Ausrufezeichen im Abstiegskampf – Scherder-Tor sichert drei Punkte in Elversberg

2018/2019 - Simon Scherder - 8-Bit-Football - Preußen Münster
2018/2019 - Simon Scherder - 8-Bit-Football - Preußen Münster

Am Samstag wurde Simon Scherder in den Westfälischen Nachrichten mit den Worten zitiert: „Warum nicht? Flanke Lorenz, Tor Scherder. Das wäre doch ein guter Preußen-Plan“. Wer konnte ahnen, dass der Innenverteidiger damit schon fast prophetische Fähigkeiten an den Tag legte? Und hätte der Elversberger Muhammed Mehmet Damar in der 19. Minute, nach Fehler Koulis, den Ball frei aufs Tor zulaufend nicht über Schenk ins Aus gechippt, sondern seinen besser postierten Mitspieler bedient, wer weiß, wie das Spiel ausgegangen wäre.

Früh pressende Preußen überraschen Elversberg

Aber von Anfang an. 10.157 Zuschauer hatten sich an der Kaiserlinde in Spiesen-Elversberg eingefunden, um das Gastspiel der Preußen zu sehen. Die gut 1000 mitgereisten Fans der Adlerträger lieferten dabei von Beginn an einen eindrucksvollen Support ab und machten die Begegnung zu einem gefühlten Heimspiel. Unser Trainer setzte wieder auf ein 4-2-3-1 in dem der zurückgezogene David Kinsombi neben Luca Bazzoli den gesperrten Hendrix ersetzen musste. In der Viererkette rutschte der wieder genesene Mikkel Kirkeskov auf die linke Außenbahn und der gegen Nürnberg überzeugende Dominik Schad rotierte auf die rechte Seite.

Als einzige echte Spitze agierte Fridjónsson vor einer offensiven Dreierkette mit Lorenz, Mees und Pick. Die spielstarken Gastgeber, die zuletzt beim 1:1 auf dem Betzenberg überzeugen konnten, hätten mit einem Sieg dicht an die Tabellenspitze heranrücken können, die Preußen brauchten nach den beiden unglücklichen Niederlagen gegen S04 und Nürnberg dringend Punkte. Und so startete der SCP forsch, attackierte früh und versuchte den Saarländern den Spaß am Spiel zu nehmen. Diese zeigten sich beeindruckt und hatten wohl einen viel defensiveren Gegner erwartet. Immer wieder gelang es den Preußen im Mittelfeld den Ball zu erobern, doch meistens fehlte den Zuspielen in die Spitze, wohl auch bedingt durch den sehr tiefen und unebenen Platz, die letzte Präzision und so war das Spielgerät meist zu schnell wieder beim Gegner.

Kinsombi im Abseits

Fridjónsson, der unermüdlich ackerte und größtenteils zwei Gegenspieler auf sich zog, hing mangels Flanken und Zuspielen ziemlich in der Luft. Einem ersten Distanzschuss von Mees fehlte zwar in der 7. Minute noch die Genauigkeit, doch dann lag der Ball in Minute 17 erstmalig im Tor der Hausherren. Aber leider stand Kinsombi nach einem Lorenz-Einwurf im Abseits und der souveräne Schiri Bacher kassierte den Treffer. Dies schien aber für den SVE eine Art Weckruf gewesen zu sein.

Von nun an erhöhten die Spieler von Trainer Horst Steffen das Tempo und versuchten immer wieder in die Schnittstellen der Viererkette zu spielen. Die Adlerträger schwammen jetzt gewaltig, verteidigten aber in beeindruckender Weise das eigene Tor. Immer war ein Bein dazwischen und auch die Offensivspieler warfen sich in der eigenen Hälfte in die Bälle, wenn dann doch einmal ein Ball durchrutschte, dann war da ja noch Johannes Schenk und so wurde das 0:0, trotz 63 % Ballbesitz für Elversberg, in die Pause gerettet.

SCP macht nach der Pause Druck

Unverändert kamen die Adler aus der Kabine, und dort hatten sie sich anscheinend einiges vorgenommen. Nach 49 Minuten zieht Pick aus gut 17 Metern einfach einmal ab und donnert den Ball an die Oberkante der Latte. Torhüter Nicolas Kristof wäre wohl geschlagen gewesen. Nach einer weiteren guten Chance für die Preußen verliert aber Pick den Ball und der schnelle Konter kann nur im aller letzten Moment zunächst von Kirkeskov und dann von Bazzoli abgeblockt werden. Das Spiel wogt nun hin und her, mit Chancen auf beiden Seiten. Nach einer Stunde wechselt Sascha Hildmann doppelt, bringt Makridis für Pick und Malik Batmaz für Mees.

Taktisch bildet Batmaz jetzt mit Fridjónsson eine Doppelspitze, und Münster erhöht den Druck. Es folgt der nächste Alu-Treffer. In der 69. Minute erobert Makridis den Ball, zieht ab und hämmert das Spielgerät an den Innenpfosten, von wo aus der Ball natürlich, wie schon gegen Schalke und Nürnberg, wieder zurück ins Feld springt. Die Gäste waren jetzt richtig gut im Spiel und bekamen in der 71. Spielminute eine weitere Ecke, und es passierte, was Simon Scherder prognostiziert hat. Lorenz bringt die Ecke scharf an den ersten Pfosten, Koulis verlängert mit dem Kopf und von hinten kommt unser Fußballgott angerauscht und drückt das Leder aus 30 Zentimetern humorlos über die Linie. 1:0 beim Favoriten und die Stimmung im Preußen-Block eskalierte.

Das hatten sich die Jungs durch eine klare Steigerung nach der Pause verdient. Bouchama kam für Lorenz und nun hieß es noch 20 Minuten durchhalten. Elversberg zeigte sich beeindruckt, wurde weiter beackert und fand kein Mittel gegen couragiert kämpfende Westfalen, und so dauerte es bis zur 81. Minute, bis durch einen Freistoß wieder so etwas wie Gefahr für das Preußen-Tor entstand. Die neuralgischen letzten zehn Minuten waren angebrochen, und Hildmann wechselte defensiv, nahm den ausgepowerten Fridjónsson vom Platz und brachte Preißinger.

Aufopferungsvolle Preußen bringen den Sieg über die Zeit

Der SCP warf alles rein, selbst Batmaz half hinten aus und es dauerte bis zur 96. Minute, bis die Gastgeber noch einmal eine Chance erhalten sollten. Nach Zuspiel von Asllani kam Abwehrspieler Le Joncour aus acht Metern frei zum Schuss, doch dieser ging weit über den Kasten und um 14:59 Uhr war es vollbracht. Die Punkte gingen mit nach Münster. Spieler und Trainer lagen sich in den Armen und feierten danach ausgiebig mit den Fans. Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung und beeindruckendem Einsatz hatten die Adlerträger den Fluch der letzten zehn Minuten überwunden, die Voraussage des Fußballgottes hatte sich erfüllt und Preußen im Abstiegskampf ein deutliches Zeichen Richtung Konkurrenz gesendet.

Für mindestens eine Nacht rückten die Preußen an Hertha vorbei auf Platz 14. Jetzt haben Sascha Hildmann und seine Jungs vierzehn Tage Zeit, sich auf den Abstiegskracher gegen Braunschweig am 30. März vorzubereiten. Da der BTSV 1:5 gegen Hertha verlor, könnte der SCP dann mit einem Sieg einen riesigen Schritt Richtung Klassenerhalt machen und der Sensation ein großes Stück näher kommen.

Alle zusammen für Preußen Münster!


Spielzusammenfassung

Pressekonferenz


Der Spieltag

2024/2025 - 2. Bundesliga
Fr., 14. März 2025
- 18:30
FC Schalke 04
1 2
Hannover 96
2024/2025 - 2. Bundesliga
Fr., 14. März 2025
- 18:30
1. FC Magdeburg
0 3
Hamburger SV
2024/2025 - 2. Bundesliga
Sa., 15. März 2025
- 13:00
Fortuna Düsseldorf
1 0
SSV Jahn Regensburg
2024/2025 - 2. Bundesliga
Sa., 15. März 2025
- 13:00
SC Paderborn 07
5 3
1. FC Kaiserslautern
2024/2025 - 2. Bundesliga
Sa., 15. März 2025
- 13:00
SV Elversberg
0 1
SC Preußen Münster
2024/2025 - 2. Bundesliga
Sa., 15. März 2025
- 20:30
1. FC Köln
2 1
SV Darmstadt 98
2024/2025 - 2. Bundesliga
So., 16. März 2025
- 13:30
1. FC Nürnberg
3 0
SpVgg Greuther Furth
2024/2025 - 2. Bundesliga
So., 16. März 2025
- 13:30
Eintracht Braunschweig
1 5
Hertha BSC Berlin
2024/2025 - 2. Bundesliga
So., 16. März 2025
- 13:30
Karlsruher SC
0 0
SSV Ulm 1846

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