Mit neuer Offensiv-Power zurück in die Erfolgsspur

Die Spielzeit 2024/ 25 geht in der 2. Liga auf die Zielgerade. Noch sechs Spiele verbleiben für den SC Preußen, um mit dem Klassenerhalt für ein weiteres kleines Fußball-Wunder zu sorgen. Zuletzt hatten es die Adlerträger zweimal verpasst, sich einen entscheidenden Vorteil im Abstiegskampf zu verschaffen und bei der 1:0 Niederlage in Düsseldorf, ob ihrer offensiven Harmlosigkeit, erste Zweifel am Ligaverbleib bei der Anhängerschaft aufkommen lassen.
Preußen steht nach dem Sieg von Braunschweig unter Druck
Dann siegte Konkurrent Eintracht Braunschweig am gestrigen Abend auch noch völlig überraschend beim Liga-Primus in Hamburg und verwies unseren SCP zunächst einmal wieder auf den Relegationsplatz. Da heute noch der SSV Ulm sein Heimspiel gegen Magdeburg gewinnen konnte, rücken auch die Spatzen auf einen Punkt an die Adler heran. Es ist also reichlich Druck auf dem Kessel, am Sonntag muss geliefert werden!
Zu Gast im LVM-Preußenstadion ist dann ab 13:30 Uhr der Karlsruher SC. In der Hinrunde im November konnten die Münsteraner im Wildpark durch den späten Ausgleich von Frenkert noch einen Punkt mit nach Westfalen nehmen. Damals war der KSC noch ein heißer Aufstiegskandidat und beendete die Hinrunde auf Platz zwei. Doch dann wurde im Winter Stürmer-Star Zivzivadze an den 1. FC Heidenheim abgegeben und es erfolgte in der Rückrunde ein leistungsmäßiger Einbruch. Die Badener holten nach dem Winter so viel Punkte wie der SCP – und mittlerer Weile steht man mit 40 Punkten auf Platz zehn. Theoretisch sind es zwar „nur“ sechs Punkte auf den Relegationsplatz, aber ernsthaft rechnet in Karlsruhe wohl keiner mehr mit einem Aufstieg in dieser Spielzeit.
Die Bilanz gegen den KSC aufpolieren
Die Bilanz gegen das Bundesliga-Gründungsmitglied seit 1963 stimmt nicht gerade optimistisch. Elfmal traf man in den ersten drei Ligen und im Pokal aufeinander und nur einmal verließen die Preußen als Sieger den Platz. 2013 war es Matthew Taylor, der mit einem Doppelpack in Münster, leider vergeblich, Aufstiegshoffnungen schürte. Den Aufstieg machte dann 2019 beim letzten Aufeinandertreffen an der Hammer Straße der KSC perfekt. Den Fans der Adler dürften Gästefans im Heimblock, ein ruinierter Rasen nach Platzsturm und eine 1:4 Niederlage in Erinnerung geblieben sein. Es wäre also höchste Zeit, diese Bilanz einmal aufzupolieren und mit Blick auf die Tabelle für den SCP auch bitter nötig.
Für dieses Vorhaben stehen Trainer Sascha Hildmann zum Glück wieder einige personelle Alternativen zur Verfügung. Zwar dürfte es für den wieder genesenen Lukas Frenkert noch nicht für den Kader reichen, allerdings kehrt Niko Koulis wieder an die Seite von Simon Scherder in die Innenverteidigung zurück. Somit könnte Luca Bazzoli eine Position vor an die Seite von Jorrit Hendrix rücken und David Kinsombi ersetzen.
Fridjònsson und Mees kehren zurück
Da es aber zuletzt an Torgefahr fehlte, richtet sich die Hoffnung des Trainers auf die Rückkehr von Holmbert Fridjònsson und Joshua Mees. Hildmann: „Sie haben uns in Düsseldorf schon wirklich gefehlt. Aber sie sind fit, beide sind wichtig!“ Damit würde Malik Batmaz, über den der Trainer sagt, „er ist auf einem sehr guten Weg, aber noch nicht da, wo wir ihn haben wollen“, zunächst auf der Bank Platz nehmen.
Auch Daniel Kyereewa, der in Düsseldorf noch die besten Möglichkeiten hatte, müsste dann wahrscheinlich zunächst mit der Bank vorliebnehmen. Beide wären aber natürlich auch eine Option für die Startformation, genaues lässt sich der Coach aber wieder einmal nicht entlocken, nur so viel: „Wir wollen aggressiv pressen, wissen aber auch um die Gefahr, die von Marvin Wanitzek ausgeht. Wir müssen versuchen, ihn einzugrenzen“, dabei soll der beste Scorer der Karlsruher – bisher stehen für ihn in dieser Saison zehn Tore und zehn Vorlagen zu Buche – nicht in Manndeckung genommen, sondern im Kollektiv abgeschirmt werden.
Überhaupt werden die Adlerträger nur mit voller Konzentration und Einsatz sowie einer geschlossenen Mannschaftsleistung über die volle Spieldauer zum Erfolg kommen. „Ich sehe nicht, dass mehr Anspannung da ist. Die Jungs sind klar fokussiert in ihrer Einstellung“ und Hildmann weiter: „Die letzten Wochen waren sehr stabil, wir hatten immer mehr XGoals. Ich wünsche mir, dass sich das jetzt auch in Ergebnissen niederschlägt. Die Jungs haben einen guten Plan, marschieren immer, nur der letzte Punch fehlt. Da hoffe ich, dass der ein oder andere Knoten platzt!“.
Verlassen können sich die Preußen auf jeden Fall auf die volle Unterstützung ihrer Fangemeinde in der einmal mehr ausverkauften Antik-Arena und wenn es dann vielleicht auch noch den angekündigten Regen gäbe, Scherder-Wetter hat noch nie geschadet! So oder so wäre ein Heimsieg am Sonntag immens wichtig, nicht nur um ein deutliches Zeichen an die Konkurrenz zu senden, sondern auch um selbige weiter unter Druck zu setzen.
Alle zusammen für Preußen Münster!