Ernüchterung im Preußenstadion
Nach den beiden eiskalten Spieltagen gegen Köln und in Darmstadt war das Wetter am Samstagabend mit etwa 7–8 °C und ohne Regen fast schon eine angenehme Abwechslung. Der SCP war bis dato seit dem 10.11. ohne eigenes Tor und sogar seit dem 01.11. ohne Sieg, dementsprechend groß war der Wille, beide Serien gegen den 1. FC Magdeburg zu brechen. Dass am Ende nur eine dieser Serie beendet werden konnte, sorgte für Ernüchterung im Preußenstadion. Wie gefühlt immer konnten die Adlerträger mit ihrem Gegner zwar mithalten, hatten aber zu wenig kreative Ideen, um etwas Zählbares mitzunehmen. Während sich in den Spielen zuvor der FC Schalke 04 und die SpVgg Fürth etwas Luft im Kampf um den Klassenerhalt verschaffen konnten, verharren die Preußen weiterhin auf einem direkten Abstiegsplatz.
Sehenswerte Choreo in der Fiffi-Gerritzen-Kurve
Vor dem Spiel machte sich im weiten Rund der Antikarena aber trotzdem Hoffnung breit, dass man die zuletzt etwas schwächelnden Magdeburger heute besiegen könnte. Zum Einlaufen der Mannschaften verteilte die aktive Fanszene Ponchos im grün-schwarzen Balkenmuster in der Ostkurve, während im Mittelbereich des Blocks das Münsteraner Stadtwappen im Großformat hochgezogen wurde. Umrandet wurde das Wappen mit weißen bengalischen Fackeln. Insgesamt ergab das ein klasse Bild und die Ponchos prägten über die gesamte erste Halbzeit hinweg das Erscheinungsbild der Kurve.
Preußen-Coach Sascha Hildmann veränderte die erste Elf der Preußen auf zwei Positionen im Vergleich zum jüngsten Remis in Darmstadt: Yassine Bouchama nahm auf der Bank Platz und Jorrit Hendrix musste krankheitsbedingt passen. Für sie rückten Bazzoli und Nemeth in die Anfangsformation. Das Spiel startete zunächst ereignisarm, doch die kalte Dusche für den SCP gab es bereits nach 12 Minuten. Eine Flanke aus dem Halbfeld erreichte den völlig frei stehenden Baris Atik, der mit einer Körpergröße von nur 1,69 m mühelos zum 1:0 für den FCM einköpfen konnte. In der Folge entwickelte sich ein weiterhin ereignisarmes Spiel, bei dem keine Mannschaft wirklich besser war als die andere. Nach zwei Distanzschüssen von Mees und Nemeth kamen die Preußen in der 38. Minute erstmals wirklich gefährlich vor das Tor der Magdeburger, was sofort mit dem Ausgleich belohnt wurde. Nach einer Flanke von Makridis stand Mees genau richtig und erzielte, ebenfalls per Kopf, seinen vierten Saisontreffer. In die Kabinen ging es dementsprechend mit einem leistungsgerechten 1:1.
Fast die gesamte zweite Hälfte im Rückstand
In der zweiten Halbzeit dauerte es allerdings nicht lange, bis die Führung für die Ostdeutschen wieder hergestellt werden konnte. Das 2:1 von Mathisen in der 54. Minute war im Prinzip eine Kopie vom ersten Tor der Magdeburger, wobei die Defensive des SCP in der zentrale wieder zu viel Platz ließ.
Wirklich zwingende Torchancen gab es in der Folge auf beiden Seiten nicht mehr. Auch mit der erhofften Schlussoffensive konnten die Adlerträger ihren Gegner nicht entscheidend unter Druck setzen. Letztendlich blieb es deshalb bei der knappen Heimniederlage gegen nicht gerade überragende Magdeburger, sodass die Preußen weiterhin nur zwei Siege auf der Habenseite haben und am heutigen Sonntag auf einen Ausrutscher der Konkurrenz aus Braunschweig (in Düsseldorf) hoffen müssen. Ansonsten würde der Abstand auf die direkten Nichtabstiegsplätze vor Weihnachten bedrohlich anwachsen.
Erst ein Saison-Highlight, dann ein Sechs-Punkte-Spiel
Weiter geht’s für unseren SCP bereits am Freitagabend mit einem ganz besonderen Auswärtsspiel. Im Berliner Olympiastadion tritt der SC Preußen dann bei Hertha BSC an, was sicherlich eines dieser Spiele ist, auf die man sich im Vorfeld der Saison besonders gefreut hat. Trotz des unglücklichen Spieltermins werden rund 5.000 Münsteraner die Reise nach Berlin auf sich nehmen und unseren Verein sicherlich prächtig in der Hauptstadt präsentieren. Sportlich dürfte dieses Auswärtsspiel wohl eine große Herausforderung werden, bei der ein Sieg schwierig erscheint. Doch in der Realität sind die Berliner auch nur im Mittelfeld der Tabelle beheimatet und vielleicht gelingt es ja, dort etwas Zählbares mitzunehmen. Und falls nicht, freuen wir uns einfach trotzdem darüber, was für besondere Spiele der SCP derzeit bestreiten darf, nachdem wir vor zwei Jahren noch in Rödinghausen, Straelen und Bocholt unterwegs waren.
Sportlich extrem wichtig wird dann allerdings das nächste Heimspiel, das gleichzeitig den Abschluss der Hinrunde bildet. Dann ist mit dem SSV Ulm der Verein zu Gast, der aktuell punktgleich mit den Preußen auf dem Relegationsplatz steht. In diesem Spiel muss dann endlich wieder ein Sieg her, damit wir in Ruhe Weihnachten und den Jahreswechsel feiern können. Bis dahin sind aber noch zwei Wochen Zeit und Sascha Hildmann wird sicherlich an einigen wichtigen Stellschrauben drehen können.
Alle zusammen für Preußen Münster!
Spielzusammenfassung
folgt…