Starke Leistung auf dem Betzenberg wird nicht belohnt

2024/2025 - Spielbericht - 1. FC Kaiserslautern - SC Preußen Münster - 2:1

Es war so um die 80. Spielminute herum, als die Gesänge der ca. 2000 mitgereisten Preußen-Anhänger im Fritz-Walter-Stadion dominierten und es den Anschein hatte, dass der SCP nach Berlin und Hannover den nächsten Auswärts-Coup folgen lassen könnte. Aber dann, dann kam die 92. Spielminute…

Hildmann verändert die Startformation auf fünf Positionen

Schon am Freitag bei der Pressekonferenz war klar, dass es Veränderungen in der Startformation geben würde. Schenk und Mees mussten sich krank abmelden und der frisch gebackene Vater Mikkel Kirkeskov (Glückwunsch an dieser Stelle!) weilte bei der Familie in Dänemark. Zudem hatte unter der Woche noch Aufstiegsheld Joel Grodowski den Abflug nach Ostwestfalen in die 3. Liga gemacht. So gab es fünf Neuerungen in der Startelf: Wie zu erwarten rückte Morten Behrens zwischen die Pfosten, Lukas Frenkert ersetzte Kirkeskov in der Abwehr, Kinsombi spielte von Anfang an und Neuzugang Pick und Amenyido bildeten zusammen mit Daniel Kyerewaa die Abteilung Attacke. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und Sonnenschein führte Jorrit Hendrix die schwarz gewandeten Adlerträger erstmalig als Kapitän auf den Platz. Selbiger präsentierte sich in einem katastrophalen Zustand und erinnerte eher an ein Sandloch mit Grasbewuchs.

Preußen-Dominanz nach abwartendem Beginn

Vor 42.901 Zuschauern begannen beide Mannschaften recht zurückhaltend. Die Preußen standen sicher, ließen die Lauterer aufbauen und attackierten erst ab der Mittellinie, um bei Ballgewinn schnell umzuschalten. In der 13. Minute setzten die Preußen ein erstes Zeichen, über Amenyido und Pick kam der Ball zu Hendrix der das Spielgerät aus 18 Metern über den Kasten der roten Teufel setzte. Nach einer viertel Stunde senste Simon Scherder den Lauterer Ritter am gegnerischen Strafraum um und kassierte die erste Gelbe Karte. Die Preußen waren jetzt drin im Spiel, und in der 18. Minute lag der Ball erstmalig im Tor der Gastgeber. Kinsombi hatte nach Vorarbeit von Amenyido getroffen, doch kassierte Schiedsrichter Schwengers den Treffer wegen angeblichem Foulspiel ein. War diese Entscheidung des Referees noch korrekt, so fiel seine Beurteilung der Zweikämpfe in der Folge meistens zu Gunsten der Gastgeber aus. Scherder hatte nach einem erneuten Schubser gegen Ritter in der 29. Minute Glück, nicht die Ampelkarte zu bekommen und musste folgerichtig kurz darauf von Sascha Hildmann gegen Luca Bazzoli ausgewechselt werden.

Neben Scherder kassierten mit Frenkert, Kinsombi, Lorenz, Makridis und Behrens noch fünf weitere Preußen eine Verwarnung. Die Gäste ließen sich aber nicht von ihrem Weg abbringen, wirkten weiter griffiger und nach 35 Minuten hätte Pick nach einem schönen Solo über rechts das 1:0 machen müssen, doch FCK-Schnapper Krahl bekam noch den Fuß dazwischen. Drei Zeigerumdrehungen später war es wieder Pick, der den Treffer auf dem Schlappen hatte, die Kugel flipperte durch den Strafraum, wollte aber einfach nicht über die Linie gehen. Und was war mit Kaiserslautern? Lediglich zwei Fernschüsse von Ritter und Kaloc brachten die Hausherren zustande, bevor es in die Pause ging. Eine ganz starke erste Halbzeit der Preußen, die es aber versäumt hatten, sich mit einem Treffer zu belohnen.

Lautern kommt mit Wucht, Preußen hält dagegen

Dies sollte sich rächen. Die Lauterer kamen mit Wucht aus der Kabine. Wie schon vor Wochenfrist in Hannover ließen sich die Adlerträger einschnüren, schafften kaum mehr Entlastung und kassierten zwangsläufig nach 51 Minuten den Rückstand. Münster bekamen den Ball nicht aus dem Sechzehner, Ritter hatte viel zu viel Platz und konnte den Ball beinahe unbedrängt ins lange Eck zirkeln. Der Betze bebte. In der Folge drückten die Gastgeber weiter und brachten die Preußen-Defensive besonders über den quirligen Yokota immer wieder in Schwierigkeiten. Doch Preußen hielt dagegen, stabilisierte sich und kämpfte sich zurück in die Partie. Reihenweise flogen jetzt die Einwürfe von Paetow in den Strafraum und in der Mitte war es immer wieder Kinsombi und Hendrix, die Bälle abfingen und dann schnell umschalteten. In der 68. Minute brachte Hildmann frische Kräfte für die Offensive. Makridis kam für Amenyido und Nemeth für Kyerewaa.

Der Druck der Gäste wurde stärker, doch ergaben sich auch immer wieder Chancen für die Hausherren. So musste Bazzoli in der 72. auf der Linie retten und Paetow entschärfte einen Konter über Yokota im letzten Moment. Auf der anderen Seite war meistens beim überragenden Torwart Krahl Endstation. Hildmann brachte mit Lorenz für ter Horst und Fridjonsson für Frenkert nun weitere Offensiv-Power auf den Platz und in der 79. Spielminute bot sich dem Isländer die Chance, doch sein Drehschuss nach feinem Zuspiel von Kinsombi ging über den Kasten. Die Westfalen waren jetzt wieder voll drin im Spiel, drückten weiter auf den Ausgleich und belohnten sich zehn Minuten vor Schluß. Nemeth fängt einen verunglückten Abstoß von Krahl ab, legt nach außen auf Makridis und dessen Zuckerpass in die Mitte netzt Kinsombi souverän ein. Wieder hatten die Adlerträger Moral bewiesen und einen Rückstand aufgeholt und ließen in der Folge nicht mehr viel zu. Die Gesänge der mitgereisten Anhänger tönten über den Betze und man schien einem Treffer näher zu sein als Kaiserslautern.

Drama in der Nachspielzeit

Dann kam die 92. Spielminute. Vier Minuten hatte es obendrauf gegeben und zwei davon waren schon gespielt, als ein falscher Einwurf der Gastgeber nicht geahndet wurde, Paetow im Mittelfeld etwas halbherzig eine Kerze köpfte und die Abwehr der Adler auf einmal kollektiv viel zu hoch und unsortiert stand. Da zeigte sich dann die ganze Klasse der Pfälzer und auf Vorarbeit von Ache traf Sirch mitten ins Preußen-Herz. Der Rest ist schnell erzählt, Preußen versuchte es nochmals mit hohen Hereingaben und Standards, Lautern nahm routiniert Zeit von der Uhr und dann war die Messe gelesen. Dass Markus Anfang nach dem Spiel noch wie eine Furie auf den Schiedsrichter losging und Rot kassierte, war nur noch eine unbedeutende Randnotiz.

Fazit: Mindestens ein Punkt wäre mehr als verdient und möglich gewesen. Über weite Phasen hatten die Adlerträger das Spiel sicher im Griff, agierten mit dem Spitzen-Team aus der Pfalz auf Augenhöhe und hatten die klareren Möglichkeiten. Zweimal fehlte es an Konsequenz im Abwehrverhalten und so machte sich der Preußen-Tross nach großem Kampf mit leeren Händen auf den Heimweg in die Domstadt. Dort wartet dann schon am Freitag mit dem HSV der nächste Kracher.

Alle zusammen für Preußen Münster!


Spielzusammenfassung

Pressekonferenz

Der Spieltag

2024/2025 - 2. Bundesliga
Fr., 31. Jan. 2025
- 18:30
1. FC Nürnberg
1 0
SV Darmstadt 98
2024/2025 - 2. Bundesliga
Fr., 31. Jan. 2025
- 18:30
SV Elversberg
2 2
Karlsruher SC
2024/2025 - 2. Bundesliga
Sa., 1. Feb. 2025
- 13:00
Fortuna Düsseldorf
3 2
SSV Ulm 1846
2024/2025 - 2. Bundesliga
Sa., 1. Feb. 2025
- 13:00
SSV Jahn Regensburg
2 0
Hertha BSC Berlin
2024/2025 - 2. Bundesliga
Sa., 1. Feb. 2025
- 13:00
Eintracht Braunschweig
1 2
1. FC Köln
2024/2025 - 2. Bundesliga
Sa., 1. Feb. 2025
- 20:30
FC Schalke 04
2 5
1. FC Magdeburg
2024/2025 - 2. Bundesliga
So., 2. Feb. 2025
- 13:30
Hamburger SV
2 2
Hannover 96
2024/2025 - 2. Bundesliga
So., 2. Feb. 2025
- 13:30
SC Paderborn 07
1 2
SpVgg Greuther Furth
2024/2025 - 2. Bundesliga
So., 2. Feb. 2025
- 13:30
1. FC Kaiserslautern
2 1
SC Preußen Münster
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