Alter, kneif mich doch mal einer bitte. 5:0 Magdeburg wird demontiert.
Alter kneif mich bitte nochmal einer. Manche Spiele vergisst man nie. Und dieser Freitagabend, der 2. Mai 2025, im Magdeburger Stadion gehört definitiv dazu. Nicht, weil es ein spannendes Spiel auf Augenhöhe war. War es nämlich nicht, unsere Jungs demontierten den Aufstiegskandidaten Magdeburg de facto. Sondern weil unsere Jungs vom SC Preußen Münster eine Leistung auf den Rasen gebracht haben, die man einfach nur mit einem Wort beschreiben kann: Wahnsinn! Vor allem weil der Spieltag wirklich für uns lief. Ulm verliert, Braunschweig spielt „nur“ unentschieden. Da geht noch was. Die Messe ist noch nicht gelesen. Und wer weiß? Vielleicht verliert Schalke ja jetzt noch alle Spiele, wir gewinnen alle Spiel. Ein bisschen träumen darf man nach so einem Spiel.
Die Anfahrt nach Magdeburg war lang, die Wetterlage durchwachsen, und die Erwartungen? Realistisch. Die Niederlage wird kommen. Aber was dann passiert ist, hätte wohl keiner in diesem Stadion für möglich gehalten. Preußen Münster hat den 1. FC Magdeburg mit 5:0 geschlagen. Auswärts. Vor über 25.000 Zuschauern. Ein echtes Ausrufezeichen im Abstiegskampf. Und wir waren mittendrin!
2:0 Führung nach 15 Minuten
Schon früh merkte man, dass unsere Jungs heute etwas vorhatten. In der 12. Minute zappelte der Ball das erste Mal im Netz – Jorrit Hendrix mit einem gut platzierten Kopfball. Da jubelte nicht nur der Gästeblock, sondern ganz Münster! Der Magdeburger Block war zwar lauter (da muss man ehrlich sein, Magdeburg sucht seinesgleichen in Deutschland), doch wir hielten dagegen, sangen uns die Seele aus dem Leib. Man spürte: Heute geht was.
3 Zeigerumdrehungen später: Nach einer Parade von FCM-Keeper Reimann gegen Kyerewaa landete der Ball bei Lorenz, der links unten eiskalt verwandelte.
Kurz vor der Pause dann das, was man nicht mal zu träumen wagte. Lorenz trifft souverän vom Punkt (nach einem klaren Foul an Kyerewaa) – 0:3 zur Halbzeit. Die Magdeburger wirkten geschockt, aber was man da auch sagen muss – und das meine ich mit Respekt: Ihre Fans blieben laut. Selbst beim Rückstand wurde supportet, wurden Fahnen geschwenkt. Für so eine Kulisse muss man einfach Respekt haben. Das ist echte Fankultur – auch wenn das Spiel nicht läuft wie erwartet.
Preußen macht endgültig den Deckel druff
Die zweite Halbzeit ging dann genauso weiter wie die erste aufgehört hatte. Mees mit einem Traumtor aus über 40 Metern Entfernung, 4:0. Kyerewaa verwandelte mustergültig einen Abpraller und plötzlich stand es 0:5. Ich dachte auch nur noch: „Kneif mich doch mal einer, das kann nicht wahr sein“ Man schrie, man sprang, man lag sich in den Armen. Diese pure Euphorie die schon fast in absolute Ekstase abgedriftet ist. Weil man nach dieser Saison so oft gelitten hat. Weil niemand mehr wirklich an den Klassenerhalt glaubte. Und dann liefern die Jungs so etwas ab. Münster ist noch nicht tot.
Aber es war nicht nur das Ergebnis. Es war die Art, wie unsere Mannschaft aufgetreten ist: kämpferisch, geschlossen, spielfreudig. Christian Pander hat diese Truppe wachgeküsst. Er hat ihnen wieder Mut gemacht. Und man hat es gespürt – sie haben heute nicht für sich selbst gespielt, sondern für uns, für Münster, für das Preußenherz.
Magdeburg? Klar, sie waren enttäuscht. Verständlich. Aber ihre Fans – und das muss ich einfach nochmal betonen – haben sich nicht weggeduckt. Viele sind bis zum Ende geblieben und haben dann eben einfach die Aufstiegsmannschaft 14/15 gefeiert, die sich zwischenzeitlich auf dem Vorsängerpodest postiert hatte. Ich kann es einfach nicht genug betonen wie unfassbar geil die Magdeburger Fans sind. Kleine Anekdote am Rand: Eigentlich wollte ich dafür das Wort „Magdeburgisieren“ verwenden. Aber ein Mitredakteur verwies mich darauf, dass es das Wort schon gibt und in Zusammenhang mit der total Zerstörung Magdeburgs im dreißigjährigen Krieg steht. Also lieber nicht, aber wenn irgendjemand andere passende Worte dafür findet, was die Magdeburger da Spiel für Spiel auf den Rängen abziehen, gerne her damit. Ich wünsche jedem Verein solche Fans. Aber wir Preußen wissen: Wir müssen uns nicht verstecken! Der gediegene Westfale kann auch im Sitzen euphorisch sein.
Zwischen Fans und Mannschaft passt es einfach
Die Mannschaft kam wie üblich nach dem Spiel zu den Fans und sangen zusammen. Gänsehaut pur. Es war einer dieser Abende, wo man sich wieder erinnert, warum man das alles macht. Warum man durch Regen und Wind fährt, warum man in schlechten Zeiten durchhält: Für genau so einen Moment.
Magdeburg wird sportlich Wunden lecken müssen. Aber für uns heißt es jetzt: Weitermachen! Dieser Sieg gibt uns nicht nur Punkte, sondern vor allem eines – GLAUBEN. An uns. An den Klassenerhalt. An Preußen Münster! Wir haben jetzt noch zwei Spiele vor uns. Und so wie es aktuell aussieht, könnte am letzten Spieltag zwischen direktem Abstieg und Klassenerhalt erstmal alles drin sein.
Abstieg? Vielleicht. Aber wenn, dann nicht ohne Kampf. Nicht ohne uns. Nicht ohne diese Mannschaft.
Alle zusammen für Preußen Münster!
Highlights
folgt
Sehr sehr gut!
*Was für ein legendäres Spiel!*
Die Stimmung im Stadion war außergewöhnlich!
Respekt aber auch für den Auftritt der Magdeburger Fans!
Wenn du daheim 0:5! zerlegt wirst und dir trotzdem noch so ein lautstarker Support zu Ohren kommt, muss man auch anerkennen, dass da Fankultur keine Leere Worthülse ist.