Trotz historischer Verletztenliste wollen die Preußen selbstbewusst in Magdeburg auftreten

Magdeburg, da war doch was. Genau: Man schrieb den 2. Mai dieses Jahres, der SCP hatte sich gerade von Trainer Sascha Hildmann getrennt und stand, nach einem 1:1 daheim gegen Darmstadt, gefühlt mit einem Bein in der 3. Liga. Dann ging es gen Sachsen-Anhalt, zum Aufstiegsaspiranten, und der Sportclub, angeführt von einem brillierenden Marc Lorenz, zerlegte die Gastgeber nach allen Regeln der Kunst mit 5:0 und schaffte so noch den Turnaround zum Klassenerhalt, und auch die Magdeburger blieben der Liga in der Folge erhalten.
Magdeburg grüßt vom Tabellen-Ende
Mittlerweile haben sich die Voraussetzungen etwas verändert. Magdeburg hatte mit dem Abschied von Erfolgstrainer Tietz und Stürmer Martijn Kaars zwei Säulen des Erfolges verloren und befindet sich zurzeit auf dem letzten Tabellenplatz, und die rundum erneuerten Preußen finden sich nach dem 2:2 gegen Dresden im Mittelfeld der Tabelle wieder. Ein 0:6 im Freundschaftsspiel gegen Eintracht Braunschweig in der Länderspielpause führte in Magdeburg zur Demission von Trainer Markus Fiedler. Unter Interims-Coach Patrick Sander scheinen sich die Sachsen-Anhaltiner am letzten Wochenende, beim 0:0 in Darmstadt, aber stabilisiert und den Negativ-Trend zunächst einmal gestoppt zu haben. Die Blau-Weißen werden jetzt also darauf aus sein, mit aller Macht den Aufwärtstrend zu bestätigen, um nicht schon nach einem Drittel der Saison den Anschluss an das rettende Ufer zu verlieren. Der SCP wird sich auf einen aggressiv anstürmenden Gegner einstellen können. Bei den Adlerträgern geht dagegen gerade anscheinend die Seuche um.
Elf Verletze und eine Gelbsperre
Auf elf Verletzte und einen Gelbgesperrten muss Trainer Alexander Ende am morgigen Sonntag verzichten. Nachdem der dritte (!) Kreuzbandriss unseres Fußballgottes Simon Scherder Team und Anhängerschaft unter der Woche in Schockstarre versetzte – wir wünschen Simon von ganzem Herzen eine schnelle und gute Genesung – gesellten sich im weiteren Verlauf auch noch Marvin Schulz und Lars Lokotsch in die Gruppe der angeschlagenen und verletzten Spieler. Wie also mit der Situation umgehen? Trainer Ende lässt sich auch in dieser Lage nicht beirren und verweist auf die von allen verinnerlichte Spielidee und die Breite des Kaders und sagt auf der gestrigen PK: „Wir haben eine gemeinsame Spielidee, was uns in dieser Phase helfen wird. Die Spieler trainieren ja jeden Tag zusammen … Wenn ich durch die Ausfälle den anderen Jungs nicht zutrauen würde, die Vakanz auszufüllen, dann wäre ich nicht ehrlich gewesen“. Und tatsächlich, liest man sich eine mögliche Aufstellung für den morgigen Sonntag durch, so wird deutlich, dass auch die bisherige „zweite“ Reihe mit Paetow, Kirkeskov, Bouchama, Sertdemir und Batmaz über ein großes Maß an Qualität und Erfahrung verfügt, sodass einem als Preußen-Fan eigentlich nicht bange werden muss.
Gueye und Sayin komplettieren den Kader
Aus der U23 sollen Tidiane Gueye, der in der Vorbereitung mehrfach zu überzeugen wusste, und Malieh Sayin die Reise in den Osten mit antreten. Hier profitiert der SCP einmal mehr von seiner hervorragenden Nachwuchsarbeit. So wird der Übungsleiter die morgige Aufgabe auch mit breiter Brust angehen und sagt: „Von mir werdet ihr nicht einmal mehr hören, wer fehlt. Wir haben richtig gute Jungs. Sie können sich jetzt für wochenlang gute Arbeit im Training belohnen!“ Und einmal ganz ehrlich: Wer möchte denn nicht endlich einmal wieder ein Tor von Malik Batmaz (das letzte erzielte er am ersten Spieltag der vergangenen Saison in Fürth), eine Einwurf-Flanke von Torge Paetow oder eine Monster-Grätsche von Mikkel Kirkeskov bejubeln? Vielleicht kann der SC Preußen dann ja, mit der Unterstützung der Fans im Rücken, auch morgen in Magdeburg etwas Zählbares mitnehmen und sich weiter im Mittelfeld der Liga festsetzen.
Alle zusammen für Preußen Münster!




