Wieder nur ein Remis im Preußenstadion

Nach dem etwas enttäuschenden Unentschieden gegen den Abstiegskonkurrenten Braunschweig und der bitteren Niederlage beim Aufstiegskandidaten Fortuna Düsseldorf, war nun der Karlsruher SC zu Gast auf der Baustelle Preußenstadion. Die sportliche Ausgangslage vor dem Spiel war für beide Teams klar: Aufgrund der Siege der Konkurrenz aus Braunschweig und Ulm war der SCP zu einem Sieg gezwungen, um weiterhin oberhalb der Abstiegsränge zu bleiben. Der KSC wollte hingegen mit einem Dreier den Anschluss an die oberen Tabellenplätze bewahren. Preußen-Coach Hildmann rotierte für diese Partie im Vergleich zum Düsseldorf-Spielfach dreifach. Während Kinsombi, Kyerewaa und Batmaz zunächst auf der Bank Platz nehmen mussten, durften sich Koulis, Mees und Fridjonsson von Beginn an beweisen.
Eine Duplizität der Ereignisse
Der Matchplan der etwas neu formierten, allerdings keineswegs überraschenden Aufstellung, musste jedoch nahezu sofort über Bord geworfen werden. Nachdem sich die Adlerträger im letzten Heimspiel bereits nach rund 8 Sekunden das erste Gegentor fingen, dauerte es diesmal nur unwesentlich länger. Die Gäste aus Baden schlugen direkt mit dem Abpfiff einen langen Ball in Richtung des Preußen-Strafraums, wo kein Münsteraner etwas mit der Kugel anzufangen wusste. Dies nutze der erst 18-jährige Ben Ferhat eiskalt aus und brachte den KSC nach nur 12 Sekunden in Führung.
Den Schwarz-Weiß-Grünen war nach dem erneuten frühen Schock die Verunsicherung durchaus anzumerken. Viele Zweikämpfe wurden verloren, viele Bälle landeten beim Gegner und auch die Körpersprache bewies eine gewisse Frustration der Spieler. Preußen-Keeper Schenk erwischte jedoch glücklicherweise einen guten Tag, sodass er das möglicherweise vorentscheidende 2:0 mehrfach verhindern konnte. Mit fortschreitender Spieldauer fanden die Münsteraner aber wieder besser ins Spiel und schafften es nun, mit längeren Ballbesitzphasen wieder etwas Ruhe auf das Feld zu bringen. In den Minuten vor der Pause hätte durch Mees, Schad, Fridjonsson und Lorenz auch durchaus der Ausgleich fallen können, doch letztendlich ging es mit einem 0:1-Rückstand in die Kabinen. Mit dem Pausenpfiff waren im Preußenstadion dann auch zumindest vereinzelt Pfiffe von den Rängen zu vernehmen, was wohl ein Novum seit dem Abstieg in die Regionalliga darstellte.
Verdienter Ausgleich sichert den Punkt
Nach der Pause waren die Preußen deutlich wacher und aktiver als zum Spielbeginn und näherten sich dem Ausgleich immer mehr an. Zündende Ideen blieben vor dem Tor jedoch Mangelware, sodass es selten wirklich gefährlich wurde. Für ihre Mühen wurden die Adlerträger dann nach 73 Minuten aber endlich belohnt. Nachdem der VAR uns in dieser Saison so oft frustriert hat, war er gegen den KSC endlich mal auf Preußen-Seite. Eine Flanke von Lorenz prallte im Strafraum gegen den Arm eines Karlsruhers, woraufhin der Schiedsrichter nach Überprüfung auf Elfmeter entschied. Diesen verwandelte Marc Lorenz mit Hilfe des Pfostens zum 1:1. Hiermit zeigte sich also eine zweite Parallele zum Braunschweig-Spiel: Der frühe Gegentreffer wurde per Strafstoß durch Lorenz ausgeglichen.
Bei diesem insgesamt verdienten Resultat blieb es dann bis zum Ende, auch wenn der KSC in der Nachspielzeit sogar noch den Siegtreffer auf dem Fuß hatte. Damit wurde auch das Ergebnis aus dem letzten Heimspiel wiederholt, sodass die dritte Parallele perfekt war. Wirklich glücklich war damit aber wohl niemand. Für beide Teams war der Punkt irgendwie zu wenig.
Weiter geht’s an Ostersonntag
In knapp einer Woche folgt das nächste wichtige Spiel für die Adlerträger. Denn wichtig sind von nun an ausnahmslos alle Partien, um am Ende den Traum vom Klassenerhalt in der 2. Bundesliga verwirklichen zu können. Dann sind die Preußen beim Tabellenzweiten 1. FC Köln zu Gast. Über 5.000 Münsteraner werden am Ostersonntag wieder auf Reisen sein, um gemeinsam dafür zu sorgen, dass der Favorit geärgert werden kann und die Konkurrenz weiterhin unter Druck gesetzt wird.
Alle zusammen für Preußen Münster!