Derbysieg auf der Bielefelder Alm

Quelle: Karsten Granow

Derby auf der Bielefelder Alm. Mehr Worte braucht man zur Bedeutung des vergangenen Auswärtsspiels unserer Adlerträger eigentlich gar nicht verlieren. Doch auch abgesehen von der ohnehin bestehenden Derby-Brisanz, war die Begegnung auch tabellarisch ein wichtiges Spiel. Da bereits im Vorfeld des Spiels einige Konkurrenten aus dem Abstiegskampf punkten konnten, ging es für die beiden im Mittelfeld platzierten Teams aus Münster und Bielefeld darum, den Abstand auf die Abstiegszone weiterhin möglichst groß zu halten.

Dementsprechend machten sich rund 3.000 motivierte Preußen-Fans auf die kurze Fahrt nach Ostwestfalen. Für den ersten Frust des Tages sorgte allerdings bereits am frühen Morgen die Bahn, die im Vorfeld zwei Entlastungszüge angekündigt hatte, wovon einer kurzfristig ausfiel. Der vorhandene Entlaster und die Regelzüge brachten jedoch trotzdem alle Münsteraner rechtzeitig zum Spiel, sodass einem spannungsvollen Derby nichts mehr im Wege stand.

Preußen-Coach Alexander Ende veränderte die Startelf im Vergleich zum Schalke-Spiel nur wenig. Für den gesperrten Stammtorhüter Johannes Schenk rückte Morten Behrens zwischen die Pfosten. Zudem musste Zidan Sertdemir zunächst auf der Bank Platz nehmen, wofür Joshua Mees sein Comeback nach der Verletzungspause gab.

12 Minuten Schweigen

Nach ein paar gegenseitigen Schmähgesängen vor dem Anstoß, begann das Spiel auf den Rängen allerdings keineswegs so stimmungsvoll, wie man es bei einem Derby gewohnt ist. Stattdessen schlossen sich beide Fankurven dem derzeit laufenden bundesweiten Protest an, um ein Zeichen für die Beibehaltung von Freiheiten für Fußballfans im Stadion zu setzen. Dementsprechend blieb es die ersten 12 Minuten ruhig auf der natürlich ausverkauften Alm.

Auf dem Rasen ging die Partie jedoch nicht so ruhig los wie auf den Rängen. Nach nur acht Minuten mischte sich der VAR nach einer Arminia-Ecke ein, woraufhin Schiedsrichter Eckermann zur Seitenlinie ging und sich die Situation einmal genauer anschaute. Ersatzkeeper Behrens traf den Bielefelder Corboz bei einer Rettungsaktion mit der Faust am Kopf, weshalb der Referee (zurecht) auf Strafstoß entschied.

Grodowoski immer wieder im Fokus

Für den Strafstoß übernahm direkt der Ex-Preuße Joel Grodowski unmittelbar vor dem Gästeblock die Verantwortung und war wild entschlossen seinen Ex-Verein zu ärgern. Dies gelang ihm mit einem gut platzierten Schuss zum 1:0-Führungstreffer für die Hausherren. Während andere Spieler bei Toren gegen die ehemaligen Kollegen in der Regel nicht offen jubeln, ließ Grodowski seinen Emotionen freien Lauf. Zunächst rannte er vor dem Preußen-Block entlang zur Seitenlinie, um anschließend seinen Stier-Jubel in Richtung der Preußen-Fans zu präsentieren. Im Interview im Nachgang des Spiels betonte er, dass der Jubel nicht gegen den SCP gerichtet war. Angesichts des Grinsens und der Geste Richtung Gästeblock ist das aber natürlich fraglich. Aber sei’s drum…

In der Folge entwickelt sich ein überwiegend ausgeglichenes Spiel, wobei der DSC allerdings leicht überlegen wirkte. Insbesondere in der Offensive taten sich die Adlerträger sichtlich schwer. Dies änderte sich urplötzlich nach 32 Minuten, als der Bielefelder Wörl einen katastrophalen Pass in den Lauf von Batista Meier spielte, der die Chance eiskalt zum Ausgleich nutzte.

Es war mittlerweile ein sehr nickeliges Spiel mit vielen kleinen Fouls und vielen Gelben Karten. Man merkte den Spielern beider Teams an, dass ihnen das Derby wichtig war, sodass die Partie hoch umkämpft, aber nicht wirklich fußballerisch hochklassig gewesen ist. Exemplarisch dafür steht der bereits zuvor ausführlich erwähnte und motiviert aufspielende Grodowski, der einmal von Heuer unglücklich in die Auswechselbank geschubst wurde und später bei einem Foul auf die Schulter fiel, die er sich dabei verletzte, sodass er zur Halbzeitpause ausgewechselt werden musste.

In der zweiten Halbzeit war es eine ähnliche Partie, die zwar durchgängig spannend und unterhaltsam war, aber trotzdem nicht unbedingt durch viele große Chancen auf beiden Seiten geprägt war. Die Stimmung in diesem Derby war jedenfalls prächtig. Der prall gefüllte Gästeblock trieb die Mannschaft der Preußen unermüdlich voran und auch die Bielefelder Südkurve war immer wieder im Gästeblock vernehmbar. So wünscht man sich das in einem solchen Spiel.

Der Lucky Punch zum Derbysieg

Ein ganz besonderes Highlight hatte das Spiel dann allerdings kurz vor der dem Beginn der Nachspielzeit noch zu bieten: Nach einem starken Angriff über viele Stationen flankte ter Horst den Ball in den Strafraum. Dort bedrängte Lars Lokotsch seinen Bielefelder Kontrahenten Schneider so sehr, dass dieser per Eigentor den späten Führungstreffer für die Preußen erzielte. Der Jubel im Gästeblock, bei der Mannschaft und auf der Bank kannte natürlich keine Grenzen, allerdings musste zunächst noch die Nachspielzeit überstanden werden. Die einzige echte Chance bot sich dabei ausgerechnet dem vorgerückten Bielefelder Keeper Kersken, der den Ball aber direkt in die Arme von Behrens köpfte.

Anschließend pfiff der Schiedsrichter die Partie ab. Die Spieler des SCP stürmten strahlend in Richtung Preußen-Fans und ließen sich lange ausgelassen feiern. Mitten drin in den feiernden Fans war übrigens auch der gesperrte Schenk, der sich das Treiben aus dem Gästeblock anschaute.

Weiter geht es bereits am Freitag unter Flutlicht an der Hammer Straße gegen Hannover 96. Lasst uns das Feuer aus dem Derbysieg mit ins Preußenstadion tragen, damit bei unserem schweren Restprogramm (Hannover, Darmstadt, Elversberg) noch ein paar Punkte gesammelt werden und wir alle ohne Abstiegssorgen Weihnachten feiern können.

Alle zusammen für Preußen Münster!


Spielzusammenfassung

Stimmen zum Spiel – nullsechs.tv

Stimmen zum Spiel – Sky


Der Spieltag

2025/2026 - 2. Bundesliga
Fr., 28. Nov. 2025
- 18:30
Hannover 96
3 0
Karlsruher SC
2025/2026 - 2. Bundesliga
Fr., 28. Nov. 2025
- 18:30
FC Schalke 04
2 1
SC Paderborn 07
2025/2026 - 2. Bundesliga
Sa., 29. Nov. 2025
- 13:00
SpVgg Greuther Furth
0 3
VfL Bochum
2025/2026 - 2. Bundesliga
Sa., 29. Nov. 2025
- 13:00
Holstein Kiel
0 1
Hertha BSC Berlin
2025/2026 - 2. Bundesliga
Sa., 29. Nov. 2025
- 13:00
Eintracht Braunschweig
2 0
1. FC Kaiserslautern
2025/2026 - 2. Bundesliga
Sa., 29. Nov. 2025
- 20:30
1. FC Magdeburg
3 0
1. FC Nürnberg
2025/2026 - 2. Bundesliga
So., 30. Nov. 2025
- 13:30
SG Dynamo Dresden
2 1
Fortuna Düsseldorf
2025/2026 - 2. Bundesliga
So., 30. Nov. 2025
- 13:30
Arminia Bielefeld
1 2
SC Preußen Münster
2025/2026 - 2. Bundesliga
So., 30. Nov. 2025
- 13:30
SV Elversberg
0 0
SV Darmstadt 98

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