Preußen schicken mit Last Minute-Tor die Baden baden
Am 12. Spieltag ging es für den SC Preußen Münster in den BBBank Wildpark nach Karlsruhe, dessen Umbau letztes Jahr fertiggestellt wurde und an diesem Spieltag mit ungefähr 30.000 Zuschauern bestückt war. Wieder mussten die Adlerträger gegen ein Team mit Aufstiegsambitionen und -träumen. Der KSC könnte sich mit einem Dreier auf Platz 2 vor arbeiten, der SCP hingegen muss weiterhin gut punkten, um den Traum des Klassenerhalts möglich zu machen. Andras Nemeth wurde kurzfristig aus dem Spieltagskader gestrichen, der Verein gibt bekannt, dass dies disziplinären Hintergrund hat. Statt Nemeth durfte dann Grodowski von Anfang an starten. Beim KSC stand Pfeiffer statt Schleusner im Sturm und auf der Trainerbank fehlte Trainer Christian Eichner (Rotsperre), dieser wurde vertreten durch seinen Co-Trainer Zlatan Bajramovic. Somit gingen folgende Spieler für den KSC aufs Feld: Weiß – Herold, Beifus, Franke, Jung – Wanitzek, Jensen, Rapp, Burnic – Zivzidadze, Pfeiffer. Für die Preußen liefen folgende Elf auf: Schenk – Kirkeskov, Frenkert, Koulis, ter Horst – Makridis, Preißinger, Hendrix, Bouchama – Grodowski, Mees.
Machst du sie vorne nicht, bekommst du sie hinten.
Preußen beginnt sehr aktiv und drückend, will auf jeden Fall das Tor machen. Zuerst richtig gefährlich wird ein abgefälschter Ball von Preißinger, welcher bei ter Horst landet und dann viel Platz zum Flanken bekommt. Die Flanke auf Mees platziert er super Richtung linkes oberes Eck, aber Max Weiß zur Stelle ist und den Ball rausfischt (11.). Auch danach ist der SCP aktiver und will das Tor wird aber nicht entscheidend gefährlich werden. In der 29. Minute taucht Makridis nach einem tollen Steckpass von Bouchama vor Max Weiß auf und zwingt ihn zu einer tollen Parade.
Daraufhin ergreift der KSC ein wenig mehr die Spielkontrolle. So kommt es dann wie es kommen musste, in der 37. Minute trifft Budu Zivzivadze zum 1:0 mit dem ersten richtigen Torschuss. Die Flanke von Jung rutscht bis zu Wanitzek durch, der dann eine Flanke mitten im Strafraum auf der linken Seite antäuscht, den Ball aber Zivzivadze in den Lauf spielt und welcher dann nicht lange fackelt und das Spielgerät mit dem linken Fuß am kurzen Pfosten ins Netz hämmert. Schenk fast noch dran, aber halt nur fast. Danach wirken die Preußen verunsichert, lassen sich immer wieder zu Fehlern verleiten, können diese aber immer noch rechtzeitig ausbügeln. Diesen Spielstand bringen sie in die Kabine, auch wenn es in der 45.+1 nochmal ordentlich gefährlich wird.
Der KSC überrascht mit einer Eckenvariante so, dass Jensen frei zum Kopfball kommt und ter Horst gerade so noch vor Schenk ins Toraus klären kann. Die darauf folgende Ecke von Wanitzek wird nicht gefährlich und es geht in die Kabine. Ein durchaus unzufriedenstellendes Ergebnis aus Sicht der Adlerträger, man macht das Spiel, ist aktiver, bekommt aber trotzdem das Gegentor mit dem ersten Torschuss.
Lange Flop, am Ende dann doch Top
Karlsruhe kam besser in die zweite Halbzeit und drückte, aber nicht entscheidend genug, um vor’m Tor gefährlich zu werden. Das Spiel plätschert so vor sich hin, beide Teams haben Chancen, nutzen diese aber nicht beziehungsweise spielen diese nicht konsequent genug aus (SCP: 49., 50., 66.; KSC: 46., 54., 61.). In der 67. Minute wechselt Preußen-Trainer Sascha Hildmann Ex-KSCler Marc Lorenz (von 2017 bis 2022 beim KSC gespielt) und Island-Latte Holmbert Fridjonsson ein und ändert damit mehr oder weniger die Spielidee, man versucht jetzt noch vermehrt über Flanken zum Torerfolg zu kommen, für die beiden weichten Bouchama und Grodowski. Von dort an flogen die Flanken von Marc Lorenz‘ linker Seite quasi im Minutentakt in den blau-weißen Strafraum. Der KSC meldete sich in Minute 72 nach einer Flanke kurz zurück. Die Ecke wird kurz auf Herold ausgeführt, der dann relativ unbedrängt auf Schleusner flanken kann und dann hervorragend mit dem zweiten Kontakt abzieht, aber nur das Außennetz trifft. Danach wechselt der Ballbesitz zwischen beiden Mannschaften, mal der KSC mal der SCP.
In der 83. Minute wird es sehr brenzlig. Nach einer tollen Seitenverlagerung läuft Jung dem Ball hinterher, so auch Johannes „Jojo“ Schenk. Dieser kloppten den Ball dann in bester Manuel Neuer-Manier im Vollsprint ins Seitenaus beziehungsweise bis auf die Tribüne, da hat man gut erkennen können von welchem Torwart Johannes Schenk gelernt hat. Ein weiterer Wechsel, der das taktische Vorhaben unterstreicht, bahnt sich mit dem Wechsel Scherder für ter Horst an, welcher durchgehend im Sturm zu finden war. Somit hatte Hildmann von Vierer- auf Dreierkette umgestellt und es sollte sich bezahlt machen. In der Nachspielzeit trifft der SCP zum verdienten 1:1. Nach einer Ecke wird sehr hektisch im Strafraum der Karlsruher. Erst muss Weiß gegen seinen Teamkollegen Rapp retten, der denn Ball fast ins eigene Netz geköpft hatte. Der parierte Ball kommt zu Lukas Frenkert, der nicht lang fackelt und versucht die Murmel rein zu schädeln, doch Weiß war wieder zur Stelle und ließ den Ball blöderweise nach vorne abprallen. Dort stand aber immer noch Lukas Frenkert dem der Ball dann vor die Füße fiel, dieser nahm sich dann sein Herz und prügelte den Ball dann mit seinem linken Fuß per Volley in die Maschen.
Pure Erleichterung bei den angereisten Gästefans, denn dort kam die Belohnung für diesen Aufwand im Spiel. Doch die Freude wurde unterbrochen. Der Kölner Keller meldete sich, es wurde ein mögliches Foulspiel in der Torentstehung überprüft, was im Stadion sich wie eine halbe Ewigkeit anfühlte, aber nach 4 Minuten Überprüfung kam die Bestätigung, Tor zählt. Dann ging es aber noch weiter, obwohl die angezeigten 2 Minuten Nachspielzeit schon weit überfällig waren. Wer aber denkt, dass die Karlsruher jetzt nochmal alles reingehauen haben liegt falsch, der SCP hat alles nach vorne geschmissen, um irgendwie das zweite Tor zu erzielen. In der 90.+6 bekam der SCP dann auch nochmal eine Chance, Makridis zieht aus der Distanz ab, der Ball rauscht aber knapp am rechten Pfosten vorbei und damit war das Spiel dann auch vorbei.
Aufstiegsambitionen kann der SCP!
Die Adlerträger entführen einen sehr wichtigen und verdienten Punkt aus Karlsruhe. Die zuletzt starke kämpferische Leistung gegen die Fortunen aus Düsseldorf war auch gegen Karlsruhe zu erkennen. Man präsentiert sich stark gegen die beiden Aufstiegsambitionisten und holt 4 Punkte, was nicht unbedingt vorhersehbar war. Der aktuelle Trend beim SCP ist positiv, 4 Spiele ungeschlagen (1 Sieg, 3 Unentschieden) auf diese Leistungen kann und sollte man aufbauen. Auch wenn man es dann auch schafft konsequent diesen guten Fußball auch gegen die Tabellennachbarn zu liefern und auf den aktuellen Leistungen aufbaut ist es auf dem 16. Tabellenplatz noch lange nicht vorbei, so ist der direkte Klassenerhalt durchaus realistisch und sollte definitiv angepeilt werden.
Jetzt ist erstmal Länderspielpause und dann geht es gegen den 1. FC Köln am 22.11. um 18:30, was als machbare Aufgabe gesehen werden kann, besonders nach den letzten Spielen. Für den KSC war das, dass dritte nicht gewonnene Spiel in Folge und es muss definitiv wieder ein Sieg her, wenn man die Aufstiegsambitionen beibehalten möchte. Das muss dann auswärts gegen Fürth passieren, die aktuell auch absolut nicht in Form sind.
Alle zusammen für Preußen Münster!