Adler oder Spatzen – Aufsteigerduell vor Weihnachten

2024/2025 - Vorschau - SC Preußen Münster - SSV Ulm
Foto: SCP

Nachdem alle Preußenfans mit 3 Punkten im Gepäck so langsam wieder aus dem schwarz-weiß-grünen Berlin nach Hause getrudelt sind, geht es ein letztes Mal für dieses Kalenderjahr an die Hammer Straße. Als Gegner dürfen wir den zweiten Mitaufsteiger SSV Ulm hier bei uns in der Antik-Arena begrüßen. Der Ansturm auf die restlichen Mitgliedertickets entsprechend der Bedeutung des Spiels hoch, zwei Minuten dauerte es bis die 2.000 Tickets vergriffen waren. Der Auswärtsblock dürfte mit rund 700 bisher verkauften Karten sehr gut gefüllt sein und kann durch die Tageskasse noch deutlich voller werden. Anstoß ist um 13 Uhr bei 7 Grad Celsius, die sich aber durch Windböen mit bis zu 50kmh deutlich kühler anfühlen können, also denkt an eure Winterjacken.

Für beide Mannschaften sowohl die von Sascha Hildmann als auch die von Tobias Wörle kämpfen in der 2. Bundesliga um das Überleben. Umso wichtiger wird dieses Spiel, aktuell befinden sich unsere Adlerträger auf Platz 15 mit 2 Punkten Abstand auf den Tabellenplatz 16 den die Ulmer inne haben. Ausbeutetechnisch sind unsere Jungs im Vorteil, aus den letzten fünf Spielen konnten die Ulmer lediglich vier Punkte auf ihr Konto wandern lassen, welche alle durch Remis eingeholt wurden. Unsere Jungs konnten sich jetzt explizit durch den Sieg gegen die alte Dame Luft verschaffen und sich in den letzten fünf Pflichtspielen mit fünf Punkten belohnen.

Die vermeintliche Auswärtsschwäche der Ulmer kann gar nicht so richtig zur Geltung kommen, da unsere Jungs in dieser Saison die zweitschlechteste Heimmannschaft sind, nur die Magdeburger sind hinter uns. Das alles ist aber nur statistisch zu betrachten, denn die angebliche Heimschwäche ist durch den sogenannten „eye test“ zu widerlegen. Oft wurden Spiele nicht gewonnen oder Punkte geholt, obwohl man es sich durch einen großes Chancenplus verdient gehabt hätte und dann einfach die Tore nicht gemacht wurden und sich kleine Abwehrfehler, die in dieser Liga brutal hart und direkt bestraft werden, mit ins Spiel eingeschlichen haben, siehe das Spiel gegen den FC Schalke 04.

ter Horst gesperrt!

Am vergangenen Freitagabend in Berlin sah Jano Ter Horst die gelbe Karte nach einem Laufduell gegen Derry Scherhant in welchem er Scherhant innerhalb des Strafraums zu Fall brachte. Entscheidung des Schiedsrichter, gelbe Karte und Elfmeter für die Hertha, die korrekte Entscheidung aber natürlich ärgerlich. Denn vor dem Spiel waren fünf Spieler unter genauster Beobachtung, Joshua Mees, Niko Koulis, Rico Preissinger, Lukas Frenkert und eben Jano Ter Horst. Somit muss Sascha Hildmann und sein Team in der Vorbereitung auf das Spiel die Sperre von Ter Horst achten. Durchaus denkbar sind zwei Varianten. Die erste wäre Ter Horst eins zu eins mit Dominik Schad zu ersetzen. Die durchaus realistischere und zweite Variante wäre wieder wie gegen die Hertha mit einer Dreierkette zu starten und Kyerewaa beziehungsweise Makridis dann als Schienenspieler zu nutzen, diese Option würde nochmal deutlich mehr Offensivdrang in das Spiel bringen, was uns ja aktuell gut tun wurde, da wir in den vergangen fünf Spielen auf nur vier Tore kommen. Positiv ist, dass kein neuer dazu gekommen ist, wenn es um die gelb Sperren geht, so sind es weiterhin Koulis, Preissinger, Frenkert und Mees. Hildmann will jetzt gegen Ulm die Fehleranfälligkeit senken: „Wir müssen morgen weniger Fehler als der Gegner.“ Von dem typischen Preußen-Fußball will er trotz der starken Ulmer Struktur und Ordnung aber nicht absehen: „Trotzdem wollen wir natürlich mutig agieren.“ Bereits in Berlin konnte man die Leidenschaft und Mentalität der Mannschaft sehen und die fordert Sascha auch wieder hier im Preussenstadion: „Wir brauchen auch morgen wieder die Leidenschaft, jeden Defensivweg zu gehen. Es gab eine Szene in Berlin, als Yassine [Bouchama] unabsichtlich den nach hinten köpft und Jorrit [Hendrix] und Babis [Makridis] sofort im Vollsprint nachgehen. Das ist die Mentalität der Mannschaft.“ In die Karten lies er sich aber nicht spielen, welche taktische Ausrichtung morgen zum Tragen kommen wird.

In der Pressekonferenz vor diesem Spiel gab Trainer Thomas Wörle bekannt, dass sie auf Thomas Geyer, Felix Higl (Sprunggelenksverletzung) und Max Brand (Gelbsperre) in der Planung verzichten müssten. Zurück aus einer Erkankung kommt Luka Hyryläinen, welcher als Option für den gesperrten Max Brand gilt. Der 20-Jahre alte Finne war im Sommer von der Zweitvertretung der TSG aus Hoffenheim ausgeliehen worden und ist mit seinen 199cm Körpergröße der größte Feldspieler den beide Mannschaft stellen können. Dass dieses Spiel für unsere Preußen als auch für die Ulmer von enormer Bedeutung ist macht Wörle in der Pressekonferenz vor dem Spieltag deutlich, „Es geht nicht nur um drei Punkte, es geht um einen direkt Konkurrenzen“, aber er möchte gleichzeitig auch etwas den Druck und die Anspannung raus nehmen „… am 17. Spieltag wird noch keine Saison entschieden.“ und betont in dem Zusammenhang nochmal, dass „Jedes Spiel wichtig ist – jedes Spiel geht um drei Punkte“. Auch Hildmann ist der Meinung: „Für mich ist es kein Endspiel, kein Sechs-Punkte-Spiel. Es ist wichtig wie jedes andere auch, es kommen aber noch 17 Spiele.“

Besonders aufpassen sollte wir Preußen auf Maurice Krattenmacher (19 Jahre), der sich in letzter Zeit mit starken Leistung in die Startelf gespielt hat und bereits zwei Tore und fünf Assists auf dem Konto hat. Durch den Ausfall von Higl wird vermutlich Telalovic der Stoßstürmer im System, mit seinen 1,87m durchaus möglich, außerdem hat er bereits in 13 Einsätzen fünf mal jubeln dürfen. Ansonsten haben die Ulmer noch andere Sturmoption, die alle durch ihre Körpergröße bestechen und das ist ja auch ein Teil der Taktik lange und oder hohe Bälle auf die Stürmer, die dann entweder den ball fest machen oder klatschen lassen oder selber aufdrehen und Richtung Tor gehen, um das Tor selbst zu machen. Eine Gelbsperre für das Spiel gegen Lautern müssen nur Chessa und Rösch befürchten, da diese beiden bei bereits vier gelben Karten stehen und somit bei der nächsten gesperrt werden.

Ein Duell auf Augenhöhe

Nicht nur der aktuelle Tabellenplatz deutet auf ein Duell auf Augenhöhe hin. Der Werdegang beider Mannschaft ist auch ziemlich ähnlich, nach dem Aufstieg aus den Regionalligen in die 3. Liga war eigentlich gesetztes Ziel beider Mannschaften der Klassenerhalt und akklimatisieren in Liga 3. Relativ früh wurde für die Spatzen deutlich, dass sie in der Saison für mehr als Klassenerhalt bestimmt sind. Nach 19 Partien stand man überragend auf Platz 3, aber durch die patzenden Dresdener und Regensburger, die in der Rückrundentabelle nur Platz 14 und 18 belegten, ging noch mehr. Am Ende konnten bereits am 36. Spieltag den Aufstieg feiern, ein Spiel später dann auch die Meisterschaft. Für unsere Preußen lief es nicht so rosig, insbesondere in der Hinrunde, denn nach dem Unterhaching Spiel war man mit nur 25 Punkten 12. und musste sich eher Gedanken machen nicht abzusteigen, aber was dann folgte war unerklärlich und unfassbar. Unsere Jungs unter der Leitung von Sascha Hildmann starteten einen Lauf. Aus den anderen 19 Spielen gingen nur drei verloren und somit erbeutete man sich 42 Punkte, welche am Ende genug waren, um wieder ins Unterhaus des deutschen Fußballs zu gelangen.

Das es nicht so weiterläuft wie die letzten beiden Jahre war für alle klar, sowohl für die Fans als auch die Mannschaften, aber trotzdem setzten alle alles daran es so gut wie möglich aussehen zu lassen. Jetzt fast nach der Hinrunde kann man sagen, dass wir Preußen immer mehr und besser angekommen sind und der Klassenerhalt durchaus als realistisch eingestuft werden kann und sollte. Trotzdem sagte Wörle in der Pressekonferenz auch, dass es „nicht so leicht ist in dieser Liga“ und dass es daher nicht verwunderlich ist, dass alle drei Aufsteiger in den unteren vier Plätzen der Liga stecken.

Lange nicht gesehen!

Das letzte Duell ist gar nicht so lange her, denn im April diesen Jahres gab es das Rückrundenspiel der 3. Liga zu Gast in der Domstadt. Dieses Spiel konnten die Spatzen mit 2:0 für sich entscheiden, erst traf Felix Higl früh zum 1:0 und dann kam Ex-Adler Lennart Stoll in der 83. Minute, erhöhte zum 2:0 Endstand und besiegelte damit die Niederlage.

Zuletzt im Preußenstadion war man am 14. Spieltag der letzten Saison, das war der 04.11, ein Sonntag um 16:30 mit ganz fiesem Wetter. Eine regelrechte Schlammschlacht war es damals in der ein Selmer Junge mit einem Doppelpack überragen konnte. Erst stellten unsere Adler durch Grodowski auf 1:0 und 2:0 und durch einen Foulelfmeter erhöht Lorenz dann auf 3:0. Am Ende versucht sich Ulm nochmal aufzubäumen, aber beim 3:2 ist Schluss, die erst durch einen Foulelfmeter den Anschlusstreffer erzielen und dann wenig später durch Ex-Preuße Tobias Rühle auf 3:2 verkürzen. Die komplette Aufholjagd gelingt aber nicht. Auch damals schon Hildmann und Wörle an den Seitenlinien der Mannschaften, daher ordnen Wörle das Spiel wie folgt ein „Wir wissen was auf uns zu kommt, es liegt an uns, letztes Jahr wurden wir überrumpelt“.

Wir dürfen uns auf ein unterhaltsames Duell zweier Mannschaften freuen, die den reinen Überlebenskampf führen in der 2. Bundesliga. Dieses Spiel wird hoffentlich einem Jahresabschluss gerecht und bietet allen Fans, die sich bei den eisigen Temperatur ins Rund stellen eine tolle Show.

Organisatorische Informationen

Im Anschluss des Spiels lädt die Fangemeinschaft zum alljährlichen Weihnachtsmarkt ein. Dieser findet nach dem Spiel am Fancontainer statt, dort werdet ihr sechs Pavillons finden mit jeweils unterschiedlichen Aktionen. Von Kaltgetränken bis Glühwein und Souvenirs ist für jeden etwas dabei. Die Erlöse werden größtenteils an Karitativorganisationen gespendet. Wenn ihr keine Karten zum Spiel gegen den SSV Ulm bekommen habt könnt ihr auch trotzdem gerne kommen, den Container findet man wenn man rechts neben den Kassenhäuschen runter geht.

Im gleichen Zug möchte ich auch noch auf den Neujahrsempfang der Fangemeinschaft hinweisen, dieser findet am 04.01.25 um 19:06 im Preussenstadion statt. Die Tickets müssen online vorher per Email bestellt werden und können morgen bezahlt und abgeholt werden, der Weihnachtsmarkt ist aber die LETZTE Möglichkeit dies zu tun. Die Karten kosten für Mitglieder der FG 20 Euro pro Ticket und 25 Euro für nicht Mitglieder. Dafür ist ein feines Buffet geboten, Getränken werden zu einem fairen Preis dort angeboten. Auch dieses Jahr gibt es wieder die legendäre Tombola mit vielen tollen Preisen u. A. gehören zu den Hauptgewinnen eine Ballonfahrt, VIP-Tickets für ein Spiel des SCP oder eine Familienjahreskarte für den Allwetterzoo. Sämtliche Einnahmen werden an Glücksmomente = Kids + Pferd e. V. des Vinzenzwerks Handorf e.V. gespendet. Wer Interesse hat kann sich unter folgender Email Tickets reservieren: kontakt@fanprojekt-muenster.de

Ich verabschiede mich damit schonmal und wünsche allen Leserinnen und Lesern, frohe Weihnachten, besinnliche und frohe Feiertage, einen guten Rutsch ins neue Jahr und die drei Punkte morgen. Vielen Dank, dass ihr unsere Bericht lest, wir sehen uns in 2025 wieder mit hoffentlich vielen Highlightspielen und Punkten und dann auch dem Klassenerhalt.

Auf geht’s, alle zusammen für Preußen Münster!


Vorbericht Nullsechs.TV

Der Spieltag

2024/2025 - 2. Bundesliga
Fr., 20. Dez. 2024
- 18:30
Fortuna Düsseldorf
2 5
1. FC Magdeburg
2024/2025 - 2. Bundesliga
Fr., 20. Dez. 2024
- 18:30
SV Elversberg
1 4
FC Schalke 04
2024/2025 - 2. Bundesliga
Sa., 21. Dez. 2024
- 13:00
Hamburger SV
5 0
SpVgg Greuther Furth
2024/2025 - 2. Bundesliga
Sa., 21. Dez. 2024
- 13:00
SC Paderborn 07
1 2
Karlsruher SC
2024/2025 - 2. Bundesliga
Sa., 21. Dez. 2024
- 13:00
SC Preußen Münster
0 0
SSV Ulm 1846
2024/2025 - 2. Bundesliga
Sa., 21. Dez. 2024
- 20:30
1. FC Nürnberg
1 0
Eintracht Braunschweig
2024/2025 - 2. Bundesliga
So., 22. Dez. 2024
- 13:30
Hannover 96
0 0
Hertha BSC Berlin
2024/2025 - 2. Bundesliga
So., 22. Dez. 2024
- 13:30
SSV Jahn Regensburg
2 1
SV Darmstadt 98
2024/2025 - 2. Bundesliga
So., 22. Dez. 2024
- 13:30
1. FC Kaiserslautern
0 1
1. FC Köln
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