Meesterliche Leistung!

Ein frohes neues Preußenjahr beginnt mit dem 18. Spieltag an welchem der SC Preußen Münster die SpVgg Greuther Fürth im fast ausverkauften Preußenstadion an der Hammerstraße empfing. Die Fürther waren das erste Mal für ein Pflichtspiel nach Münster gereist, lediglich ein Testspiel gab es bereits am 16. August 1959.
Im Vorfeld des Spiels gab es noch ein Jubiläum, Mannschaftsarzt Conny Müller-Rensmann feierte 25 Jahre Preußen Münster. Am 01.01.2000 begann er sein Engagement und durfte dabei unzählige Geschichten mit schreiben und erleben. An der Stelle, Danke für deinen Einsatz, Conny!
Beide Vereine kämpfen gegen den Abstieg, unsere Adlerträger mehr als die Franken, aber dennoch war man mit nur 6 Punkten Abstand auf Platz 16 alles andere als sicher. Beide Mannschaften mussten auf Sieg spielen, um sich Luft zu verschaffen und noch Anschluss an die oberen Tabellenplätze halten zu können.
Trainer Jan Siewert tauschte auf drei Positionen im Vergleich zum 0:5 gegen den HSV. Körber, Itter und Klaus kamen die Startelf für Schulze, Green und Mustapha. Die beiden zuletzt genannten wurden nicht im Spieltagskader berücksichtigt und sind dementsprechend zuhause in Fürth geblieben.
Adlercoach Sascha Hildmann nahm ebenfalls drei Änderungen vor. In der Startelf standen Nemeth, ter Horst und Scherder für Koulis, Bouchama und Fridjonsson, wobei Niko Koulis aufgrund einer Gelbsperre nicht mit von der Partie war.
Kartenschlacht im Preußenstadion
Es war gar nicht lang gespielt da begann der Schiedsrichter Nicolas Winter schon mit dem Verteilen von Karten. Gleich in der vierten Spielminute kassierte Simon Asta eine gelbe Karte für ein Foulspiel an Kirkeskov, drei Minuten später ist es Lukas Frenkert, welcher für das Festhalten von Futkeu mit der fünften gelben Karte bestraft wird und dann damit in Hannover fehlt. Aber die Preußen begannen schwungvoll, hatten viel den Ball und ließen ihn gut laufen. Der Boden machte das Spiel mehrmals ungewollt spannender, denn des Öfteren rutschte beispielsweise Johannes „Jojo“ Schenk beim Versuch den Ball Richtung Mittellinie zu bringen weg. Aber auch Nils Körber, der in der Saison 17/18 auch unser Tor hütete, rutschte gelegentliche wie alle anderen Spieler weg. Die erste richte Chance konnten wir in der fünften Minute durch Amenyido verbuchen, der einen Abpraller knapp am Tor vorbei spielte. Das Tor hätte wohl nicht gezählt, da Amenyido im Abseits stand.
Die Fürther nahmen immer mehr am Spiel teil und konnten durch einen Freistoß von Felix Klaus in der neunten Minute vor das Tor kommen, aber Jojo wehrte den Direktversuch zur Ecke. Diese Ecke führte zum Konter und der erster Torabschlussversuch konnte vereitelt werden, dann gelang der Ball aber zu Jano Ter Horst. Er nahm sich die Zeit um eine perfekte Flanke aus dem rechten Halbfeld Richtung Elfmeterpunkt zu schlagen, dort stieg Mees hoch und traf den Ball ideal und köpfte ihn ins lange Ecke, so dass Körber ohne Chance hinterher flog. Das Tor bestand den nachfolgenden VAR-Check auf Abseits, 1:0 für die Hausherren.
Durch das Tor wurden die Kleeblätter aktiver und kümmerten sich mehr um Torchancen. Erst war es in Minute 14 Bansé dessen Schuss abgeblockt wird und dann war es Futkeu der einen Steilpass von Hrgota am herausstrümenden Schenk vorbei legte, aber halt auch am Tor.
Minute 24, Tooooooor, doch die Fahne war oben. Eine Freistoßflanke wurde von Kirkeskov an die Sechszehnerkante geschlagen, dort von einem Adlerträger zu Amenyido verlängert, der rechts vorm Tor ins lange Eck abschloss. Amenyido stand aber bei der Verlängerung im strafbaren Abseits. Im Gegenzug traf Gießelmann zum Ausgleich, Fürth stellte auf 1:1. Nach einem Freistoß aus dem rechten Halbfeld segelte Mees unter dem Ball her, sodass Gießelmann unbedrängt einschieben konnte. Eine halbe Stunde war gespielt und dann begang Jorrit Hendrix ein taktisches Foul im Mittelfeld und sah berechtigterweise auch die gelbe Karte von Schiedsrichter Winter, im gleichen Atemzug sah auch Futkeu den gelben Karton, offenbar wegen Meckerns. Den Freistoß den Hendrix verursacht hatte setzte Klaus weit über das Tor. Dann kam die 32. Spielminute, Fürth machte es sich selber schwer. Simon Asta sah die Ampelkarte, es war eine harte Entscheidung, da der Kontakt nicht wirklich doll gewesen war, aber er war da, daher eine Karte die man geben kann. Direkt nach dem Platzverweis merkte man nicht unbedingt, dass Münster überlegen war. Zum allen Überfluss bekam auch Torwart Nils Körber eine gelbe Karte, da er nach einem Pfiff des Schiedsrichters den eigenen Strafraum verließ, um dem Schiedsrichter etwas mitzuteilen. Blöd ist nur, dass genau das laut neuster Regularien mit einer gelben Karte bestraft wird.
Es geht also mit einem verdienten 1:1 in die Pause. Das Spiel wirkt sehr zerfahren, beide Mannschaften sind in etwa auf Augenhöhe und machen ähnlich viele Fehler, jedoch greift der Schiri durch seine sehr kleinliche Linie stark in das Spiel ein, lässt wenig laufen und verteilt großzügig seine Karten.
Alle guten Dinge sind Lorenz!
Sowohl Siewert als auch Hildmann wechselten doppelt. Alle vier Spieler (SCP: Frenkert, Hendrix; SGF: Körber, Futkeu) waren gelb vorbelastet. Neu ins Spiel kamen für unsere Preußen Preißinger und Bazzoli, der die Position von Frenkert übernahm und bei den Franken kamen Dennis Srbeny und Moritz Schulze ins Spiel. In den nachfolgenden 15 Minuten passiert nicht wirklich viel, überwiegend fand das Spiel im Mittelfeld statt. In der 60. Minute konnte Fürth gefährlich werden. Schulze machte nach einer schwachen Flanke schnell und brachte den Ball bei Felix Klaus an, der an der Strafraumkante sich für einen Volley entschied. Jojo konnte diesen Schuss zur Ecke abwehren. Die Unterbrechung wurde genutzt, um Neuadler David Kinsombi ins Spiel zu bringen für ihn verließ Etienne Amenyido das Feld.
Von dort an wurde das Spiel immer eintöniger, Preußen drückte und wählte oft das Mittel der langen Einwürfe durch Torge Paetow, die er einfach weit Richtung Elfmeterpunkt schleuderte. Verstärkung bekam er durch die Einwechslungen von Lorenz und Fridjonsson, damit setzte Hildmann alles auf eine Karte und wechselte die totale Offensivpower ein. Dadurch, dass sich jetzt die Frequenz der Flanken und Einwürfe in den Fürther Sechszehner nochmal deutlich erhöht hatte, gab es für die Franken nur noch selten Luft zum Atmen geschweige denn Befreiungsschläge. In der 78. Minute konnte Srbeny nach einer Freistoßflanke aus zehn Metern relativ frei aufs Tor köpfen, doch er setzte diesen Kopfball drüber.
DA IST DER LUCKY PUNCH!
In der 90. Spielminute traf der SCP zum 2:1, was nach dem Flankenhagel und der starken Druckphase durchaus verdient war. Lorenz bringt einen Freistoß in den Strafraum wo Joshua Mees am höchsten steigt und den Ball ins rechte obere Toreck setzt. Schulze war zwar noch dran, aber verhindern konnte er den Einschlag auch nicht mehr. Das Stadion war am beben, doch das Beben und die Euphorie erlebten einen Dämpfer als der Kölner Keller das Tor auf Abseits checkte, aber auch ein zweites Mal bestand das Tor von Mees den Check. Die Kleeblätter wollten das so nicht auf sich sitzen lassen, sie warfen nochmal alles nach vorne. Es flogen nur noch lange Bälle Richtung Kasten von Jojo Schenk, aber jeder Angriff wurde vereitelt. Kurz vor Abpfiff kam Paderborn-Leihgabe David Kinsombi auch nochmal zu einer Torchance, aber der Ball wurde früh genug geblockt, so dass ihm das perfekte Debüt verwehrt blieb. Und dann war Schluss. Unsere Adlerträger konnten einen Riesen Schritt Richtung Klassenerhalt machen, ganze 5 Punkte beträgt der Abstand zu den Ulmern auf Platz 16 und an Schalke und Fürth sind wir direkt dran.
Jahresauftakt geglückt!
Der Jahresauftakt ist geglückt, der Sieg ist alles andere als unverdient und im Endeffekt hatten wir die letzten 20 Minuten komplett im Griff, weil die Kleeblätter so in ihre eigene Hälfte rein gedrückt wurden. Das Spiel wurde leider durch den Schiedsrichter bestimmt, der besonders in der Anfangsphase sehr kleinlich war, wenig laufen ließ und sich oft einfach an dem Mittel der gelben Karte bediente. Die Gelb-Rote-Karte war auf jeden Fall ein sehr entscheidender Faktor, denn wenn du 60 Minuten lang in Unterzahl spielen musst, ist das immer ein sehr großer Eingriff.
So fair sollte man aber sein, den Fürthern hatte man es oft gar nicht angemerkt, dass sie ein Mann weniger sind. Wenn es diese Ampelkarte nicht gegeben hätte, weiß ich aber auch nicht ob unsere Jungs das dann noch gezogen hätten. Umso glücklicher können wir über diesen Dreier sein, ein toller Jahresauftakt. In den letzten beiden Jahren sind wir auch mit zwei Pflichtspielsiegen reingestartet. Einmal mit dem 2:1 gegen Bielefeld und dann das ominöse 4:0 gegen Aachen mit den vier Eckentoren. Am Ende der Saisons sind wir immer aufgestiegen, passiert es wieder? Ich glaube mit einem Klassenerhalt wären wir alle auch sehr gut bedient und glücklich.
Für die Truppe von Jan Siewert geht es nächste Woche zuhause gegen Lautern, da wird es mit Sicherheit eine deutliche Leistungssteigerung brauchen, um nicht unterzugehen, ansonsten ist die SpVgg Greuther Fürth bald schneller im Abstiegskampf als sie gucken können.
Für unsere Jungs geht es am Sonntag nach Hannover, die jetzt auch am Freitag gegen Regensburg gewonnen hatten, aber mit der richtigen Einstellung und Konzentration kann man in dieser Liga sowas von jeden schlagen. Ärgerlich ist die Gelbsperre von Lukas Frenkert, dafür kommt aber sein Partner Niko Koulis zurück aus seiner Gelbsperre, welcher bestimmt für Frenkert in die Startelf springen wird.
Alle zusammen für Preußen Münster!
Spielzusammenfassung
folgt