Kämpferische Adler reisen zu formstarken Lilien aus Darmstadt

Joshua Mees sucht gegen den 1. FC Köln den Abschluss aufs Tor. Nachdem die Defensive in den letzten Wochen überwiegend sicher stand, wurde in dieser Trainingswoche der Fokus auf die Offensive gelegt. Foto: SCP
Joshua Mees sucht gegen den 1. FC Köln den Abschluss aufs Tor. Nachdem die Defensive in den letzten Wochen überwiegend sicher stand, wurde in dieser Trainingswoche der Fokus auf die Offensive gelegt. Foto: SCP

Es ist oftmals das erste Mittel, zu dem Vereinsverantwortliche greifen, wenn seit einigen Spielen die gewünschten Ergebnisse ausbleiben: die Entlassung des Cheftrainers. Oft hat dies nur ein kurzes sportliches Hoch zur Folge, ehe es in den kommenden Wochen wieder ergebnistechnisch bergab geht. Zwar ist Darmstadts Cheftrainer Florian Kohfeldt auch erst seit Anfang September im Amt, doch er hat augenscheinlich die richtigen Hebel umgelegt, um den Turnaround bei den Lilien zu schaffen. Seitdem der vom DFB ausgezeichnete „Trainer des Jahres 2018“ am Böllenfalltor im Amt ist holte seine Mannschaft 18 Punkte aus 9 Spielen, was auf diesen Zeitraum gesehen, die Tabellenführung bedeuten würde. Zudem stellt Darmstadt inzwischen die beste Offensive der Liga. Die Preußen müssen vor dem Topspiel am Böllenfalltor um 20:30 Uhr also die Krallen wetzen und kämpferisch alles auf dem Platz lassen, um bei den formstarken Lilien etwas Zählbares mitzunehmen.

Kohfeldt haucht Bundesliga-Absteiger wieder Leben ein

Zwar liegt Darmstadt aktuell „nur“ auf dem 10. Tabellenplatz, dieser ist allerdings dem schlechten Saisonstart geschuldet. Nach vier sieglosen Spielen (ein Unentschieden, drei Niederlagen bei 2:10 Toren) musste der Aufstiegscoach Thorsten Lieberknecht nach über drei Jahren in Hessen seine Koffer packen. Seitdem verstellte Kohfeldt einige Stellschrauben, sodass der Motor der Lilien immer besser in Fahrt kam. Inzwischen sind sie seit sechs Spielen ungeschlagen (vier Siege, zwei Unentschieden). Eine wichtige Änderung war zweifelsohne die Festlegung auf eine Viererkette. Während unter Vorgänger Lieberknecht zwischen Dreier- und Viererkette gewechselt wurde, schafft die Umstellung aktuell eine große Variabilität in der Offensive. Zudem hat sich die Mannschaft auch immer besser auf den vom Trainer bevorzugten Spielstil angepasst. Dieser zeichnet sich durch einen zielgerichteten, dominanten Ballbesitzfußball aus und soll dann über schnelle Aktionen nach vorne führen. Bei Ballverlusten soll der Ball möglichst schnell wieder in die eigenen Reihen zurückgelangen.

Dieses Konzept führte zu einer (überwiegenden) Stabilisierung der Defensive und zur erfolgreichsten Offensive der Liga. Ein wichtiger Faktor für den Aufschwung war die Verpflichtung von Philipp Förster, der im September als vertragsloser Spieler zum Kader dazu stieß. Er hat es innerhalb kürzester Zeit geschafft, sich zum neuen Spielmacher aufzuschwingen und macht mit sieben Scorerpunkten in sieben Spielen von sich reden. Ebenso steht mit Isac Lindberg ein weiterer Unterschiedsspieler in ihren Reihen. Der Topscorer der Liga, der seit kurzem auch schwedischer Nationalspieler ist, hat bereits neun Tore geschossen und drei weitere aufgelegt. In der Vergangenheit zeigte Darmstadt bereits, dass sie nach Rückschlägen zurückkommen können. Nach einem 0:3-Rückstand auf Schalke gelang es den Lilien noch, das Spiel mit 5:3 zu drehen.

„Sie sind aktuell die Mannschaft der Stunde und haben tolle Spieler in ihren Reihen. Gerade zuhause sind sie sehr, sehr stark. Wir müssen eine gnadenlose Leidenschaft und eine gnadenlose Zweikampfhärte zeigen, um dort zu bestehen“

Preußen Coach Sascha Hildmann auf der Pressekonferenz über den Gegner aus Darmstadt.

Darmstadt nimmt Favoritenrolle an

Auf der Pressekonferenz vor dem Spiel konnte man bei Kohfeldt hören, wie er sich auf das Topspiel freut: „Es ist ein Flutlichtspiel am Bölle. Das ist per se etwas, worauf man Bock haben sollte.“ Zudem hat er im Vergleich zu den vergangenen Spielen dieselben Spieler zur Verfügung. Neben den Langzeitverletzen Christoph Zimmermann, Paul Will, Matthias Bader und Kapitän Fabian Holland, fehlt aller Voraussicht nur Klaus Gjasula.

Die Favoritenrolle ist somit klar. Diese nimmt Florian Kohfeldt auch selbstbewusst an: „Wir sind Darmstadt 98, ein gestandener Profiverein, der seit knapp zehn Jahren Zweite und Erste Liga spielt. Dadurch ist die Rollenverteilung so, dass wir im Heimspiel als Favorit ins Spiel gehen. Das sagt im Fußball dennoch gar nichts aus.“ Denn er schickt auch lobende Worte Richtung Münster: „Preußen hat eine herausragende Entwicklung unter Sascha Hildmann genommen. Münster hat zudem einen Kader, der an einigen Stellen große Stärken und spezielle Spielertypen hat.“

Tor zum Geburtstag?

Einer dieser speziellen Spielertypen dürfte zweifelsohne Joel Grodowski sein. Denn dieser feiert am Samstag nicht nur sein Kadercomeback, sondern auch seinen 27. Geburtstag. Er hat sogar gute Chancen, direkt in der Startelf zu stehen. Ansonsten kann er mit seinem Tempo aber auch als Einwechselspieler in der Schlussphase wichtige Akzente nach vorne setzen. Für Aaron „Berti“ Fridjonsson kommt das Spiel allerdings noch etwas zu früh. Ansonsten hat sich das Krankenlager beim SCP wieder gelehrt. Die beiden Langzeitverletzten Malik Batmatz (Kreuzbandriss) und Sebastian Mrowca (Achillessehnenriss) sind vor einigen Tagen bereits wieder ins Lauftraining eingestiegen. Sie werden aber trotz des guten und schnellen Heilungsverlaufs erst im Verlauf der Rückrunde wieder eine Option für Sascha Hildmann sein.

Nachdem die Heimniederlage im eiskalten Preußenstadion gegen Köln unter der Woche abgehakt wurde, hofft man in Darmstadt wieder auf einen Torerfolg, wie in Karlsruhe, als die Preußen mit einem last Minute Tor die Baden baden geschickt haben. Dazu lag der Fokus in der vergangenen Trainingswoche auf der Offensive. Nachdem die Defensive in den letzten Spielen zumeist sicher gestanden hatte, soll jetzt mehr der Zug zum Tor gesucht werden. Da haben die Preußen bisher noch nicht die richtige Balance gefunden.

Ein mögliches Mittel wäre, trotz des wahrscheinlichen Ausfalls von Fridjonsson, wieder mehr auf Flanken zu setzen. Denn schließlich stellen die Preußen die drittgefährlichste Mannschaft nach Kopfbällen der Liga. Damit die Mannschaft, die bereits am Freitag nach Hessen aufbricht, auch Punkte vom Böllenfalltor mitnehmen kann, muss es gelingen, mit einer hohen Intensität dagegenzuhalten und die kleinen Fehler, die sich immer wieder ins Spiel einschleichen, abzustellen. Dann wird’s auch mal wieder was mit drei Punkten. Warum denn nicht jetzt gegen Darmstadt?

Viele Möglichkeiten für die Fans

Für alle, die das Spiel live verfolgen wollen, gibt es einige Möglichkeiten. Zum einen könnte man sich den gut 1200 Preußenfans anschließen, die nach Darmstadt reisen, um unsere Jungs vor Ort zu unterstützen. Zwar ist der Stehbereich im 2023 modernisierten Stadion bereits ausverkauft, es gibt aber noch wenige Sitzplätze. Packt euch aber warm ein, denn es soll im Böllenfalltor am Samstag sehr frostig sein. Für alle, die das Spiel zu Hause verfolgen wollen, wird das Spiel bei Sport1 im Free-TV und bei Sky übertragen. Zudem gibt es wie immer die Möglichkeit, das Fanradio Mottekstrehle anzuschmeißen und so das Spielgeschehen zu verfolgen.

Egal für welche Möglichkeit ihr euch entscheidet, präsentiert mit Stolz unsere Scharz-Weiß-Grünen Farben:

Alle zusammen für Preußen Münster


Vorbericht Nullsechs.TV

Pressekonferenz Darmstadt

Der Spieltag

2024/2025 - 2. Bundesliga
Fr, 29. Nov 2024
- 18:30
FC Schalke 04
0 3
1. FC Kaiserslautern
2024/2025 - 2. Bundesliga
Fr, 29. Nov 2024
- 18:30
1. FC Magdeburg
1 3
Hertha BSC Berlin
2024/2025 - 2. Bundesliga
Sa, 30. Nov 2024
- 13:00
1. FC Köln
2 2
Hannover 96
2024/2025 - 2. Bundesliga
Sa, 30. Nov 2024
- 13:00
Eintracht Braunschweig
0 0
SSV Jahn Regensburg
2024/2025 - 2. Bundesliga
Sa, 30. Nov 2024
- 13:00
SV Elversberg
1 3
SC Paderborn 07
2024/2025 - 2. Bundesliga
Sa, 30. Nov 2024
- 20:30
SV Darmstadt 98
0 0
SC Preußen Münster
2024/2025 - 2. Bundesliga
So, 1. Dez 2024
- 13:30
1. FC Nürnberg
2 2
Fortuna Düsseldorf
2024/2025 - 2. Bundesliga
So, 1. Dez 2024
- 13:30
Karlsruher SC
1 3
Hamburger SV
2024/2025 - 2. Bundesliga
So, 1. Dez 2024
- 13:30
SSV Ulm 1846
1 1
SpVgg Greuther Furth
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