SCP-Duell am Freitagabend

Für die Preußen-Anhänger geht es wieder auf Auswärtsfahrt. Dieses Mal steht die Stadt mit dem kürzesten Fluss Deutschlands auf dem Plan. Mit gerade einmal vier Kilometern ist die Pader im Vergleich zur Aa wirklich nichts. Und damit steigt am Freitagabend die für viele Fans wichtigste Auswärtsfahrt der Saison. Es geht nicht nur um die Ehre in Westfalen und die Ausstrahlung der Dominanz in Ostwestfalen, sondern auch um die Ehre der Abkürzung, „SCP“. Beide Vereine tragen sie, aber nur Paderborn darf sie auch in der TV-Übertragung tragen, wir Preußen müssen uns hingegen mit „PRM“ zufriedengeben. Daher gilt der SC Paderborn bei den Preußen-Anhängern auch nur als „falscher SCP“, da unser Verein bereits 1906 gegründet wurde und der SC Paderborn erst in 1997 umbenannt wurde, zuvor: TuS Paderborn-Neuhaus, der auch einige Vorgängervereine hatte.
Es wird sportlich!
Zurück beim Sportlichen kann man definitiv von einem klaren Rollenverhältnis sprechen. Der SC Paderborn liegt mit 34 Punkten auf Platz 06 und ist nur vier Punkte vom direkten Aufstieg entfernt. Die letzten Ergebnisse der Paderborner sind wirklich stark schwankend. Zu Hause seit vier Spielen punktlos, aber auswärts in den letzten vier Spielen ungeschlagen (3 Siege, 1 Remis). Was sich für uns Preußen nach einem Selbstläufer anhört, ist ganz und gar keiner. Paderborn ist und bleibt trotz der schwachen Heimergebnisse ein Topteam und zählt zum erweiterten Favoritenkreis für den Aufstieg.
Nach zuletzt zwei bitteren Nackenschlägen in den Nachspielzeiten in Kaiserslautern und zu Hause gegen den HSV muss trotzdem der Blick auf das Positive in den Spielen gelegt werden. Denn anzumerken ist auf jeden Fall, dass man sowohl gegen den HSV als auch in Kaiserslautern definitiv mit einer Führung in die Kabine hätte gehen können. Nach dem tollen Auftakt sind die letzten beiden Ergebnisse natürlich niederschmetternd, aber trotzdem darf man nicht vergessen, dass beide um den Aufstieg spielen, wir immer noch Aufsteiger sind und trotzdem nicht vorgeführt wurden. Ein gutes Ergebnis mit vielen Punkten wäre natürlich wünschenswert, ist aber kein absolutes Muss. Ulm bleibt weiterhin gefährlich nah dran, was man mit einem Sieg bzw. Unentschieden zwar aufrechterhalten würden, aber der Puffer wäre dann doch schon noch etwas größer.
Erneutes Torspektakel?
Mitte September letzten Jahres gab es das Hinspiel dieser Begegnung in unserem Preußenstadion an der Hammerstraße. In dieser Begegnung überragte ein gewisser Joshua Mees. Mit einem Doppelpack sicherte er uns spät den Punkt in einem wirklich stark umkämpften Spiel. Pünktlich zum Rematch des Spiels meldet sich jener wieder fit und einsatzbereit. Ein Startelfeinsatz ist fraglich, da Hildmann selten ein Risiko eingeht. Wahrscheinlicher ist hingegen, dass Amenyido, Pick und Kyerewaa erneut starten werden und sich für ihre starken Leistungen belohnen dürfen. Insbesondere Pick als Neuzugang ist wirklich eine positive Überraschung und überzeugt mit seiner Schnelligkeit, 1.vs1.-Fähigkeit und dem Zug zum Tor. Für den anderen Winterneuzugang Kinsombi dürfte es ein besonderes Spiel werden. Vor gut 5 Monaten saß er noch 90 Minuten auf der Bank. Am morgigen Freitag werden es wohl 90 Minuten gegen den eigentlichen Arbeitgeber. Kinsombi überzeugt bereits in seinen ersten vier Spielen als Adlerträger und zeigt keine Eingewöhnungsprobleme. Auch gegen Paderborn werden wir vermutlich den offensiv denkenden Mittelfeldmann mit viel Druck nach vorne und vielen kreierten Chancen in der Startformation sehen.
Personell kann Hildmann somit fast aus dem vollen Kader auswählen, lediglich Lorenz (Gelbsperre) und Nemeth (Mittelhandbruch, bereits operiert) stehen nicht zur Verfügung. Erfreulich ist auch, dass Beppo Mrowca sein erstes komplettes Training und Malik Batmaz in Teilen wieder absolviert haben.
Bei den Ostwestfalen stehen zwei ehemalige Adlerträger unter Vertrag. Marcel Hoffmeier und Adriano Grimaldi tragen mittlerweile das Trikot für den SC Paderborn. Sowohl Hoffmeier als auch Grimaldi hatten eine erfolgreiche Zeit in Münster und kämpfen nun mit den Schwarz-Blauen um den Aufstieg in das Oberhaus des deutschen Fußballs.
Aufpassen sollten wir auf Filip Bilbija, ein quirliger Offensivmann mit bereits 10 Scorern, sowie Aaron Zehnter und Raphael Obermair, die die Außenbahnen der 07er bearbeiten.
Ich wünsche allen Auswärtsfahrern eine tolle Fahrt und ein gutes Spiel. Mit stimmender Einstellung und Leistung kann man unseren „Nachbarn“ auch mal die drei Punkte stibitzen.
Alle zusammen für Preußen Münster!