Auf ins 3. Jahr mit dem Kalinenstammtisch

2024/2025 - Kalinenstammtisch mit Kerni und Max Schulze Niehues
Kalinenstammtisch mit Kerni und Max Schulze Niehues

Am vergangenen Mittwoch feierte der SCP Kalinenstammtisch seinen zweiten Geburtstag. Pünktlich um 19:06 Uhr eröffnete Initiatorin Tina Müller den Abend und stellte die beiden Ehrengäste vor, die unter Preußen-Fans wohl keiner Vorstellung bedürfen: Ex-Torwart Maximilian Schulze Niehues und Stadionsprecher Martin Kehrenberg – besser bekannt als „Kerni“. Rund 25 Kalinen lauschten gespannt ihren Geschichten und erlebten einen unterhaltsamen Abend mit vielen Anekdoten.

Kerni und die Liebe zum Spieltag

Kerni erzählte, dass er auch nach über 600 Spielen immer noch nervös vor dem Spieltag ist. „Gott sei Dank macht meine Frau das alles mit“, sagte er lachend. Früher sei sie sogar noch fußballverrückter gewesen als er. Heute sitzt sie bei Heimspielen an der Kasse der Auswärtsfans. Seine Tätigkeit als Stadionsprecher ist übrigens ein Ehrenamt – ihm werden lediglich die Auslagen erstattet. Hut ab und ein riesiges Dankeschön an Kerni, der mit voller Leidenschaft dabei ist und sogar die Musikauswahl für den Spieltag selbst trifft.

Auf die Frage nach seinem Lieblingsspieler überlegte er kurz und meinte dann: „Ich mache mich jetzt vielleicht unbeliebt, aber es war Johnny. Vor jedem Spiel muss ein Teil der Anlage heruntergetragen werden – und er hat da immer mit angefasst, ganz selbstverständlich. Das war toll.“

Auch am Spieltag hat Kerni seine Rituale: Je nach Ausgang des letzten Spiels wählt er einen anderen Weg von seinem Heimatort Ascheberg zum Stadion. Eines bleibt jedoch immer gleich – der Einlass erfolgt ausschließlich durchs Marathontor. Ein Verhalten, das wohl viele Fans nachvollziehen können – sei es das Glückstrikot, der Glücksschal oder andere persönliche Traditionen.

Max und der bewusste Abschied

Max Schulze Niehues, der seine aktive Karriere bei den Adlerträgern am Ende der Saison 2023/2024 beendete, stellte sich ebenfalls ausführlich den Fragen der Fans. Seit November 2024 absolviert er sein Referendariat in den Fächern Sport und Geschichte. „Viele meiner Schüler sind auch Preußen-Fans – die finden’s natürlich cool, dass ich jetzt ihr Lehrer bin“, berichtete er schmunzelnd.

Bei einem Getränk verriet er: „Ich habe schon immer normale Cola getrunken – aber immer nur bis mittwochs. Ab dann war ich abstinent. Ob das was gebracht hat? Auf jeden Fall für den Kopf“, lachte er.

Heute ist er Torwarttrainer der U19 und auch weiterhin regelmäßig im Stadion – nur zum Spiel in Ulm wird er es wohl leider nicht schaffen. Seine persönlichen Lieblingsspieler? Amaury Bischoff und Mehmet Kara. „Amaury hat immer einen Schritt weiter gedacht – er wusste schon, wo er den Ball hinspielt, bevor er ihn überhaupt hatte. Das ist eine besondere Gabe. Und auch Mehmet war ein klasse Spieler.“

Im Laufe des Abends gestand Max offen: „Natürlich hätte ich gern die Möglichkeiten gehabt, die Jojo Schenk jetzt hat. Mit 22 so ein Vertrauen zu bekommen und als Nummer 1 gesetzt zu sein – das ist schon was Großes.“

Karriereende mit Weitblick

Trotz des Aufstiegs in die 2. Liga und der noch offenen „Zweitligaspiel“-Bucketlist, entschied Max sich bewusst für das Karriereende. Ausschlaggebend waren die Geburt seiner Tochter und das Bedürfnis nach mehr Sicherheit – gepaart mit dem perfekten Timing für den Einstieg ins Referendariat.

Zwischen VAR, Fokus und Fankultur

Auf den VAR angesprochen, zeigte Max sich beinahe erleichtert, dass er sich als aktiver Spieler nicht mehr damit beschäftigen muss. „Als Torwart ist man das ganze Spiel über anders fokussiert. So eine lange Unterbrechung kann einen echt rausbringen.“ Kerni pflichtete bei: „Unten haben wir auch Bildschirme. Da sieht man manchmal ganz klar, dass es kein Foul war – und der Kölner Keller guckt trotzdem ewig drauf … und entscheidet dann trotzdem auf Foul.“

Und wie nehmen Spieler eigentlich die Choreos oder Gesänge der Fans wahr? „Meistens hab ich das gar nicht so richtig mitbekommen“, gesteht Max. „Ich war immer so im Tunnel, dass ich nicht sagen könnte, was gesungen oder gerufen wurde – oder ob es lauter oder leiser war als sonst.“

Auch über den schmalen Grat zwischen Druck und Motivation vor dem entscheidenden Aufstiegsspiel sprach er offen: „Auf dem Weg zum Stadion habe ich all die feiernden Fans gesehen. Ich dachte nur: Wow, Moment – wir haben doch noch gar nicht gespielt! Das macht natürlich Druck, aber motiviert auch nochmal zusätzlich.“

Ein Abend mit Herz – und Ausblick aufs Pokalfinale

Zwischen selbst gebackenem Kuchen und kühlen Getränken klang der Abend mit den zwei überaus sympathischen Gästen entspannt aus. Natürlich durfte auch das obligatorische Erinnerungsfoto nicht fehlen. Und mit Blick auf das anstehende Pokalfinale wurde kurzerhand ein lautstarkes „Scheiß Arminia!“ angestimmt.

Der SCP Kalinenstammtisch startet nun ins dritte Jahr – und freut sich jederzeit über neue Mitstreiterinnen.

Du willst auch dabei sein?

Interessierte weibliche Preußen-Fans können sich bei Tina per Mail an Kalinen@Nullsechs.de melden. Dort erhaltet ihr auch einen Link zur moderierten Kalinen-WhatsApp-Gruppe.

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