Endspurt!
Morgen Abend steigt das letzte Zweitligaheimspiel für mindestens zweieinhalb Monate. Es ist die Hertha aus Berlin, die am 33. Spieltag in die Fahrradhauptstadt reist. Gerade nach dem furiosen 5:0 in Magdeburg ist es schwer zu begreifen, dass das Ende dieser unglaublich tollen Zeit und Saison, die sich vielmehr wie ein Traum angefühlt hat, naht. Aber dank des Erfolges in der Magdeburger Avnet-Arena bestehen weiterhin die Chance und Hoffnung auf den direkten Klassenerhalt.
Ein freudiges Wiedersehen
Auf das letzte Spiel beziehungsweise auf das Hinspiel gegen die Berliner Hertha blicken wir alle sehr gerne zurück. Damals holten wir dank Dani Kyerewaa und Torge Paetow einen 2:1 Sieg im Olympiastadion und machten die Stadt zu Unserer, besonders im Gedächtnis blieb mir die Aktion einer Gruppe von Fans, welche an der Berliner Siegessäule eine Fahne mit Preußenadler hissten.
Dass das Spiel jetzt ein ganz anderes werden wird sollte allen klar sein. Die Hertha reist mit sieben Spielen in Folge ohne Niederlage an und ist in einer allgemeinen guten Form. Unsere Adler konnten nach dem Trainerwechsel beim 1. FC Magdeburg mit dem 5:0 ordentlich Selbstvertrauen tanken, was im akuten Abstiegskampf definitiv nicht schaden wird. Durch den Sieg konnte man sich auch ordentlich Luft gegen Ulm verschaffen, die aktuell drei Punkte mit einem schlechteren Torverhältnis hinter uns stehen.
Erwartete Leistungsexplosion
Neben dem alles überragenden Marc Lorenz ist besonders ein Spieler immer wieder positiv aufgefallen von dem man wusste, dass er mehr kann, aber trotzdem nie so richtig auf die entsprechenden Einsätze gekommen ist. Dani Kyerewaa, er belohnte sich in Minute 54 gegen Magdeburg für ein brutal starkes Spiel. Er ging immer wieder in die 1-gegen-1-Duelle und riss fast 11 Kilometer auf seiner Seite ab, denn er bekam den Vorzug vor Florian Pick, der sonst zuvor immer startete, aber nie wirklich Ertrag lieferte. Ansonsten ist eine relativ ähnliche Startelf zu erwarten. Bei Frenkert ist ja früh gegen Darmstadt der Muskelbündelriss wieder aufgebrochen und fehlt dementsprechend auch gegen die Hertha und sehr wahrscheinlich auch gegen die Spatzen aus Ulm. Ansonsten fehlen Deters und Nemeth weiterhin verletzungsbedingt und Jano Ter Horst hatte sich nach wenigen Sekunden direkt die gelbe Karte in Magdeburg abgeholt und somit seine Zehnte eingeheimst, was dann auch zur Sperre gegen die Hertha führt.
Die Berliner dürfen mit einem deutlich gekürzten Aufgebot nach Westfalen reisen Brooks, Dudziak, Klemens, Leistner, Prevljak und Winkler sind die namenhaftesten Ausfälle. Diese Liste an Ausfällen soll trotzdem nicht bedeuten, dass die Hertha schwachen sein sollte. In der vermutlichen Startelf stehen trotzdem Reese, Maza, Scherhant, Cuisance, Karbownik und Demme. Das sich das Blatt gewendet hat und die Hertha bereits den sichereren Klassenerhalt fest hat, liegt unter anderem an Fabian Reese, dem Fixpunkt der Mannschaft. In der kompletten Hinserie fehlte er verletzungsbedingt, aber jetzt seitdem er wieder in der Mannschaft ist, ist alles anders. Er ist der Alleskönner der Mannschaft, der der die Tore schießt, und der, der sie vorbereitet. Ohne ihn ist die Hertha nur halb so gut. Alleine an den Namen merkt man, dass hier ganze andere Gelder und Etats zur Verfügung stehen, was aber noch lange nicht bedeuten soll, dass es für unsere Adlerträger hoffnungslos aussieht.
Ein Danke an die Ost!
Dieser Heimspieltag wird nicht nur der letzte dieser Saison, sondern vielleicht auch der letzte der Ostkurve, das Zuhause der aktiven Fanszene. Denn wenn man den Plänen und Zeitabschnitten der Hellmich Unternehmensgruppe Glauben schenken mag, kann es gut sein, dass bevor das nächste Heimspiel beginnt die Tribüne bereits nicht mehr steht. Des Weiteren steht auch bei Vereinsicone Marc Lorenz noch nicht fest, ob dieser über den Sommer hinaus weiterhin das Preußentrikot trägt. Daher wird es ein sehr besonderer Tag für alle Preußen-Fans.
Es kann ein weiterer, großer Schritt gemacht werden Richtung sicherer Relegation und direktem Klassenerhalt, insbesondere vor dem großen Finale in Ulm. Und damit heißt es ein letztes Mal, alles geben von den Rängen, wir streben alle das gleiche Ziel an und nur eine Sache zählt:
Alle zusammen für Preußen Münster!
