Der Fußballgott macht den Deckel drauf – Scherder sichert Sieg im Kellerduell

2024/2025 - Spielbericht - SC Preußen Münster - SSV Jahn Regensburg - 2:0
Foto: SCP

Am Ende war es der Fußballgott höchst selbst, der vorne den Deckel drauf machte, hinten dicht hielt und folgerichtig von seinen Jüngern zum Humba, Humba auf den Zaun gebeten wurde. Doch bis zur finalen allgemeinen Glückseligkeit sollte es ein steiniger Weg werden.

Die Voraussetzungen hätten nicht schwieriger sein können für die Kicker des SC Preußen. Zum richtungsweisenden Heimspiel gegen Tabellenschlusslicht Regensburg fehlten mit Paetow, Mees und Kirkeskov gleich drei Stammkräfte gelb gesperrt und zu den Langzeitverletzten Mrowca und Batmatz hatte sich neben Nemeth unter der Woche auch noch Charalambos Makridis mit einem Faserriss gesellt. Zudem hatten die Adlerträger erstmalig unter Hildmann drei Spiele in Folge verloren, das Punktepolster auf die Abstiegsplätze war aufgebraucht und unter Teilen der Anhängerschaft machte sich langsam etwas Unruhe breit. Die Gäste aus der Oberpfalz reisten nach zuletzt starken Leistungen und einem 2:0 gegen Hertha sowie einem unglücklichen 1:1 gegen den HSV mit dem festen Vorsatz an die Hammer Straße, etwas Zählbares mitzunehmen und den Abstand zum Relegationsplatz zu verkürzen.

Preußen wieder mit Viererkette

Die Preußen starteten in einem 4 – 2 – 3 – 1  mit Koulis und Vereinslegende Simon Scherder  in der Innenverteidigung und Capitano Marc Lorenz im linken Mittelfeld für Joshua Mees. Im Sturm agierte Etienne Amenyido als Mittelstürmer, derweil Florian Pick den rechten Flügel beackerte. Der Trainer hatte vor dem Spiel darauf hingewiesen, dass Regensburg in den letzten Spielen meist früh in Führung gegangen war und davor gewarnt, dem Gast ins offene Messer zu laufen. So blieben die ersten 30 Minuten des Spiels auf einmal mehr schwerem Geläuf recht ereignislos und von vielen kleinen Nickeligkeiten geprägt.

Beide Teams waren um Ballkontrolle bemüht und keiner wollte sich locken lassen. Dann aber hatte der SCP eine erste Chance, als Jahn Schnapper Gebhardt eine Hereingabe von Lorenz vor die Füße von Frenkert faustete, dessen Heber aber noch vor der Linie von Wurm geklärt wurde. Die Hausherren erhöhten nun den Druck, mussten dann aber schon früh personell reagieren. Schiedsrichter Eric Prigan hatte anscheinend Amenyido in sein Herz geschlossen, pfiff jede Situation konsequent gegen den Stürmer, zeigte ihm früh Gelb und sprach kurz darauf erneut eine Verwarnung gegen ihn aus, sodass unser Trainer auf Nummer sicher gehen musste und nach 35 Minuten Fridjónsson für ihn brachte. Die Preußen erhöhten jetzt das Tempo und kamen zu weiteren guten Abschlüssen.

So nahm Pick den Ball in der 36. Minute gekonnt mit der Brust an und zog ab, setzte das Spielgerät aus spitzem Winkel aber über das Tor. Die Hausherren waren inzwischen klar überlegen, doch das Runde schien einmal mehr nicht ins Eckige zu wollen und vieles deutete schon auf ein torloses Remis zur Halbzeit hin. Als die ersten dann auf dem Weg zum Bierstand waren, schlug es doch noch ein: Kinsombi brachte von rechts eine Flanke an den Fünfer, wo Fridjónsson den Ball formvollendet annahm, seinen Gegenspieler mit einer Drehung abschüttelte und souverän aus vier Metern einnetzte. Freude und Erleichterung kannten nun keine Grenzen mehr und so ging es mit einer durchaus verdienten 1:0-Führung in die Pause.

Preußen kommen mit Schwung aus der Pause

Mit viel Schwung kamen die Adler auf den Platz zurück. Der Ball lief gut durch die eigenen Reihen und die Chancen häuften sich. Kinsombi verfehlte das Tor mit einem schönen Schlenzer nur knapp (51.) und nur eine Minute später kratzte zunächst Gebhardt einen Kopfball von Fridjónsson von der Linie und Kinsombi schaffte es nicht, den Abpraller aus einem Meter im Tor unterzubringen. In der 57. Minute war es wieder Fridjónsson, der nach einer Flanke von Pick das Gehäuse nur knapp verfehlte. Nach einer Stunde bekam Scherder im Zweikampf unabsichtlich einen Schlag auf die Lippe, musste minutenlang behandelt werden und konnte dann zum Glück weiter spielen. Regensburg wurde jetzt stärker, drängte auf den Ausgleich und die Hausherren schienen etwas den Faden zu verlieren. Jetzt kam die Erinnerung an die späten Gegentreffer der letzten Wochen wieder hoch und schien das Spiel unserer Mannschaft etwas zu lähmen.

Simon Scherder Fußballgott

Doch dann kam die 69. Spielminute, die dem Spiel ihren Stempel aufdrücken sollte: Eine Freistoßflanke des unermüdlichen Lorenz verlängerte Simon Scherder mit lädiertem Kopf präzise und unhaltbar unter Zuhilfenahme des Innenpfostens zum 2:0 ins Tor. Das hatte schon etwas von Wattenscheid und auf den Rängen eskalierte die Stimmung. „Simon Scherder Fußballgott“ hallte es aus tausenden Kehlen bei der Nennung des Torschützen durch das Stadion. Dieser Treffer wirkte wie eine Befreiung auf die Spieler, der Deckel war drauf. Zwar bäumten sich die Gäste noch einmal auf und ein Schuss von Jonas Bauer ging an den Außenpfosten, doch der SCP ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen. Hätten die Hausherren ihre Konter bei den sich nun bietenden Räumen sauberer ausgespielt, wäre sogar ein deutlicheres Ergebnis möglich gewesen, doch die eingewechselten Daniel Kyerewaa und Yassin Bouchama verfehlten in der fünfminütigen Nachspielzeit mehrfach aus aussichtsreicher Position. So blieb es nach einer ganz starken Mannschaftsleistung beim verdienten 2:0 in diesem so wichtigen Kellerduell und der Fußballgott wurde unter den Jubelgesängen der Fans auf den Zaun gebeten.

Münster wieder über dem Strich

Dank des zeitgleichen 0:0 zwischen Ulm und Elversberg und der heutigen 3:0-Schlappe der Braunschweiger in Fürth ist der SC Preußen wieder über den Strich, hat jetzt zwei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz und wieder fünf auf Ulm auf dem vorletzten Rang. Am Freitag geht es nun nach Gelsenkirchen und da wollen wir uns ja nicht nur das Stadion ansehen! Wer weiß, vielleicht ja wieder mit einem Fußballgott in der Startformation.

Alle zusammen für Preußen Münster


Spielzusammenfassung

Pressekonferenz

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