Stadion Dresden (Dynamo Dresden)

Nach zehn Jahren Pause stand für Preußen Münster in der Saison 2014/15 wieder ein Pflichtspiel bei Dynamo Dresden an. Zehn Jahre, in denen sich in der sächsischen Landeshauptstadt einiges getan hat. Das altehrwürdige Rudolf-Harbig-Stadion hat mittlerweile für einen kompletten Stadionneubau Platz gemacht. Veraltet und nur mit den notwendigsten Sanierungsmaßnahmen instandgehalten, war das alte Rund den modernen Ansprüchen nicht mehr gewachsen. Ein Zustand, den man in Münster bestens kennt. Doch statt eines Luftschlosses gab es in Dresden eben einen tatsächlichen Stadionneubau, der nach vier Jahren unter dem grausigen Sponsorennamen „glücksgas stadion“ seit Juli 2014 wieder auf den Namen „Stadion Dresden“ hört. Vorerst zumindest. Trotz des jahrelangen Verkaufs der Namensrechte schafft es der Verein nur durch hohe städtische Zuschüsse die Miete zu bezahlen und so ist wie auch anderorts das neue Stadion Fluch und Segen zugleich.

Der Eingang zum Gästeblock des Stadion Dresden.

Gut, dass einem als Gästefan die finanziellen Schattenseiten des Neubaus herzlich egal sein können. Was bleibt ist eines der Saisonhighlights, wenn auch das am weitesten entfernte. Mit einem Fassungsvermögen von 30.500 Zuschauern ist die neue Arena von Dynamo Dresden die größte der aktuellen Drittliga-Saison. Während andere Vereine ein Stadion in solcher Größenordnung meist nur spärlich füllen und somit eine unschöne Geisterkulisse schaffen, kann man sich in Dresden auf einen hohen Zuschauerandrang verlassen. In der vergangenen Spielzeit verzeichneten die Sachsen einen Schnitt von über 22.000 Zuschauern – mit großem Abstand der ligaweite Spitzenwert. Dass diese Leute auch für ordentliche Stimmung sorgen, ist bundesweit bekannt. Allerdings auch, dass sie gerne mal über die Stränge schlagen.

Die Sicht aus dem Gästeblock.

Das Stadion Dresden besteht aus einem komplett überdachten Rang, der sich direkt am Spielfeld befindet. Rund ein Drittel der 30.500 Plätze sind zum Stehen, wovon sich allein 9.000 im K-Block befinden, der eine ganze Hintertortribüne umfasst. Hier sind die Ultras der SG Dynamo beheimatet. Die restlichen 2.000 Stehplätze sind für die Gäste in Block S, einem Eckbereich auf der gegenüberliegenden Hintertortribüne, vorgesehen. Genügend Platz also für alle mitreisenden Preußenfans, von denen zwar einige Hundert für gewöhnlich nach Dresden fahren, den Gäste-Steher aber nur zu Hälfte füllen. Die Akustik im Stadion ist sehr gut, die Heimfans sind durch ihre Stimmgewalt gut zu vernehmen, während man auch als Gast lautstarken Support auf die Beine stellen kann. Aus dem Eckbereich heraus ist die Sicht okay, aber kein Vergleich zu einem Platz im Hintertorbereich. Im Stadion Dresden sind alle Tribünen mit einem dünnen Tornetz versehen, nur nicht die Eckbereiche. Das sieht etwas komisch aus, lässt sich aber verschmerzen. Bier gibt es im Gästebereich nur in der Light-Variante. Der Preis von 2,80 Euro für 0,4 Liter ist absolut okay, dafür enthält das Feldschlößchen Light-Bier nur 2,7% Alkohol. Immerhin besser als alkoholfrei.

Ticket: Dynamo Dresden – Preußen Münster (2014/15)

Mit einer Distanz von 558 km gehört das Stadion Dresden zu den weit entfernten Stadien. Es empfiehlt sich dementsprechend die Anreise mit einem der Fanbusse. Wer mit privatem PKW anreist, sollte sich im Klaren darüber sein, dass Dresdener Fans nicht für Gastfreundlichkeit bekannt sind. Zudem stehen in Stadionnähe nur wenige Parkplätze zur Verfügung. Empfohlen wird von offizieller Seite der kostenpflichtige Gästeparkplatz am Hauptbahnhof – Parkhaus Wiener Platz. Von dort aus gibt es Shuttle-Busse zum Stadion, die die Preußenfans hin und später wieder zurück bringen. Wer mit dem Zug anreist (am besten über Hannover und Leipzig) sollte ebenfalls von den Shuttle-Bussen gebrauch machen. Alternativ ist das Stadion von dort aus auch via zehnminütigem Fußweg zu erreichen. In allen Fällen gilt: Bewegt euch am besten in großen Preußengruppen und gebt abseits von diesen auf eure Fanutensilien acht.

Wer möchte kann sich sein Gästeticket bequem vor Ort kaufen, da der Platz im Gästeblock locker für alle Preußenanhänger ausreicht. Die Preise für einen Stehplatz liegen mit 13,50 Euro (Normalpreis) sowie 11,00 Euro (Ermäßigt) sehr hoch.

Stadion Dresden (Rudolf-Harbig-Stadion)

Kapazität insgesamt: 30.500
Kapazität Sitzplätze: 19.500 (Überdacht)
Kapazität Stehplätze: 11.000 (Überdacht)
Besonderheiten: Komplett überdachte Fussball-Arena
Größte Stadion der Liga
Hoher Zuschauerschnitt

Anfahrt:

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