisch.
Alle zusammen für Preußen Münster